Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
wie ein Schüler. »Kannst du uns auch sagen, wie groß Namibia ist?«
Phillip nickt. »Mehr als zweimal so groß wie Deutschland«, sagt er, was ein erstauntes Raunen auslöst, »aber nicht so dicht besiedelt. Die beiden größten Städte heißen Windhuk und Swakopmund.«
»Und das Wetter?«, fragt Anna. »Ist da immer Sommer?«
»Nee, man nennt das Klima subtropisch«, antwortet Phillip. »Das bedeutet, dass es eher feuchtwarm ist. Zwischen November und April regnet es manchmal tagelang. In anderen Monaten ist es dafür tagsüber dreißig Grad heiß, und nachts sinken die Temperaturen unter null. Ganz schön extrem.«
»Und was ist mit wilden Tieren?« Billis Augen funkeln. »Gibt’s da Löwen und Elefanten?«
»Ja, aber meistens leider nur noch in den Reservaten«, antwortet Phillip. »Nur Wildhunde, Skorpione und Schlangen verirren sich schon mal in die Häuser.«
Conni schüttelt sich. Bei der Vorstellung, ihr Zimmer mit einer afrikanischen Giftschlange oder einem Skorpion teilen zu müssen, läuft es ihr kalt den Rücken runter. Kater Mau ist ihr lieber!
»An der Küste kann man supergut Wale und Delfine beobachten«, erzählt Phillip weiter. »Es gibt da einen Ort, der heißt Walvis Bay – Walfischbucht.«
»Cool«, schwärmt Billi. »Ich liebe Wale und Delfine!«
»Ich auch.« Phillip grinst. »Ich will später mal Meeresbiologe werden.« Leider klingelt es genau in diesem Moment.
»VielenDank, Phillip«, sagt Herr Albers. »Das war sehr interessant. Wenn du möchtest, kannst du uns in einer der nächsten Stunden vielleicht noch mehr erzählen.«
»Klar«, erwidert Phillip. »Ich kann auch ein paar Fotos mitbringen.«
Herr Albers macht sich eine Notiz und nickt. »Wunderbar. Ich komme bestimmt auf dein Angebot zurück.«
Herr Albers teilt Conni und Anna für den Kartendienst ein. Mit vereinten Kräften rollen sie die Afrikakarte auf und bringen sie zurück in den Kartenraum.
Anna seufzt, als sie die Rolle in ein freies Fach schieben.
»Warst du eigentlich schon mal verliebt?«, fragt sie, ohne Conni anzusehen. »Ich meine, so richtig?«
Wie richtig?, will Conni fragen. Kann man sich etwa auch falsch verlieben? Klar, Paul fällt ihr ein, und dass sie der Liebe mal mit einem Liebestrank von Frau Sandulescu nachhelfen wollte. Aber das ist schon ewig her.
»Nein«, erwidert sie zögernd. »Nicht so richtig, glaube ich.«
Anna seufzt noch einmal. Es hört sich ziemlich albern an, findet Conni. »Warum fragst du?«
»Ach, nur so.« Anna dreht sich um. Sie gehen zurück in den leeren Klassenraum und holen ihre Rucksäcke. »Bist du mit dem Fahrrad da?«
»Ja, logo.«
»Ich auch«, sagt Anna – zum Glück, ohne zu seufzen. »Wir können ja ein Stück zusammen fahren.«
Auf dem Weg zu den Fahrradständern meint sie: »Das war echt cool, oder? Das Referat über Namibia, meine ich.«
Conni nickt. »Ja, Phillip kann echt gut reden. Ich wünschte, ich wäreauch so locker. Mir wird ja schon ganz anders, wenn ich nur mal an die Tafel muss!«
Anna lacht. Aber dann bleibt sie plötzlich stehen. »Oh, oh«, murmelt sie. »Ich fürchte, wir haben ein kleines Problem!«
Conni folgt Annas Blick. »Oh, nein! Das darf nicht wahr sein!«
»Ist doch nur ein Platten«, versucht Anna sie zu beruhigen.
Aber Conni achtet nicht auf sie. Sie kniet schon neben ihrem Rad. Der Hinterreifen ist vollkommen platt.
»Wie kann das denn passieren?«, jammert sie. »Heute Morgen war noch alles okay!«
»Vielleicht bist du über einen spitzen Stein gefahren?«, meint Anna. »Oder über einen Nagel?«
»Quatsch! Das hätte ich doch merken müssen!«, erwidert Conni ärgerlich. »Nein, als ich mein Rad heute früh in den Ständer geschoben habe, war noch alles in Ordnung.«
Sie untersucht den Reifen. Er ist rundherum unbeschädigt – zumindest kann Conni kein Loch entdecken.
Anna kniet sich neben Conni. »Das ist aber wirklich merkwürdig«, sagt sie nachdenklich. »Einfach so aus heiterem Himmel wird doch kein Reifen platt!«
Conni schüttelt den Kopf. »Nee, von allein bestimmt nicht.«
Eine Stimme lässt sie herumfahren: »Braucht ihr Hilfe?«
Anna dreht den Kopf so schnell herum, dass sie sich an Connis Bremshebel stößt. »Aua!«, schimpft sie und reibt sich die Stirn. Dann strahlt sie plötzlich und ruft: »Hallo, Phillip! Dich schickt ja der Himmel! Sag mal, hast du zufällig eine Luftpumpe mit?«
Conni glaubt, nicht richtig zu hören. Der Himmel? Eine Luftpumpe? Sie hat selbst eine! Und warum strahlt
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