Conan-Saga 53 - Conan der Ausgestossene
nach riecht es nach Abfall des rechten Glaubens an Saditha. Mir missfällt die Verbindung und es gibt noch andere in Qjara, die ebenso denken.«
»Ja, das ist ja gut und schön.« Conan senkte die Stimme. »Aber sei vorsichtig. Es wäre nicht gut für dich, wenn man herausfände, dass du unter den Bürgern deiner Stadt eine Meuterei anzettelst.« Er schaute ihr in die Augen. »Dir als verehrte Prinzessin mag man vielleicht kein Leid antun, doch deine Anhänger könnten ihre Köpfe verlieren, wenn sie zum unrichtigen Zeitpunkt losschlügen.«
»Ach, eigentlich habe ich keine Möglichkeit, diese Vermählung zu vereiteln«, sagte Afriandra. »Doch wenn ich mich jetzt zurückziehe, würde das womöglich zu einem Krieg gegen Anaximander führen. Das will ich nicht, denn er scheint ein recht unbarmherziger, skrupelloser Feind zu sein.« Conan schaute ihr zu, wie sie den Narcinthe austrank. »Komm«, sagte sie. »Meine Eltern machen sich gewiss bereits Sorgen um mich – jedenfalls hoffe ich das. Genügend Gründe dafür gäbe es. Lass uns zurück zu den Königen und ihrem Hofstaat gehen.«
Afriandra klammerte sich nicht mehr so an den Cimmerier, folgte ihm jedoch bereitwillig, als er den Arm um sie legte und sie führte. Je heißer es wurde, desto mehr Menschen drängten in die Herberge. Auch der Hof der Karawanserei war voller als sonst. Musikanten, Tänzerinnen und Scharlatane unterhielten die Menschen, die an den Feierlichkeiten im Zentrum der Stadt nicht teilnehmen konnten.
»Du scheinst mir benommen zu sein«, sagte Conan zur Prinzessin, als sie warten musste, bis eine Truppe Musikanten auf dem Hauptweg vorüberzog. »Spürst du bereits die Wirkung des Narcinthes und siehst die Zukunft dieser fröhlichen Menschen?«
»Nein, nicht deutlich ... irgendwie ist es diesmal anders. Die Menschen und Dinge gleichen Schemen und sind verschwommen – manchmal habe ich das Gefühl, in der Wüste zu gehen.«
»Und bin ich nicht vielleicht in deinen Augen in einem Ärgernis erregenden gewandlosen Zustand?«
Afriandra schüttelte den Kopf.
»Schade«, sagte Conan, fühlte sich jedoch erleichtert. Abgesehen von der ihm eigenen Schamhaftigkeit war die Chance geringer, dass Afriandra durch irgendein Phantombild verstört wurde, wenn sie undeutlicher sah.
Schließlich führte Conan die Prinzessin zu einer Reihe Tempelkrieger. Dort verabschiedete sie sich von ihm, weil sie ihre königlichen Eltern nicht verärgern wollte. Conan blickte ihr noch einen Augenblick nach, dann machte er kehrt, um sich seinen eigenen Geschäften zu widmen.
Nach einer Weile spürte Conan seinen priesterlichen Arbeitgeber in der Menge auf und trat vor ihn hin. »Was ist mit meinem Lohn, Khumanos? So wie die Dinge hier laufen, sollte ich ihn möglichst schnell in die Hand bekommen.« Da der Priester ihn verständnislos anblickte, fuhr er fort: »Du hast mir gesagt, sobald das Götterbild in Qjara sei, würden die Juwelen mir gehören. Nun, dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen.«
Conan warf einen Blick über Khumanos' Schulter, wo dessen Anhänger sich in der Sonne vor dem Pavillon ausruhten. »Ich sah soeben deinen Zahlmeister Astrak. Er sieht in letzter Zeit übel aus mit den Schwären im Gesicht und an den Armen.«
»Noch ist der Zeitpunkt nicht gekommen, an dem du deinen Lohn erhältst«, erklärte Khumanos kühl und blickte dem Cimmerier unbeeindruckt in die Augen. »Du weißt nämlich nicht, dass das heilige Götterbild Votanthas aus drei gleich großen Teilen zusammengesetzt wird, von denen allerdings nur das erste hier in Qjara ist. Die Arbeit ist somit noch nicht ausgeführt.«
»Was? Willst du damit sagen, dass ich zurückreiten und zwei weitere Gruppen herholen soll?« Conan packte den Priester am Gewand und ballte eine Faust. »Priester, das ist Straßenraub!«
»Die anderen Teile des Götterbildes sind bereits hierher unterwegs.« Khumanos klang ungerührt, legte jedoch die Finger um den Talisman. »Sie dürften in den nächsten Tagen eintreffen. Doch ist es angebracht, dass wir ihnen entgegenreiten und sie gebührend durchs Stadttor geleiten. Wenn nicht, könnten sie vielleicht den Weg nicht finden, und dann wären die Bedingungen unseres Vertrages nie erfüllt.«
»Schurke! Gauner! Heißt das, dass noch weitere Unglückliche draußen in der Wüste leiden müssen? Befiehl doch den Soldaten Qjaras, sie zu suchen. Diese sind glücklich, für dich die schmutzige Arbeit zu erledigen.«
Khumanos schüttelte den Kopf. »Wir können
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