Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue

angemeldet.«
    »Klasse! Hoffentlich hab ich auch Glück!« Conni lässt die Freundinnen stehen und drängelt sich nach vorn. »Hat vielleicht jemand die Kanus gesehen?«, fragt sie laut. Sie stellt sich auf die Zehenspitzen und reckt den Hals.
    »Klar«, sagt eine Stimme hinter ihr, die Conni verdächtig bekannt vorkommt. »Sie liegen am Seeufer, gleich neben den Ruderbooten. Zweiter Steg links, von hier aus gesehen.«
    Ganz langsam dreht Conni sich um und erstarrt augenblicklich. Phillip steht so dicht vor ihr, dass ihre Nasenspitzen sich fast berühren.
    Conni will einen Schritt zurück machen, aber da ist die Hüttenwand.
    Hilfe!, denkt Conni. Wo sind die anderen? Immer wenn man sie braucht, sind sie nicht da!
    »Hallo, Conni.« Phillip lächelt sie an. »Schön, dich zu sehen!«
    Conni kann die kleinen Lachfältchen rund um seine braunen Augen sehen.
    Im selben Moment spürt sie ganz deutlich, dass sie rot wird. Aber Phillip wendet schon den Blick zur Seite. Es scheint ihm gar nicht aufgefallen zu sein. Conni atmet auf.
    Phillip guckt an ihr vorbei. »Darf ich?«, fragt er. Ohne eine Antwort abzuwarten, legt er eine Hand auf ihre Schulter und angelt über sie hinweg nach einem Kugelschreiber, der an einem Bindfaden befestigt ist. »Hier, bitte«, sagt er. »Und um auf deine Frage zurückzukommen: Die Kanuliste hängt direkt hinter dir.« Er zwinkert Conni zu. »Du musst dich nur umdrehen.«
    »Wie? Was? Ach so!«, stammelt Conni. Sie nimmt Phillip den Kuli aus der Hand und dreht sich um. Ihr Blick fällt auf einen Zettel an der Wand. Unübersehbar steht ganz oben das Wort »KANU«. Sogar in Großbuchstaben. Oh, Mann!
    Schnell kritzelt Conni ihren Namen auf die Liste. Als sie genau darüber den Eintrag »Graf, Phillip« liest, bleibt ihr fast das Herz stehen.
    Das wird ja immer schrecklicher!, denkt sie. Jetzt glaubt er womöglich, ich habe mich nur eingetragen, weil er auch Kanu genommen hat!
    Egal, soll er doch! Conni hängt den Kuli zurück und dreht sich mit trotzigem Blick um. Aber Phillip ist schon weg.
    Plötzlich steht Anna neben ihr. »Nun komm schon, Trödeltante!«, sagt sie. »Oder brauchst du eine Extra-Einladung?«
    »Nein«, lacht Conni.
    »Muss man sich für die Nachtwanderung eigentlich auch anmelden?«, fragt Billi in die Runde.
    »Ich hab keinen Schimmer«, sagt Conni.
    »Die Nachtwanderung machen alle zusammen«, sagt ein rothaariges Mädchen. »Dafür gibt es keine Extraliste.«
    »Danke«, sagen Conni und Billi gleichzeitig. Sie gucken sich an und grinsen.
    »Keine Ursache.« Das rothaarige Mädchen lächelt freundlich.
    Die Freundinnen schlendern durchs Camp und sehen sich um. Noch immer fahren Wagen auf den Parkplatz und laden Nachzügler ab. Als über ihnen ein keckerndes Geräusch ertönt, heben sie die Köpfe.
    Ein rotbraunes Eichhörnchen hängt kopfüber an einem Baumstamm und beobachtet sie mit blanken Augen.
    »Seht mal, wie süß!«, ruft Billi. »Ein Eichhörnchen!«
    »Davon gibt es hier bestimmt eine ganze Menge«, meint Dina.
    »By the way, girls: It’s a squirrel!« Conni lacht, während sie zusieht, wie das Eichhörnchen geschickt von einem Ast zum nächsten springt und schließlich im Blätterdickicht der Bäume verschwindet.
    Anna runzelt die Stirn. »Wie bitte?«
    »Eichhörnchen heißt auf Englisch squirrel«, erwidert Conni. »Ich hab’s nachgeschlagen!«
    Dina stupst sie an. »Du, da wäre der Lindwurm aber mächtig stolz auf dich!«
    »Erinnere mich bloß nicht an die Schule!« Conni verdreht die Augen. »Lasst uns versprechen, hier im JuCa nicht von der Schule zu sprechen, okay?« Sie streckt die flache Hand aus.
    »Versprochen!« Anna schlägt ein.
    Dina macht es ihr nach.
    Billi zögert. »Gilt das Versprechen ab sofort?«
    »Warum fragst du?«, will Conni wissen.
    Billi zeigt quer über den Platz auf das große Versammlungszelt. »Weil ich vorher nur noch ganz kurz sagen möchte, dass da hinten der Junge aus unserer Klasse steht. Ihr wisst schon: der, dessen Namen wir nicht mehr erwähnen wollen.«
    Anna reißt die Augenbrauen in die Höhe.
    »Du meinst –?« Sie folgt Billis Blick. »Tatsächlich!«
    »Na und?« Conni wendet sich um. »Wir wussten doch, dass er mitkommt.« Sie hält Billi die Hand hin. »Das Versprechen, nicht über die Schule, Lehrer und Mitschüler zu sprechen, gilt ab sofort!«
    Billi wirft einen letzten Blick auf Phillip und schlägt ein.
    Anna seufzt. »Aber es ist nicht verboten, ihn hin und wieder anzugucken, oder?«
    »Natürlich