Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
Anna plötzlich so blöd?
»VielenDank«, zischt Conni in Phillips Richtung, »aber ich komme schon klar. Es ist schließlich nur ein Platten«, setzt sie, mit einem spöttischen Seitenblick auf Anna, hinzu.
Phillip mustert den Reifen. »Soll ich ihn dir aufpumpen?«
»Nein, danke.« Conni schüttelt den Kopf und zieht schon ihre Luftpumpe aus der Halterung. »Echt nicht«, sagt sie. »Reifen aufpumpen können Mädchen auch, stell dir vor!«
»Na, dann.« Phillip geht zu seinem Rad. Es steht in einer anderen Reihe des Unterstands. »Tschüs. Bis morgen!« Er winkt lässig und rollt quer über den Schulhof davon.
»Bist du total blöd?«, faucht Anna Conni an.
»Das wollte ich dich gerade fragen!«, zischt Conni zurück. Während sie pumpt, prüft sie mit dem Daumen den Reifendruck. Wenigstens scheint der Schlauch heil zu sein. Der Reifen hält die Luft. Er wird zusehends praller.
»Also, ich hätte Phillips Angebot bestimmt nicht ausgeschlagen«, schnappt Anna. »Wann passiert es schon mal, dass einem ein Junge freiwillig hilft?«
»Wie ich schon sagte«, knurrt Conni. »Ich kann meinen Reifen sehr gut alleine aufpumpen. Obwohl ich ein hilfloses Mädchen bin«, fügt sie grimmig hinzu.
Anna macht ein beleidigtes Gesicht. Nach einer Weile fragt sie etwas versöhnlicher: »Glaubst du eigentlich, jemand hat mit Absicht die Luft rausgelassen?«
Conni wischt sich einen Schweißtropfen von der Stirn und schiebt die Luftpumpe zurück in den Halter. »Wahrscheinlich schon«, meint sie. »Es gibt genug Idioten, die so was witzig finden!«
»Aber wer?«, fragt Anna. »Und vor allem: Warum?«
»Wohersoll ich das wissen?« Conni schwingt sich in den Sattel und tritt in die Pedale. »Wie du vielleicht bemerkt hast, stand kein Name dabei. Und jetzt lass uns endlich fahren. Bis nach Hause wird die Luft hoffentlich halten.«
Kapitel 6
»Er will Meeresbiologe werden. Ist das nicht süß?«, schwärmt Billi am Nachmittag. »Das heißt, er mag Fische. Genau wie ich. So ein Zufall!«
Conni verdreht die Augen. Sie fragt sich, was an Meeresbiologie süß sein soll. Interessant, ja. Aber süß? Außerdem sind Wale und Delfine keine Fische, sondern Säugetiere. Das sollte Billi eigentlich wissen. Weil sie Billi nicht ärgern will, macht sie trotzdem ein freundliches Gesicht. »Mhm«, brummt sie, wenig überzeugend.
»Habt ihr schon mal einen Blick in seine Augen geworfen?« Dina wischt sich eine Haarsträhne aus der Stirn. »Total braun sind die! Wie Schokoladentaler!«
Conni runzelt die Stirn. Sie hat sich eigentlich nicht mit den Freundinnen getroffen, um den ganzen Nachmittag von Graf Phillip zu schwärmen! Fehlt nur noch Anna mit ihrem Geschmachte und Geseufze!
Wie auf Bestellung kommt Anna um die Ecke. »Hallo!«, ruft sie schon von Weitem.
Die Mädchen sitzen an einem kleinen Tisch in der Pizzeria Verdi. Herr Verdi, Billis Vater, hat ihnen kalten Orangensaft gebracht. Jetzt stellt Billis Mutter einen geflochtenen Korb mit italienischemWeißbrot dazu. Es ist noch ofenwarm und duftet verführerisch nach Kräutern und Knoblauch. Conni hebt schnuppernd die Nase. Sie liebt den Geruch von frisch gebackenem Brot.
»Buon appetito!«, sagt Billis Mutter lächelnd und verschwindet wieder in der Küche.
Die Pizzeria ist noch leer. Der große Andrang kommt erst gegen Abend. Trotzdem muss in der Restaurantküche schon alles vorbereitet werden.
Anna nimmt einen großen Schluck O-Saft und lässt sich neben Conni auf die schmale Eckbank fallen. »Worüber redet ihr?«, erkundigt sie sich.
»Nicht worüber, sondern über wen«, verbessert Dina die Freundin.
»Über den Neuen natürlich.« Billi grinst. »Über wen sonst?«
Conni seufzt. »Aber ich dachte, wir haben uns verabredet, um über das JuCa zu sprechen. Wie wir hinkommen, was wir mitnehmen wollen und so. Ich hab extra meine Liste mitgebracht!«
Anna stupst sie an. »Nun sei doch nicht so ein Spielverderber. Darüber können wir später immer noch reden.« Sie nimmt ein Stück Brot aus dem Korb und knabbert daran. »Hm, lecker.«
Conni schweigt beleidigt. So was Blödes, denkt sie.
Sie stützt den Kopf in beide Hände und überlegt schon, in die Küche zu gehen, um Frau Verdi beim Tomatenschnippeln zu helfen, da wird das Thema plötzlich doch noch interessant.
»Warum er wohl sitzengeblieben ist?«, fragt Dina. »Er ist doch nicht blöd!«
Anna macht ein wichtiges Gesicht. »Er wiederholt die Klasse«, sagtsie betont. »Das heißt noch lange nicht, dass er
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