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Congo

Congo

Titel: Congo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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haben Sie ihm gesagt?«
    »Daß sie todkrank ist und es wohl nicht mehr lange macht.«
    »Hat er es geglaubt?«
    »Das wird sich zeigen. Da kommt Munro.« Captain Munro erschien im Nebenraum, groß, kräftig und robust. Er trug ein Khakihemd, Khakishorts und rauchte eine Zigarre. Außer seinem gewaltigen Schnurrbart fielen in seinem Gesicht die dunklen, sanften, aber aufmerksamen Augen auf, denen nichts entging. Er sprach mit den Japanern und den Deutschen, denen offensichtlich nicht gefiel, was er ihnen zu sagen hatte. Augenblicke später kam er zu ihnen herein und lächelte breit.
    »Sie wollen also in den Kongo, Dr. Ross?«
    »So ist es, Captain Munro«, sagte sie.
    Munro lächelte. »Man könnte glauben, alle Welt will dorthin.« Dann folgte eine rasche Unterhaltung, von der Elliot nichts verstand. Karen Ross sagte:
    »Fünfzigtausend US-Dollar in Schweizer Franken und Nullkommazwo vom bereinigten Ertrag des ersten Jahres.«
    Munro schüttelte den Kopf. »Hunderttausend US-Dollar in Schweizer Franken und Nullsechs vom Ertrag des ersten Jahres auf alles, was gefunden wird, im Rohzustand und ohne Abzüge.«
    »Hundert in US-Dollar und Nulleins vom Ertrag im ersten Jahr auf alles, was gefunden wird, nach vollständigem Abzug aller Kosten ab Abbaustelle.«
    »Ich höre immer Abbaustelle. Mitten im Kongo?
    Wenn’s vom Fundort aus geht, brauche ich drei Jahre. Und was ist, wenn Sie mal dichtmachen?«
    »Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Mobutu ist schlau.«
    »Mobutu hat die ganze Sache kaum unter Kontrolle, und ich bin nur noch am Leben, weil ich möglichst wenig riskiere«, sagte Munro. »Hundert und Nullvier des ersten Jahres auf den Rohertrag oder Nullzwo von dem, was Ihnen bleibt.«
    »Wenn Sie nichts riskieren wollen, gebe ich Ihnen zweihundert, damit ist dann alles abgegolten.«
    Munro schüttelte den Kopf. »Da haben Sie ja schon für Ihre Mutungsrechte in Kinshasa mehr bezahlt.«
    »In Kinshasa sind alle Preise maßlos aufgebläht, auch die für Mutungsrechte. Der gegenwärtige vom Computer bewertete Grenzwert dafür liegt deutlich unter tausend.«
    »Wenn Sie das sagen.« Munro lächelte und ging wieder in den anderen Raum, wo die Japaner und die Deutschen auf seine Rückkehr warteten.
    Karen Ross sagte rasch: »Das brauchen die nicht zu wissen.«
    »Ich bin sicher, sie wissen es bereits«, sagte Munro und ging in den Raum hinein.
    »Mistkerl«, flüsterte sie hinter ihm her. Sie sprach leise ins Telefon. »Damit gibt er sich nie zufrieden… nein, nein, das macht er nicht… sie wollen ihn unbe…« Elliot sagte: »Sie bieten aber ziemlich hoch für seine Dienste.«
    »Er ist Spitze«, sagte Karen Ross und flüsterte dann weiter ins Telefon. Im Nebenraum schüttelte Munro bedauernd den Kopf und lehnte offenbar gerade ein Angebot ab. Elliot bemerkte, daß Richter ein sehr rotes Gesicht hatte.
    Munro kam wieder zu Karen Ross zurück. »Wie war noch einmal Ihre vorläufige Computer-Bewertung?«
    »Unter tausend.«
    »Das sagen Sie! Dabei wissen Sie genau, daß es jede Menge abbauwürdige Mineralien gibt.«
    »Davon ist mir nichts bekannt.«
    »Dann wäre es aber ziemlich töricht, soviel Geld auszugeben, nur um zum Kongo zu gelangen«, sagte Munro. »Stimmt doch, oder?«
    Karen Ross gab darauf keine Antwort. Sie hielt den Blick auf die kunstvoll verzierte Decke des Raums gerichtet. »Der Weg nach Virunga ist zur Zeit nicht gerade ein Sonntagsspaziergang«, fuhr Munro fort. »Die Kigani sind auf dem Kriegspfad, und immerhin sind sie Kannibalen. Auch die Pygmäen sind dem weißen Mann nicht mehr sehr freundlich gesonnen; Sie können also leicht einen Giftpfeil in den Rücken bekommen. Vulkane können jederzeit ausbrechen. Dann gibt es noch die Tsetsefliege, verseuchtes Wasser, korrupte Beamte wer all das auf sich nimmt, hat doch sicher seine Gründe, hm? Vielleicht sollten Sie Ihre Reise aufschieben, bis sich alles wieder etwas beruhigt hat.« Genau das dachte auch Peter Elliot, und er sagte es. »Kluger Mann«, sagte Munro mit einem breiten Lächeln, das Karen Ross ärgerte.
    »Es scheint«, sagte Karen Ross, »daß wir uns nicht einigen können.«
    »So ist es«, sagte Munro und nickte bestätigend.
    Elliot hielt die Verhandlungen für beendet, erhob sich und wollte Munro die Hand schütteln und sich verabschieden. Doch bevor er seine Absicht verwirklichen konnte, war Munro in den Nebenraum gegangen und verhandelte dort mit den Japanern und Deutschen weiter.
    »Es sieht jetzt besser für uns aus«, sagte

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