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Congo

Congo

Titel: Congo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Zeigefinger auf ihre Lippen legte.
    Elliot verstand, daß sie ihn unter vier Augen beruhigen wollte, aber er war entschlossen, keinen Fußbreit von seiner Haltung abzuweichen. Er war nun einmal für Amy verantwortlich, und dann sollte der Teufel alle Diamanten und diese ganze internationale Intrigenwirtschaft holen. Draußen auf dem Beton des, Vorfelds, wiederholte er trotzig:
    »Ohne Amy mache ich nicht mehr mit.«
    »Ich auch nicht.« Karen Ross ging rasch über das Vorfeld zu einem Polizeihubschrauber. Elliot eilte ihr nach.
    »Was ist los?«
    »Verstehen Sie denn gar nichtsl« fragte Karen Ross, »Die Maschine wird abgehört, sie steckt voller Wanzen. Ich habe das nur gesagt, damit sich die mithörenden Leute vom Konsortium in Sicherheit wiegen.«
    »Und wer ist Ihnen denn in San Francisco gefolgt?«
    »Niemand. Aber die werden stundenlang versuchen rauszukriegen, wer das wohl war.«
    »Amy und ich sollten also nicht nur eine falsche Fährte liefern?«
    »Nein, natürlich nicht!« sagte sie.
    »Passen Sie auf, wir wissen nicht, was dem letzten Kongo-Team zugestoßen ist, aber einerlei, was Sie oder Travis oder sonst jemand sagt, ich glaube, daß Gorillas dabei im Spiel waren. Und ich vermute, daß Amy uns helfen kann, wenn wir erst einmal an Ort und Stelle sind.«
    »Sozusagen als Botschafterin?«
    »Wir brauchen Informationen«, sagte Karen Ross. »Und Amy weiß mehr über Gorillas als wir.«
    »Aber genügen Ihnen denn eine Stunde und zehn Minuten, um sie zu finden?«
    »Unsinn!« sagte Karen Ross mit einem Blick auf die Uhr. »Das dauert äußerstenfalls zwanzig Minuten.«
    »Tiefer! Tiefer!«
    Karen Ross rief das Kommando laut in das Mikrofon ihrer Kopfhörergarnitur. Sie saß neben dem Piloten des Polizeihubschraubers, der eine Schleife um das Regierungsgebäude und dann eine Kurve flog und Richtung nach Norden nahm, auf das Hilton Hotel zu.
    »Das geht nicht, Madam«, sagte der Pilot freundlich. »Wir fliegen unterhalb der festgesetzten Flughöhen.«
    »Sie sind noch viel zu hoch!« sagte Karen Ross.
    Sie sah auf einen Kasten, den sie auf den Knien hielt und der vier Werte für Himmelsrichtungen digital anzeigte. Sie legte rasch auf einige Tasten um, während aus dem Funkgerät wütende Beschwerden vom Kontrollturm des Flughafens Nairobi drangen.
    »Jetzt nach Osten, genau nach Osten«, wies sie den Piloten an. Der Hubschrauber änderte seine Richtung und flog ostwärts, auf die Elendsviertel am Stadtrand zu.
    Elliot saß hinten, und bei jeder Richtungsänderung der Maschine wurde ihm flau im Magen. Sein Kopf dröhnte, er fühlte sich elend, aber er hatte darauf bestanden, mitgenommen zu werden.
    Er war der einzige Mensch, der genug Kenntnisse hatte, um Amy zu helfen, wenn sie medizinisch versorgt werden mußte.
    Jetzt sagte Karen Ross: »Ich habe einen Wert«, und sie wies nach Nordosten. Unter ihnen lagen jetzt grob zusammengezimmerte Hütten, Autofriedhöfe, unbefestigte Wege. »Langsam jetzt, ganz langsam…«
    Die Anzeige leuchtete, die Ziffern auf dem kleinen Schirm änderten sich ständig. Dann sah Elliot, wie sie mit einem Schlag alle auf Null gingen.
    »Runter!« rief Karen Ross, und der Hubschrauber ging auf einer riesigen Müllkippe nieder.
    Der Pilot blieb bei der Maschine. Was er sagte, klang beunruhigend: »Wo Unrat ist, sind auch Ratten.«
    »Mich stören Ratten nicht«, sagte Karen Ross und stieg mit dem Kasten in der Hand aus.
    »Wo Ratten sind, sind auch Kobras«, sagte der Pilot. »Oh«, sagte Karen Ross.
    Sie ging mit Elliot über den Müllberg. Es wehte eine steife Brise, die Papier und andere Abfälle aufwirbelte. Elliots Schädel dröhnte, und die von der Müllkippe aufsteigenden Gerüche verursachten ihm Übelkeit.
    »Es ist nicht mehr weit«, sagte Karen Ross und hielt den Blick auf den Kasten gerichtet. Sie war erregt und sah auf die Uhr. »Hier!«
    Sie bückte sich, griff unter die Abfälle, grub verzweifelt tiefer, bis ihr Arm ellbogentief im Müll steckte.
    Schließlich kam ihre Hand mit einem Halsband zum Vorschein — dem, das sie Amy geschenkt hatte, als sie in San Francisco an Bord der Maschine gegangen waren. Sie wandte es um und sah sich das daran befindliche Namensschild aus Kunststoff an, das, wie Elliot jetzt merkte, ungewöhnlich dick war.
    Auf seiner Rückseite waren frische Kratzspuren zu sehen.
    »Verdammt!« sagte sie. »Sechzehn Minuten verschenkt.« Dann eilte sie zu dem wartenden Hubschrauber zurück. Elliot versuchte, mit ihr Schritt zu halten. »Aber wie

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