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Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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langen Schwertern in der Scheide über den Schultern. Es war ein halbes Dutzend. Sie schwärmten hinter dem Feuer aus und schritten durch die Gäste. Dabei musterten sie den einen oder anderen genauer und stellten barsche Fragen. In jeder ihrer Bewegungen war die Überheblichkeit und die Disziplin nicht zu übersehen. Sie trugen keine Rüstungen außer knappen Silberhelmen mit Wangenschutz und schmalem Nackenschutz.
    Inara wich mit angstvollen Augen in die Ecke zurück, um sich möglichst unsichtbar zu machen. »Keine Angst«, flüsterte Conan ihr zu. »Ich sorge für eine Ablenkung. Nutz die Gelegenheit und lauf davon.«
    Conan schützte die Seherin mit dem breiten Rücken, als er aufstand. Dann stolzierte er durch die Gäste zu Sharla und ihrer Begleitung.
    »Na, Conan, jetzt hast du das Früchtchen Inara kennen gelernt!«, sagte Sharla. »Verrate mir, wie dein Schicksal mit diesem verschleierten kleinen Miststück verlaufen ist.«
    Conan antwortete nicht, tat, als wäre er furchtbar empört, und riss sie von Memchubs Schoß. Dann packte er den Kaufmann am seidenen Ärmel. »Du Schurke«, brüllte er. »Jetzt wirst du sehen, dass die Strafe für den Raub einer Frau schlimmer ist als der Diebstahl eines Kamels.«
    Er riss den unglücklichen Karawanenbesitzer von der Bank und schleuderte ihn auf den Tisch, wo das Würfelspiel stattfand. Wütende Schreie folgten. Gleich darauf prügelten sich mehrere Männer. Umstehende feuerten sie an. Darunter auch die Tempelkrieger.
    »Halt! Sofort aufhören!«, ertönte eine harsche Stimme. Der Cimmerier drehte sich um, um sich den anstürmenden Gegnern zu stellen. Anfangs dachte er, die Tempelkrieger hätten die Klingen gezückt, doch dann sah er, dass sie mit den Metallscheiden wie mit Streitkeulen auf die fluchenden, sich prügelnden Gäste einhieben.
    Dem ersten Soldaten wich er mühelos aus. Er sprang beiseite, duckte sich unter dem Hieb und rammte dem Gegner die Schulter in die Körpermitte, sodass dieser auf den nächsten Tisch flog, mitten zwischen die Gäste. Daraufhin prügelten sich noch mehr Männer.
    Der nächste Tempelkrieger war ein härterer Gegner als der erste. Er hatte ein viereckiges Kinn, entschlossene Züge und einen Goldrand am Helm, was auf einen höheren Rang schließen ließ. Blitzschnell bewegte er sich und schien Conans Angriffe vorauszuahnen. Einmal streifte er sogar mit der Scheide die Braue des Cimmeriers, doch dann stieß ihn der vor Wut schäumende Hüne aus dem Norden mit dem Ellbogen tief in das Knäuel der Kämpfenden hinein.
    Conans Strategie war, sich am Rand entlang zu bewegen. Er bahnte sich den Weg, indem er unschuldige Schaulustige beiseite stieß oder als Schutzschild gegen die Tempelkrieger benutzte. Damit stiftete er weitere Verwirrung. Doch dann hielten die Kämpfenden abrupt inne. Das Zischen eines aus der Scheide gezogenen Schwertes war unmissverständlich. Dann ertönte der Ruf: »Stirb, Dieb!« Ein Schwert sauste durch die Luft, ein gellender Schrei ging in Gurgeln über.
    Conan drehte sich um und bahnte sich einen Weg durch die plötzlich wie erstarrt dastehenden Kämpfer. Dann sah er es. Ein Gast lag mit dem Gesicht nach unten im Sand des Hofs. In seinem Rücken klaffte eine Schwertwunde. Seine Schuld war unbestreitbar, denn in der rechten Hand hielt er einen Kurzdolch und in der linken eine prächtige pralle Geldbörse, die er abgeschnitten hat.
    Über dem Leichnam stand der hoch gewachsene Tempelkrieger. Von seiner langen glänzenden Klinge tropfte noch Blut. Mit dem weichen Stiefel rollte er den Toten auf den Rücken und vergewisserte sich, dass dieser sich nicht mehr rührte. Aus dem Gürtel holte er ein Seidentuch und reinigte damit die Klinge, dann warf er das blutverschmierte Tuch auf die Brust des Leichnams. Der Karawanenbesitzer Memchub beugte sich hinab und hob seine Geldbörse auf. Conan sah, dass der Dieb der Würfelspieler mit der Narbe über dem Auge war, dem Inara den Tod vorausgesagt hatte.
    »Seht alle her! Das ist die Folge von ungebührlichem Benehmen und Aufruhr! Ehrt von nun an den Frieden der Einen Wahren Göttin!« Der Anführer der Tempelkrieger musterte die Anwesenden mit strengen Blicken. »Es gibt noch andere, die sich nicht einwandfrei benommen haben, Fremdlinge aus anderen Ländern, die unsere zivilisierte Lebensart nicht gelernt haben. Hütet eure Schritte in Qjara!« Seine eiskalten grauen Augen bohrten sich in die Conans.
    »Was willst du, aufgeblasener Schreihals, du Töter kleiner

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