Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
unseren Gefangenen.«
    Der Feldwebel führte Conan zu einer Hütte, in der ein Strohsack in einer Ecke lag. »Ich fürchte, Ratten haben darin genistet, aber ...«
    Conan schnitt dem Feldwebel das Wort ab, um die Entschuldigungen zu beenden. »Feldwebel, wenn die Ratten nicht größer sind als ich, werde ich mit ihnen fertig.«
    Der Cimmerier blieb noch auf den Beinen, bis die beiden Kompanien Wachen eingeteilt hatten. Dann schleuderte er die Stiefel von sich und kroch unter die Schaffelle auf dem Bett.
    Er schlief fest, allerdings nicht ungestört. Als er aufwachte, stellte er fest, dass Rainha sein Lager teilte. Sie hatte mehr als nur die Stiefel ausgezogen. Für den Fall, dass er diese Botschaft nicht verstand, schlang sie die Arme um ihn und zog ihn an sich.
    Danach schliefen beide besser, und als die Pfeifen wieder ertönten, waren diese so leise, dass selbst die Wachen nicht sicher waren, etwas zu hören. Der Feldwebel hörte überhaupt nichts. Conan und Rainha schliefen, bis die Sonne weit im Westen stand.
     
    Aybas wünschte, der Traum der letzten Nacht möge endlich aus seiner Erinnerung verschwinden. Noch mehr wünschte er sich, dass er ihn überhaupt nie gehabt hätte.
    Doch beide Wünsche waren vergeblich. Weniger vergeblich war sein Wunsch, Prinzessin Chienna zu dienen, sofern er sich von dem Traum nicht entmannen ließ.
    Doch der Traum verließ ihn nicht. Fetzen davon stiegen immer wieder auf, ganz gleich, was er tat. Jetzt stand er vor der Tür der Prinzessin und durchlebte nochmals den Augenblick im Traum, als er ihrem von den Klippen gestürzten Söhnlein hinterhersprang.
    Er erinnerte sich, wie ihn der Wind emportrug, doch gleichzeitig fort vom Kind. Er streckte die Arme aus, um den winzigen Fuß zu packen, doch die Fangarme von mehr Ungeheuern, als sämtliche Magier der Welt halten konnten, griffen herauf aus dem feurigen Schlamm, mit rubinroten Blasen und schwarzem Gestein, das schwärzer war als eine sternenlose Nacht ...
    »Die Prinzessin Chienna bittet dich einzutreten.«
    Zungenschlag und Stimme gehörten zu einer alten Frau aus den Bergen, doch die Worte waren die einer königlichen Zofe. Aybas hatte gegen die Furcht angekämpft, doch jetzt kämpfte er gegen das Lachen. Die Prinzessin forderte höfischen Dienst so entschieden, dass niemand auf den Gedanken kam, sich ihr zu widersetzen.
    Niemand außer den Sternen-Brüdern. Aybas war heute Abend hergekommen in der Hoffnung, die Launen der Magier zu vereiteln.
    Die Tür schwang in den Lederangeln auf. Binsenfackeln verbreiteten unstetes Licht. Die Prinzessin saß auf ihrem Stuhl wie immer. Sie trug jetzt ein Gewand der Pougoi, sogar die Beinkleider und die Kämme aus Vogelskeletten steckten in ihrem schwarzen Haar. Und doch saß sie so da, als sei sie in der Halle ihres Vaters und empfange in Samt- und Seidengewändern einen Staatsgast.
    »Ich würde dich willkommen heißen, Lord Aybas, wenn ich der Meinung wäre, dass irgendjemand im Dienst deines Herrn solch einen Gruß verdiene.«
    »Hoheit, ich ...« Aybas schaute sich nach der Dienerin um, die jedoch keinerlei Anstalten machte hinauszugehen.
    »Hätten wir genügend Zeit, hätte ich zugestimmt, dass sie dir ihre Geschichte erzählt«, sagte die Prinzessin. »Aber so – nun, kurzum: Sie ist mit einem Krieger verwandt, der in der Nacht meiner Ankunft starb, weil der Zauber der Magier fehlschlug. Du magst offen sprechen.«
    Die Aufforderung ließ Aybas verstummen. Wenn die Prinzessin bereits vernommen hatte, dass er kein großer Freund der Magier war, wäre diese Nachricht auch an andere Ohren gedrungen.
    Wenn man für den Diebstahl eines Bechers Wein gehenkt werden konnte, warum dann nicht gleich ein Fass stehlen? Aybas nickte.
    »Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Euer Sohn eine Amme dieses Stamms hat. Laut den Sitten und Gebräuchen der Tiefländer macht ihn das zu einem Milchbruder der Pougoi. Laut einem Gesetz der Pougoi kommt ein Milchbruder im Verwandtschaftsverhältnis gleich nach dem Bruder des selben Blutes.«
    »Das habe ich auch gehört«, erklärte die Prinzessin. Aybas war sicher, dass sie ihr Unwissen verbarg, da nur wenige Tiefländer es für nötig hielten, sich Kenntnisse über die Bergstämme anzueignen. Wäre es anders, wäre das Grenzreich vermutlich friedlicher, dachte Aybas.
    Doch die Prinzessin spielte ihre Rolle hervorragend, ganz gleich, ob sie etwas wusste. Aybas hielt den Zeitpunkt für den nächsten Akt gekommen.
    »Ein Milchbruder unterliegt bei den

Weitere Kostenlose Bücher