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Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene

Titel: Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonard Carpenter
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dem Aussehen eines Spürhundes, seinem Pferd die Sporen und ritt neben Anaximanders schwankendem Thron.
    »Hoheit, eine Prozession wurde gesichtet«, meldete er betont leise. »Vor uns. Sie hat die Alkali-Wüste im Westen umgangen. Man hält es für möglich, dass es sich um die Schar des Priesters Khumanos handelt, welcher die heilige Götterstatue nach Süden, nach Qjara, bringt.«
    Anaximander dachte kurz nach. »Gut so«, erklärte er. »Das bedeutet, er hält sich genau an den Zeitplan, den ich für ihn ausgearbeitet habe.« Nach weiterer stummer Überlegung fuhr der König fort: »Seit geraumer Zeit habe ich nur wenig über seine Fortschritte gehört, und das auch nur über Kuriere. Sorge dafür, dass er zu mir kommt. Ein Gespräch unter vier Augen ist unabdingbar.« Nachdenklich strich er durch die geölten Bartlocken. »Und schicke zwei Offiziere zu ihm. Sie sollen dafür sorgen, dass die Sklaven während seiner Abwesenheit weitermarschieren, damit sich die Ankunft des Götterbildes nicht unnötig verzögert.«
    »Euer Befehl wird sofort ausgeführt, Euer Hoheit.« Der Kommandant versetzte seinem Pferd einen kurzen Peitschenhieb und sprengte davon. Gleich darauf erteilte er einem Untergebenen barsch Befehle. Dieser ritt zu seinen Männern, um die Befehle weiterzugeben. In Windeseile galoppierten Soldaten los. Als Anaximander die Staubwolken sah, welche die Pferde aufwirbelten, war er zufrieden, dass seine Kavallerie so schnell ausgerückt war. Von seiner schwankenden Sänfte aus erhaschte er mehrmals einen Blick auf die Reiter, wenn sie auf der Kuppe einer Sanddüne auftauchten. Mit jeder Düne wurden sie kleiner.
    Die Reiter kehrten in weniger als einer Stunde zurück. Diesmal näherten sie sich der königlichen Sänfte von hinten. Der König bemerkte sie erst, als sie bereits auf dem Scheitel der letzten Düne waren. Er klatschte in die Hände, damit die Sklaven am Fuß der Düne anhielten. Inmitten der Schar erblickte er Khumanos.
    Der Erzpriester hing kläglich im Sattel und hielt sich krampfhaft fest. Augenscheinlich war es für ihn eine neue Erfahrung, sich auf dem Rücken eines Pferdes fortzubewegen. Anaximander war sicher, dass er etliche blaue Flecken und schmerzhafte Abschürfungen erleiden musste, ganz zu schweigen von den Schmerzen in den Muskeln und Knochen, die noch folgen würden.
    Sobald die Abteilung der Kavallerie neben der Sänfte hielt, glitt der Priester vom Pferd und schaffte es, auf eigenen, wenn auch wackligen Beinen zu stehen. Die hagere, wettergegerbte Gestalt des Priesters strahlte eine Kraft und Entschlossenheit aus, wie sie der König bislang nicht gesehen hatte.
    »Hoheit.« Der Priester verneigte sich knapp und schlug die Augen kaum einen Herzschlag lang nieder.
    »Sei gegrüßt, junger Priester«, rief der König beinahe fröhlich. »Zeit und harter Dienst scheinen dich verändert zu haben ... zum Besseren, glaube ich. Auf alle Fälle bist du gealtert. Doch komm her und setz den Weg in meiner bequemen Sänfte mit mir fort. Die Sklaven werden dein zusätzliches Gewicht mit Sicherheit bewältigen. Es ist ein großes Vergnügen, in diesem schwankenden Kasten über die Dünen der Wüste zu gleiten – komm her und nimm Platz!«
    Auf steifen Beinen kam Khumanos näher, blieb jedoch vor der Sänfte stehen. Er ließ sich von den persönlichen Dienern des Königs das mit Sand verklebte Gewand über den Kopf ziehen. Dann holten sie aus einer Truhe aus Zedernholz, die zum Gepäck des Königs gehörte, einen weichen Burnus aus kostbarer Seide. Kurz sah Anaximander den braunen Körper, nur mit dem Lendentuch bekleidet. Er glich einem Skelett und zeugte von Entbehrungen und Askese. Abgesehen von dem rauen Lendentuch trug der Priester als einzigen Schmuck ein abgebrochenes verrostetes Messer an einem Lederriemen um den Hals, ein religiöses Emblem, das dem König irgendwie bekannt vorkam. Sobald Khumanos angemessen bekleidet war, schlug ein Diener den dünnen Vorhang beiseite, und der Priester stieg in die Sänfte, welche die Sklaven in den Sand gestellt hatten.
    Khumanos nahm dem König gegenüber Platz, sodass er unter dem hohen Baldachin nach hinten blickte. Als die Sklaven auf Anaximanders Geheiß hin die Sänfte auf ihre Schultern hoben, taumelte der Priester nach hinten und wäre beinahe hinausgerollt. Nur der schnelle und feste Griff des Königs um das dünne Handgelenk rettete ihn. Doch dann waren sie unterwegs und bewegten sich schwankend die nächste hohe Sanddüne hinauf.
    »So,

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