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Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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auf einer Sandbank ausruhten.
    Afriandra strich Conans bronzene Lende. »Das hier ist der beste Beweis, dass ich die Gabe der Prophezeiung besitze. Meine Visionen haben nicht gelogen.«
    Conan streckte sich auf dem festen kühlen Bett, dann stützte er sich auf einen Ellbogen. »Du meinst, ich ... gleiche deinen Visionen?«
    »In der Tat. Jede Narbe, jede Sehne, jeder Muskel ist genau so, wie es vorhergesagt wurde«, versicherte sie ihm und zog besonders hervorstechende Körpermerkmale mit dem Zeigefinger nach.
    »Ich bin froh, dass du mich nicht ohne Kopf oder andere lebenswichtige Körperteile gesehen hast«, meinte Conan. »Damit habe ich zumindest die gleichen Chancen in dem bevorstehenden Zweikampf mit dem Tempelkrieger.«
    »Conan, darüber wollte ich unbedingt mit dir sprechen. Ich hätte dich zu einem Stelldichein bestellt, wärst du nicht hergekommen.« Trotz ihrer nymphengleichen Gestalt war die Stimme verblüffend stark und ruhig. »Gewiss kannst du dir vorstellen, dass es nicht leicht für mich ist, dass sich die beiden Männer, die ich am meisten ... schätze und achte ..., in wenigen Tagen gegenseitig abschlachten wollen! Und genau genommen, geht es in diesem Kampf ja nicht um mich, da ich bereits versprochen bin und keineswegs die Absicht hege, diese Verlobung aufzulösen.«
    Sie suchte in Conans Augen nach einem Zeichen dafür, ob er verletzt wäre. Beinahe flehend fuhr sie fort: »Kannst du nicht sehen, dass du die Dinge zwischen Zaius und mir sehr schwierig gemacht hast?«
    »Ich?«, meinte Conan empört. »Ich habe nun wirklich keinerlei Schwierigkeiten gemacht! Falls du dich zu erinnern geruhst, habe ich dir lediglich geholfen, als du mich darum gebeten hast. Wenn ich mich nicht irre, hast du mit mir nur gezündelt, um deinen halbgebackenen Tempel-Helden in Feuer zu versetzen! Zaius, er ist das Haar in der Suppe! Er hat die Schwierigkeiten heraufbeschworen, nicht ich!«
    »Ich? Ich hätte dich benutzt?« Afriandra machte große erstaunte Augen. »Ich habe dich lediglich um Rat gefragt, weil du ein weitgereister Mann von Welt bist! Zugegeben, ich hätte wissen müssen, dass es hier in meinem Schlafgemach endet – ich, die Prophetin mit dem untrüglichen Gesicht ...« Sie schüttelte die Locken.
    »Doch selbst, wenn dem so ist, Conan, ist das noch lange kein Grund, dass du mit Zaius kämpfst«, fuhr sie tadelnd fort. »Versuche, das Ganze wie ein Erwachsener zu sehen! Ich weiß, dass seine Zunge so scharf wie sein Schwert ist ... aber musst du denn mit deinem barbarischen Stolz gleich so empfindlich sein? Besonders hier in Qjara, wo wir nichts über dein Heimatland wissen und das du in einem Monat wieder verlassen haben wirst! Zaius ist ein schwieriger Mann, das steht fest, doch kannst du nicht sehen, dass er tief im Innern wie jeder Mann fühlt – und dass er ebenso verletzlich ist wie du? Und er wurde verletzt.«
    »Nicht so, wie er noch verletzt werden wird. Das schwöre ich bei Croms Keule! Dieser verleumderische Hund ...«
    »Sei still, Conan!« Afriandra legte dem Liebhaber beschwichtigend die Hand auf die Schulter. »Hör mir zu. Zaius hat eine schwere Bürde zu tragen. Als Tempel-Held muss er unbesiegbar sein. Er muss Gefahren unerschrocken ins Auge blicken, bei denen andere Männer sich in Angstschweiß und Tränen auflösen ... zumindest muss er sich diesen Anschein geben. Und jetzt haben meine Eltern beschlossen, dass er trotz seiner niedrigen Geburt König werden soll – König von Qjara zu sein ist kein Kinderspiel, Conan, es ist ein Leben voller Sorgen und großer Verantwortung! Und obendrein muss er noch mit mir und meiner unabhängigen Lebensweise fertig werden ...«
    »Und ich kann mir keinen Schlechteren für diese Aufgabe vorstellen als diesen aufgeblasenen Wichtigtuer«, unterbrach sie Conan wütend. »Kein anderer Mann wird euer ziemlich erträgliches Qjara in ein seelenloses Gefängnis verwandeln, in dem es ebenso grauenvoll ist wie in den anderen shemitischen Städten. Ich würde dir und deiner Stadt einen unschätzbaren Dienst erweisen, wenn ich ihn in Stücke haue und ...«
    »Conan, im Grunde seines Herzens ist er edel und gefühlvoll«, widersprach die Prinzessin. Sie war den Tränen nahe. »Er hat seine ... Grenzen zugegeben, doch wir haben keinen anderen. Damit müssen wir uns abfinden. Um meinetwillen und wegen meiner königlichen Abstammung ...«
    Ein leises Klopfen unterbrach sie. »Afriandra, Prinzessin, geht es dir gut?«, fragte eine gedämpfte Stimme.
    »Ja,

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