Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
hab in der Stadtbücherei ein bisschen im Internet recherchiert. Da steht doch so ein öffentliches Terminal. Und danach hab ich mit meiner Kusine telefoniert«, erklärt sie. »Steffi war auch schon mal in so einem Camp und kennt sich aus. Für die Jugendleiter-Cardmuss man eine praktische und eine theoretische Prüfung ablegen, hat sie gesagt. Und außerdem einen Erste-Hilfe-Lehrgang machen, sich im Jugendschutzgesetz auskennen und alles Mögliche mehr. Man kann die Prüfung ab 16 machen. Und wenn man sie besteht, darf man Jugendgruppen betreuen. Auf Sportveranstaltungen, Wanderfahrten und Skireisen zum Beispiel.«
»Dann ist es also eine Art Führerschein, nur nicht für Autos, sondern für Jugendgruppen?«, hakt Conni nach.
»Genau«, erwidert Anna.
»Ich bin echt gespannt, wie’s wird«, meint Conni. »Was auf dem Flugblatt steht, klingt jedenfalls toll: Nachtwanderung, Workshops, ein bunter Abend …«
Anna ruft ihren Hund heran. Für heute hat er genug getobt. Als Nicki schwanzwedelnd kommt, lobt sie ihn überschwänglich und legt ihm die Leine an. »Ich hoffe nur«, meint sie, »dass wir nicht ausgerechnet mit Janette und ihrem Gefolge in einem Zelt landen! Steffi hat nämlich gesagt, die Schlafplätze werden ausgelost, damit sich keine Cliquen bilden. Schließlich soll das gesamte Camp ein einziges großes Team sein.«
»Ach herrje! Ans Übernachten hab ich noch gar nicht gedacht!«, gibt Conni zu. »Aber selbst wenn ich mit Janette in einem Zelt lande – von der lass ich mir den Spaß bestimmt nicht verderben! Wir werden ja hoffentlich nicht gleich einen Schlafsack miteinander teilen müssen.« Bei der Vorstellung lacht Conni leise auf. »Außerdem hab ich bei Verlosungen immer Glück. Na ja«, schränkt sie ein. »Meistens jedenfalls.«
Auf dem Nachhauseweg folgen die beiden Freundinnen einemschmalen Pfad, der sich wie eine Schlange durch den Park windet. Zwei rotbraune Eichhörnchen huschen vor ihnen über den Weg. In atemberaubendem Tempo jagen sie die schlanken Baumstämme rauf und runter.
»Was heißt Eichhörnchen auf Englisch?«, fragt Conni.
»Ach, du Schreck! Die Vokabeln!« Anna schlägt sich mit der flachen Hand an die Stirn und grinst schief. Das Vokabelheft steckt in der Tasche ihrer Jeans. »Richtig viel haben wir wohl nicht gerade geschafft!«
»Och, der gute Wille zählt«, meint Conni. »Den Rest müssen wir eben zu Hause lernen. Aber was heißt denn nun Eichhörnchen?«
»Keine Ahnung«, gibt Anna kleinlaut zu. »Hatten wir das überhaupt schon?«
»Nein«, sagt Conni augenzwinkernd. »Aber ich wüsste es trotzdem gern.«
Zu Hause holt Conni einen Collegeblock aus dem Rucksack, setzt sich an ihren Schreibtisch und schreibt auf, was sie ins Zeltlager mitnehmen will.
Connispringt auf und geht nach unten. Papas Auto steht in der Einfahrt. Mama ist auch schon da. Conni hört sie in der Küche mit Jakob reden.
Super!, denkt Conni. Dann kann ich Mama und Papa ja gleich von dem Camp erzählen und mir die Erlaubnis holen. Hoffentlich sagen sie Ja!
Kapitel 5
Am nächsten Vormittag hat die 6a eine Verfügungsstunde. Das ist die beste Gelegenheit, um wichtige Dinge zu besprechen. Heute geht es natürlich um das JuCa.
Conni hat ihren Collegeblock vor sich liegen und macht eifrig Notizen. Phillip und Laura stehen vorne. Frau Lindmann lehnt am Fenster und hört aufmerksam zu.
»Bitte denkt dran, auf den Anmeldungen eure Größe anzugeben«, sagt Phillip. »Jeder Teilnehmer des Camps bekommt zur Erinnerung ein T-Shirt mit Camp-Aufdruck und Jahreszahl.«
»Ist ja cool«, entfährt es Billi. »Darf man sich die Farbe aussuchen?«
Phillip grinst. »Nein. In diesem Jahr sind alle rot.«
»Gibt es die T-Shirts auch in Größe XS?« Janette räkelt sich auf ihrem Stuhl. »Im Gegensatz zu manchen anderen hasse ich es nämlich, schlabberige Großraumklamotten zu tragen.« Sie schickt einen gekonnten Augenaufschlag in Phillips Richtung.
Conni, die überhaupt nichts dagegen hat, dass T-Shirts weit und bequem sind, rollt mit den Augen.
»Ich glaub, mir wird übel«, flüstert Anna ihr zu. »So dünn ist die Ziege nun wirklich nicht, dass sie noch in Babygrößen passt!«
Mitwenigen Strichen skizziert Dina eine magere Ziege, die sich mühsam in ein knallrotes T-Shirt zwängt. »Mäh«, schreibt sie in eine kleine Sprechblase daneben. »Ich hasse schlabberige Klamotten!«
Conni kann kaum an sich halten, als sie die Zeichnung sieht. Sie hält sich schnell die Hand vor
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