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Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose

Titel: Conan-Saga 54 - Conan der Gnadenlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Green
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sie zu küssen, auch die Frau – Rainha konnte er sie nicht mehr nennen – stellte ihre überaus angenehmen Bemühungen keineswegs ein.
    Wen hielt er in den Armen?
    Als ihm die Erkenntnis kam, musste er lachen, was die Frau als Lustschrei auslegte. Sie verdoppelte ihre Bemühungen, obgleich das nicht nötig gewesen wäre, um sie zu einer willkommenen Bettgenossin zu machen.
    Prinzessin Chienna! Ausgezeichnet. Er war ein Mann mit einer großartigen Frau im Bett. Und wenn das so war, spielten weder Rang noch königliche Herkunft noch sonst etwas eine Rolle – abgesehen von dem Ritual, das begonnen hatte, lange bevor Männer und Frauen Kronen trugen – oder etwas anderes.
    Das Ritual beanspruchte den Großteil der Nacht und bereitete beiden ungemeines Vergnügen. Schließlich schlief die Prinzessin ein. Conan überlegte, ob er sie wecken und warnen sollte, dass Rainha bald von der Wache zurückkommen würde.
    Dann traf es ihn wie ein Donnerschlag. Rainha und die Prinzessin hatten das gemeinsam ausgeheckt – als Scherz, um es milde auszudrücken.
    Warum? In den meisten Reichen drohte die Todesstrafe, wenn man eine Jungfrau aus königlichem Geblüt verführte. Doch Chienna war keine Jungfrau und ließ sich gewiss nicht vorschreiben, mit wem sie ihr Lager teilte. Conan hatte keine Angst, dass der Scherz tödlich endete.
    Trotzdem hätte er gern gewusst, wer sich dieses Ränkespiel ausgedacht hatte. Doch für die Antwort bedurfte es eines überaus starken Zaubers. Nur damit konnte man begreifen, wie Frauen dachten. Ein starker Zauber, der wie eine Tarnkappe oder ein unbesiegbares Schwert am Ende mehr Gefahr als Nutzen brachte.
    Zumindest brauchte er nicht mehr Angst zu haben, was Rainha sagte, wenn sie sie zusammen fände. Conan legte das Fell über sich und die Prinzessin und zog sie in die Arme. Sie sollte heute Nacht warm schlafen.
    Fell und Prinzessin wärmten so, dass Conans zweiter Schlaf so tief wie der erste war. Als er aufwachte, war die Prinzessin verschwunden, und Rainha lag auf ihrem gewohnten Platz. Im Licht der Morgendämmerung sah sie sehr zart aus. Conan wollte sie nicht wecken.
    Das Lager begrüßte den Tag mit dem Scharren von Wetzsteinen. Mit Stahl und Feuerstein wurden Funken geschlagen, um Feuer zu entfachen. Töpfe und Messer klapperten. Hungrige Kinder weinten. Die Nachtwachen kamen zurück, die Tageswachen rückten aus. Conan hörte eine vertraute Stimme, die äußerst empört klang.
    Es war Aybas, der sich lautstark beklagte, dass er in der vergangenen Nacht kaum ein Auge zugetan habe, weil Thyrin so laut schnarchte.
    Da erschütterte Conans Lachen das Zelt und weckte Rainha.
     

K APITEL 17
     
     
    Schmerzen peinigten Graf Syzambry immer noch Tag und Nacht, ebenso Schwäche und Albträume. Er war Zylku, dem Heilgehilfen, für die Tränke dankbar, die dieser in den Ruinen des Palasts gefunden hatte. Ohne Zylku hätte er Schmerzen und Schwäche unmöglich verbergen können, auch nicht die Möglichkeit gehabt, die Männer so auszubilden, dass sie seinen Ansprüchen genügten. Trotz der Schmerzen schlief er in der Nacht, ehe die Pougoi in sein Lager kamen, tief und fest.
    Die Späher gehörten zu seinen besten Kriegern. Sie sandten die Meldung über das Nahen der Pougoi, hielten dann wacker stand und flohen nicht. Syzambry wollte sie dafür ehren, vor allem, als er hörte, dass zwei Sternen-Brüder bei den Pougoi waren.
    »Sternen-Brüder«, sagte er, als man sie in sein Zelt brachte. »Ich hoffe, ihr bringt mir gute Neuigkeiten am Abend des Endsiegs.«
    »Die Nachrichten könnten besser sein, aber auch schlechter«, sagte der ältere Sternen-Brüder. Er hatte seinen Bart mit Messingdrähten in drei Zöpfe geflochten und beherrschte die Sprache der Tiefländer fließend.
    »Wir sind ohne unser Tier gekommen, da es nicht fern von dem See leben kann, den wir für es geschaffen haben. Des Weiteren bringen wir nur einen Teil der Krieger. Der Rest muss unsere Frauen und Kinder vor den Stämmen schützen, welche die Zeit unserer Schwäche ausnutzen würden, um sich für die Dienste, die wir dir erwiesen haben, zu rächen.«
    Syzambry hatte das Gefühl, dass man ihm nur mehr oder weniger die Wahrheit sagte. Auch die höfische Art des Sternen-Bruders konnte sein Misstrauen nicht zerstreuen. Der Magier hatte fast sein ganzes Leben damit verbracht, anderen das zu erzählen, was sie hören wollten, um Verbündete zu gewinnen.
    »Wie viele Krieger habt ihr mitgebracht und welche Häuptlinge führen sie

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