Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
den Mund, um nicht loszuprusten. Billi und Anna kichern. Und Dina grinst, während sie die Skizze unterschreibt: »Hilfe, Zickenalarm! Mein T-Shirt passt mir nicht!«
Phillip und Laura wechseln einen ratlosen Blick. Laura wendet ihre Notizen hin und her. »Bei den T-Shirts steht nichts von XS«, murmelt sie schließlich. »Nur L wie large, M wie medium und S wie small.«
Phillip pustet sich eine Haarsträhne aus der Stirn. »Vielleicht hast du Glück, und die T-Shirts fallen in diesem Jahr kleiner aus?« Er mustert Janette von oben bis unten. »Aber ich denke, du passt auch in Größe S oder M. Und wenn nicht, helfen vielleicht ein paar Sicherheitsnadeln an den richtigen Stellen.«
Zu Connis Erstaunen wird Janette puterrot. Sie scheint nach Luft zu schnappen, um etwas zu erwidern, aber ganz offensichtlich fehlen ihr die Worte. Zum ersten Mal, seit Conni sie kennt, ist Janette sprachlos.
Wow! Das hat gesessen! Conni grinst schadenfroh, während Janette schnell den Kopf senkt und ihre Fingernägel betrachtet. Die glänzen heute in metallischem Blau.
Phillips Miene ist undurchdringlich. Nur ein Zucken um seine Mundwinkel verrät ihn. Und ein kaum merkliches Augenzwinkern, bevor er und Laura das Thema T-Shirt-Größe für beendet erklären und sich wieder dem eigentlichen Thema zuwenden.
Galtdas Zwinkern etwa ihr? Nein, Conni muss sich getäuscht haben. Aber trotzdem lässt sie Phillip nicht aus den Augen. Er macht seine Sache als Klassensprecher echt gut. Vielleicht hat Dina ja Recht, und ein Jahr Altersunterschied macht unheimlich viel aus? Und Mama auch: Phillip hat wirklich Selbstvertrauen! An sein sicheres Auftreten und die lässige Art kommen die anderen Jungs aus der Klasse nicht in einer Million Jahren heran!
Aber trotzdem muss er die Sechste wiederholen. Ist doch merkwürdig. Conni fragt sich, ob das tatsächlich an den unterschiedlichen Lehrplänen der Schulen liegt. Oder steckt doch etwas anderes dahinter? Nachdenklich knabbert sie an ihrem Stift. Phillip ist nicht doof. Im Gegenteil. Er ist bestimmt intelligenter als manch anderer aus der Klasse. Im Unterricht scheint er auf alles eine Antwort zu wissen. Am liebsten würde sie ihn einfach fragen, warum er die Klasse wiederholen muss. Aber das würde sie sich im Leben nicht trauen! Obwohl – vielleicht ergibt sich irgendwann eine günstige Gelegenheit? So wie neulich im Freibad. Da war er doch ganz locker.
Conni blättert eine Seite um. Gleich hinter der »Was-unbedingt-mitmuss«-Liste fängt sie eine neue Liste an:
Anna wirft Conni einen Blick über die Schulter. Sie runzelt die Stirn, sagt aber nichts.
Schnell blättert Conni weiter und versucht sich auf das zu konzentrieren, was Phillip und Laura erzählen. Es deckt sich ungefährmit dem, was Conni schon von Anna über das Camp und die Jugendleiter-Card weiß. Trotzdem schreibt sie in Stichpunkten mit. Schließlich wollen Mama und Papa genauestens informiert werden. Ganz besonders was die Kosten und die Versicherung der Kinder angeht, hat Papa gestern gesagt. Vorher will er die Anmeldung nicht unterschreiben.
Aber da meldet sich der Lindwurm zu Wort: »Für die Eltern der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler wird es in der kommenden Woche eine Elternversammlung geben. Der Elternbeiratsvorsitzende wird kommen und euren Eltern alle notwendigen Informationen zum Jugendcamp mitteilen.«
»Okay«, wendet Phillip sich an die Klasse. »Dann haben wir erst mal alles geklärt. Noch Fragen?«
»Sollen wir Schlafsäcke mitnehmen?«, meldet sich Dina. »Oder lieber Bettzeug?«
Ein Lachen geht durch die Klasse. Nur Phillip und Laura bleiben ernst. »Ich würde einen Schlafsack mitnehmen«, sagt Phillip zu Dina, die rot geworden ist. »Aber letztendlich bleibt es dir überlassen, was du lieber hast.«
Falls es möglich ist, wird Dinas Gesicht noch eine Spur röter.
»Ich hab aber keinen Schlafsack«, flüstert sie Conni leise zu.
»Ich leih dir einen von uns«, flüstert Conni zurück. »Wir haben genug Schlafsäcke. Kein Problem.«
Dina wirft ihr einen dankbaren Blick zu.
Paul meldet sich mit einem Fingerschnippen.
»Ist die Teilnahme am JuCa für Klassensprecher eigentlich Pflicht?«, fragt er.
»Wie bitte?«, erwidert Phillip stirnrunzelnd.
»Paul möchte wissen, ob wir mitkommen«, erklärt Laura.
Paulnickt. »Ja, genau.«
»Ach so«, lacht Phillip. »Ja, klar, wir sind dabei. Aber nicht, weil wir Klassensprecher sind, sondern als ganz normale Schüler. Wie ihr auch.
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