Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
ausgelost wurden. Meine beste Freundin ist auch in einem anderen Zelt.«
»Das ist ja blöd«, sagt Conni. Sie kniet sich hin und schiebt ihren Rucksack ans Kopfende der Isomatte. »Aber wenigstens haben wir uns auf diese Weise kennengelernt. Hat also auch Vorteile.«
»Stimmt«, meint Lia. »Also dann, bis später! Ich bin mit meiner Freundin verabredet.«
Conni sortiert noch ein paar Sachen und schiebt ihr Tagebuch ganz nach unten unter ihre Socken. Man kann schließlich nie wissen. Dafür nimmt sie den Fotoapparat mit. Das Camp bietet bestimmt ein paar gute Motive: die Kanus am See zum Beispiel, oder das niedliche Eichhörnchen – falls sie es noch einmal zu Gesicht bekommt.
Als Conni aus dem Zelt tritt, wird sie von der tief stehenden Sonne geblendet und prallt mit jemandem zusammen.
»Ups«, sagt sie. »’tschuldigung!«
»Macht doch nichts«, erwidert ihr Gegenüber.
Auch ohne hinzusehen, weiß Conni sofort, wem die Stimme gehört.
Mit der Hand schirmt Conni die Augen ab. Phillip steht vor ihr und lächelt sie freundlich an. Neben ihm steht Jannik und grinst.
Ist das eigentlich noch normal, denkt Conni, dass wir uns andauernd über den Weg laufen?
»Hallo«, sagt Conni und: »Wohnt ihr hier in der Nähe?«
Im selben Moment wird ihr klar, wie blöd das klingt.
Aberwie soll man das auf einem Zeltplatz anders ausdrücken? Phillip und Jannik scheint die Frage jedenfalls nicht zu stören. Sie nicken. »Ja«, sagt Phillip. »Gleich nebenan, Zelt 14.«
»Ah, gut«, erwidert Conni. Was soll sie sonst sagen? Sie kommt sich ziemlich albern vor. Zum Glück sieht sie in diesem Moment Anna, Billi und Dina.
»Ich muss jetzt los. Bis dann.« Sie dreht sich um und wäre um ein Haar auch noch über eine Zeltschnur gestolpert.
Phillip hält sie fest. »Hoppla«, sagt er leise.
Ganz kurz treffen sich ihre Blicke. Conni schluckt und macht sich los. »Ich muss wirklich los. Meine Freundinnen warten schon.«
Phillip zieht seine Hand zurück und bleibt stehen, bis Conni sich umdreht. Erst dann folgt er Jannik zum See.
»Was war das denn gerade?«, wird Conni von Anna in Empfang genommen.
Conni braucht ein paar Sekunden, um zu begreifen, was Anna meint. »Was meinst du?«, fragt sie verwirrt.
»Wir haben dich und Phillip gesehen«, sagt Billi.
»Ach so!« Conni lacht. »Wir sind uns zufällig über den Weg gelaufen. Was ist dabei?«
Anna deutet auf den Fotoapparat in Connis Hand. »Hast du gleich ein paar Fotos von ihm gemacht?«, fragt sie. »Für dein Erinnerungsalbum?«
Connis bemüht sich ruhig zu bleiben. »Nein. Hab ich nicht, stell dir vor. Ich hab keinen Schimmer, was das Theater hier soll. Ich wollte euch gerade suchen, da bin ich mit Phillip zusammengestoßen. Wenn ihr mir nicht glaubt, kann ich ja auch wieder gehen!«
Siedreht sich um und stapft davon. So was! Was bilden die sich denn ein?
»Warte, Conni!« Dina holt sie ein. »Komm zurück. Es war nicht so gemeint.«
»So?«, fragt Conni stirnrunzelnd. »Wie dann?«
»Na ja, nicht so jedenfalls.« Dina sucht mühsam nach den richtigen Worten. »Wie haben uns nur gewundert, dass du –«
»Dass ich mich mit Phillip unterhalten habe«, vollendet Conni den Satz.
»Ja«, gibt Dina zu. »Das nervt Anna. Du weißt ja, wie sie ist.« Sie zögert. »Ich glaub, sie ist in Phillip verknallt. Wahrscheinlich ist sie eifersüchtig.«
Conni wirft einen Blick über die Schulter. Anna und Billi stehen nebeneinander und blicken stur in eine andere Richtung. »Das ist ja wohl nicht mein Problem.« Conni lässt Dina stehen und geht energisch weiter. »Ich gehe jetzt runter zum See und mache ein paar Fotos. Wenn du willst, kannst du gerne mitkommen.«
Dina bleibt unschlüssig stehen. Ihr Blick wandert zwischen Conni, Anna und Billi hin und her. Schließlich wendet sie sich um und geht zurück zu Anna und Billi.
Na toll! Conni presst die Lippen zusammen und schlägt den Weg zum See ein. Weiter und weiter geht sie, immer schneller und ohne sich umzudrehen. Am liebsten würde sie bis ans Ende der Welt gehen.
Sie hasst Streit. Anna ist schließlich ihre beste Freundin. Und jetzt das! Conni schüttelt den Kopf.
»Blöde Kuh«, schimpft sie leise und kickt einen Stein weg. Fehlt nur noch, dass sie jetzt anfängt zu heulen!
Alssie am Seeufer ankommt, sucht sie sich ein stilles Plätzchen auf einem umgestürzten Baum.
Zum Fotografieren hat sie keine Lust mehr. Obwohl der Blick von hier über den See unbeschreiblich schön ist. Aber zuerst muss sie mal
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