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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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Schwert in die Scheide. »Wie steht's mit deinen Zweifeln mir gegenüber?«
    »Ich habe keine«, sagte Decius. »Nicht mehr. Aber ... ich bäte dich gern um etwas.«
    Das klang seltsam, und Decius' Miene war noch seltsamer. Er schwitzte mehr, als die Sonne es forderte, und schien nicht zu wissen, was er mit den Händen tun sollte.
    Conan fühlte sich auch kurz unbehaglich, da er nicht wusste, um welche Bitte es sich handeln könnte. Doch wie konnte er einem Mann gegenüber undankbar sein, der ihn davor gerettet hatte, neben Kalk auf den Felsen in der Schlucht zu liegen?
    »Fragen kannst du, allerdings verspreche ich nichts«, sagte der Cimmerier.
    »Was ist zwischen dir und Rainha?« Decius stieß die Worte heftig hervor, als fürchte er, die Stimme würde ihm sonst versagen.
    Am liebsten hätte Conan gelacht. Decius war nicht viel jünger, als der Vater des Cimmeriers gewesen wäre, hätte er noch gelebt. Ferner war er auch ein Witwer, der drei Söhne und die Gemahlin begraben hatte. Dennoch fragte der Oberbefehlshaber wie ein bis über beide Ohren verliebter Jüngling.
    Er war ebenso verletzlich wie ein Jüngling und würde eine Verletzung auch nicht vergessen. Dieser Gedanke erleichterte es Conan, die richtigen Worte zu finden.
    »Bei allen rechtmäßigen Göttern dieses Reichs und meiner Heimat, schwöre ich, dass Rainha und ich nicht versprochen sind, nicht verlobt, nicht verheiratet ... Habe ich etwas ausgelassen?«
    Decius lächelte unsicher. »Meines Wissens nicht. Aber ... seid ihr Bettgefährten?«
    Conan verschluckte eine boshafte Antwort auf diese Frage. Decius hatte ihn nicht nur vor Kalks Schicksal bewahrt, sondern es auf Kosten seines eigenen Lebens getan. Decius war vielleicht nicht allein auf den Berg gekommen, aber sein Versteck lag weit entfernt von Kameraden, die ihm hätten helfen können. Dieser Mut verlangte zumindest nach einer manierlichen Antwort auf eine ungebührliche Frage.
    »Das waren wir und werden es vielleicht wieder sein. Wir beide haben es gewollt.«
    »Nun denn«, sagte Decius. Die Erleichterung schien ihm einen Augenblick lang die Sprache verschlagen zu haben. »Dann – diese Bitte verlangt viel von dir, Conan ... Aber würdest du bei Herrin Rainha meine Werbung unterstützen?«
    Stumm zählte Conan die Namen einer Reihe von Göttern der Liebe und der Lust an. Offenbar hatten sie alle Decius den Verstand geraubt. Er hoffte, dass der Oberbefehlshaber ihn bald zurückgewänne. Inzwischen konnte er diese Bitte klar beantworten.
    »Nein, das werde ich nicht tun, aus zwei guten Gründen. Der eine lautet, dass die Lady dich nicht sehr hochschätzen würde, wenn es dir an ... wenn du nicht für dich selbst sprichst. Der zweite lautet: Ich glaube nicht, dass du heute meinen Kopf gerettet hast, damit Rainha ihn mir am Abend einschlägt!«
    »Nun, mehr kann ich wohl nicht erhoffen«, sagte Decius. Er hielt die Hände trichterförmig vor den Mund und stieß einen Kriegsschrei aus, der nicht aus Worten bestand oder aber aus solchen, die Conan nicht verstand.
    Aus dem Gebüsch tauchten drei Köpfe auf, daneben drei Hände. Conan schätzte die Entfernung und sah, dass sich Decius' Helfer in nächster Nähe befanden. Die Männer des Oberbefehlshabers waren im Versteck geblieben, während er sich erkundigte, ob Rainha eine freie Frau war!
    Decius hatte demnach doch nicht ganz den Verstand verloren! Conan murmelte noch ein Gebet, dass die Liebesgötter die Umnebelung von Decius' Verstand wieder aufheben mochten. Der Cimmerier wusste, dass es nicht gut war, wenn man Liebe mit Krieg vermischte, zumindest nicht für Befehlshaber, die für das Leben ihrer Männer verantwortlich waren!
     
    »Also ist Oyzhik geflohen«, sagte Rainha grimmig. »Müssen wir uns vor denen fürchten, die er vielleicht zurückgelassen hat?«
    »Oyzhik ist ein Schwachkopf und hat wahrscheinlich andere Schwachköpfe dafür ausgewählt, seine Arbeit zu tun. Wir haben mehr Grund zur Furcht, falls Graf Syzambry sie ausgewählt hat«, erklärte Conan. Er leerte einen halben Becher Wein in einem Zug, als könne er so die Worte aus dem Mund spülen.
    Zumindest war der Wein für die Zunge und den Bauch eines Mannes gut, anstatt ihm die Eingeweide zu verätzen! Der Wein war eine Belohnung für Conans Arbeit am gestrigen Tag, ebenso die Pelzdecke auf Rainhas Bett und das bestickte Seidengewand aus Khitai, das sie trug.
    »In ein oder zwei Tagen wissen wir mehr«, fügte Conan hinzu. »Meine Kompanie hat die Aufgabe, sämtliche

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