Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
und dreht sich um. »Was ist mit deinem Fahrrad, Conni? Willst du es wirklich übers Wochenende hier an der Schule stehen lassen?«
Conni schüttelt den Kopf. »Nein, natürlich nicht. Mein Vater hat einen Ersatzschlüssel. Er holt es nachher ab und nimmt es mit nach Hause.«
Seit Conni morgens früher losfährt und ihr Rad immer ganz vorne im Ständer parkt, scheint der Übeltäter aufgegeben zu haben. Jedenfalls hatte sie in den letzten Tagen keinen Ärger mehr mit platten Reifen oder fehlenden Ventilen.
»Oh, Junge! Seid ihr auch so aufgeregt?«, fragt Dina.
»Undwie!«, sagen die anderen wie aus einem Munde.
Herr Verdi startet den Motor. »Eure Schulsachen bringe ich dann später zu euren Eltern. Oder wollt ihr sie lieber ins Zeltlager mitnehmen?« Er zwinkert den Mädchen zu.
Anna verdreht die Augen. »Bloß das nicht! Ich bin froh, wenn ich die ein paar Tage nicht sehen muss!«
Der Wagen rollt vom Schulparkplatz. Conni sieht, dass ein paar Mitschüler ebenfalls mit ihrem Gepäck in die Wagen wartender Eltern steigen.
»Wie viele sind wir eigentlich im Camp?«
»Über hundert bestimmt«, erwidert Billi.
»Was? So viele?«, staunt Dina. »Hoffentlich passen wir auch alle ins Zelt!«
Conni muss grinsen. »Ich bin ziemlich sicher, dass es am Waldsee mehrere Zelte gibt, Dina, und nicht nur eins.«
»Und falls doch, schlafen wir einfach unter freiem Himmel«, meint Anna munter. »Wär doch auch mal toll, oder?«
Die Fahrt zum Waldsee führt ein ganzes Stück aus der Stadt heraus. Schon nach wenigen Kilometern wird die Umgebung zusehends ländlicher. Sanfte grüne Wiesen, auf denen Pferde und Kühe grasen, wechseln sich mit Feldern, Wäldern und hübschen kleinen Dörfern ab.
»Schön hier, nicht?« Anna kurbelt die Scheibe runter und hält ihre Nase in den Fahrtwind.
»Und wie!« Conni atmet tief ein. Sie kuschelt sich tief in den Sitz und genießt den Ausblick. In ihrem Bauch hat sie ein total kribbeliges Gefühl, wie immer vor einer Reise oder einem Abenteuer. Bei der Vorstellung, drei Tage in einem Camp ohneErwachsene zu verbringen, wird das Kribbeln noch ein bisschen doller.
»Ich glaub, ich hab meine Zahnbürste vergessen!«, jammert Billi. Ihr Vater schüttelt den Kopf.
»Nein, hast du nicht«, sagt er. »Mama hat sie heute früh eigenhändig in deinen Rucksack gesteckt!«
»Und meine Taschenlampe? Man kann doch nicht ohne Taschenlampe in einem Zelt übernachten! Ich hab bestimmt vergessen, sie einzupacken!«
»Ich hab eine mit«, sagt Conni.
»Ich auch«, schließt Anna sich an.
Herr Verdi wirft einen Blick in den Rückspiegel. »Dann ist ja alles in bester Ordnung!«
Billi runzelt die Stirn. »Und was ist mit Ersatzbatterien? Habt ihr daran vielleicht auch gedacht?«
»Jaha«, sagen Conni und Anna im Chor.
»Und jetzt hör auf, dir Sorgen zu machen, Billi.« Dina grinst. »Oder möchtest du, dass dein Papa dich gleich wieder mit nach Hause nimmt?«
Billi macht ein entsetztes Gesicht. »Im Leben nicht!«, ruft sie. »Da würde ich lieber aufs Zähneputzen verzichten und ein Wochenende lang im Dunkeln rumtapern!«
Alle lachen. Herr Verdi biegt in einen schmalen Forstweg ab. »Sind wir hier auch richtig?«, fragt er. »Hat zufällig jemand auf die Schilder geachtet?«
»Papa!«, jault Billi auf. »Du hast gesagt, du kennst den Weg!«
Conni zuckt zusammen. Sie hat überhaupt nicht auf Straßen- oder Hinweisschilder geachtet, und die Gegend hier kennt sie auch nicht!
Aberda lacht Herr Verdi: »Nur ein kleiner Scherz, ragazzi! Keine Bange, wir sind gleich da!«
Nach einem unbequemen und holprigen Abschnitt über Stock und Stein endet der Waldweg plötzlich. Ein hoher Wildzaun umfasst den Zeltplatz. Ein Tor aus dunklem Holz markiert den Eingang des Camps. Quer darüber ist ein selbstgemaltes Transparent gespannt:
Zwischen den dicht stehenden Bäumen glitzert etwas.
»Da!«, ruft Anna aufgeregt. »Ich kann schon den Waldsee sehen! Und da hinten stehen auch die Zelte!«
Conni, Billi und Dina recken die Hälse. Vorsichtig lässt Billis Vater das Auto auf dem unbefestigten Parkplatz vor dem Eingang ausrollen.
»Endstation, meine Damen!«, sagt er. »Bitte alle aussteigen!«
Conni reißt die Autotür auf und ist schon draußen. Sie breitet die Arme aus und jubelt: »Jetzt geht’s los!«
Während Herr Verdi Rucksäcke und Schlafsackrollen auslädt, schauen die Mädchen sich neugierig um. Aber viel ist nicht zu sehen. Nacheinander rollen mehrere Wagen auf den Parkplatz.
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