Conni & Co, Band 2: Conni und der Neue
aus Langeweile?
»Wie stellst du dir das vor, dein Fahrrad ständig zu beobachten?«, bricht Billi das Schweigen. »Wir haben schließlich Unterricht.«
Conni bläst die Backen auf. Stimmt, das ist ein Problem. Aber dann fällt ihr etwas ein. »Egal, wer dahintersteckt: Er geht mit Sicherheit auf unsere Schule. Andere haben vormittags gar keinen Zutritt zum Gelände. Das heißt, er schlägt wahrscheinlich in den Pausen zu, oder wenn sein Unterricht zu Ende ist. Wir verstecken uns also in den Pausen und nach der Schule zwischen den Fahrrädern.« Triumphierend guckt sie in die Runde. Aber die Gesichter der anderen bleiben skeptisch.
»Wir sollen uns in jeder Pause verstecken?« Billi wiegt den Kopf.
»Wir können uns ja abwechseln«, schlägt Conni vor.
»Und dann?«, fragt Dina. »Was, wenn er wirklich kommt? Willstdu ihn festnehmen und fesseln, bis die Polizei kommt, oder was?«
»Ähm –«, macht Conni. Darüber hat sie noch nicht im Einzelnen nachgedacht, wenn sie ehrlich ist. Ratlos hebt sie beide Hände.
»Ich hab’s!«, ruft Anna plötzlich. »Mein Vater hat eine neue Digitalkamera, mit der man auch Videos aufnehmen kann. Wir können sie doch an Connis Rad montieren und den Mistkerl filmen!«
»Nicht schlecht.« Conni grinst. »Aber ob uns dein Papa seine nagelneue Kamera ausleiht? Die war doch bestimmt teuer.«
»Wir müssen natürlich aufpassen, dass nichts kaputtgeht«, erwidert Anna. »Aber wenn ich meinem Vater sage, dass wir sie für die Schule brauchen, leiht er sie mir bestimmt.«
»Das ist nicht mal gelogen.« Billi grinst.
Conni klatscht Anna ab. »Genial!«, sagt sie. »Aber wo machen wir sie fest? Der Miesling darf die Überwachungskamera natürlich nicht sehen!«
»Im Fernsehen schneiden Detektive immer ein Loch in irgendwelche Taschen und schieben das Kameraobjektiv da durch«, sagt Dina nachdenklich. »Wir bräuchten eine passende Tasche –«
»Und ein passendes Loch«, ergänzt Billi.
Connis Gesicht erhellt sich schlagartig. »Kein Problem, Mädels!«, ruft sie. »Ich habe eine nagelneue Werkzeugtasche an meinem Rad! Es ist zwar ein Jammer, ein Loch reinzuschneiden, aber das ist mir die Sache wert. Es wäre das optimale Versteck!«
Anna springt auf. Sie hält Conni die Hand hin, zieht sie hoch undsagt: »Gebongt! Wir treffen uns morgen früh eine halbe Stunde vor Schulbeginn. Du schneidest schon mal ein Loch in die Tasche, und ich besorge die Kamera!«
***
Am nächsten Morgen ist Conni total nervös. Hoffentlich geht alles gut! Sie hat das Werkzeug aus der kleinen Tasche genommen und mit Papas Teppichmesser ein Loch hineingeschnitten. Aber was ist, wenn die Kamera zu groß ist? Oder das Loch an der falschen Stelle? Es muss einfach klappen! Mit einer fahrigen Handbewegung kippt sie ihren Kakaobecher um.
»Herrje, Conni!« Mama greift nach der Küchenrolle. »Was ist heute nur los mit dir?«
»Sorry, war keine Absicht«, sagt Conni schnell. Sie rafft eine Handvoll Küchentücher von der Rolle und wischt den Kakao auf. Bis an den Kühlschrank reichen die Spritzer. Oh Mann! Conni stöhnt leise auf.
Papa brummt: »Du bist wohl mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden.«
»Nein, bin ich nicht!« Mit einem Seufzer versenkt Conni das durchweichte Küchenpapier im Abfalleimer. »Lasst mich einfach in Ruhe, okay?«
Als sie die fragenden Blicke ihrer Eltern auffängt, tut es ihr sofort leid, sie so angefahren zu haben. Aber sie hat im Moment wirklich andere Sorgen!
»Tschüs, ich muss los.«
Als Conni sich im Flur ihren Rucksack über die Schulter wirft, hört sie Papas Stimme: »Was hat das Kind nur?«
Mama lacht leise.
»Ichfürchte, es fängt mit ›Pu‹ an und hört mit ›bertät‹ auf!«
Conni wirft einen Blick in den Spiegel und grinst. So ein Quatsch!
Anna und Billi warten schon am Fahrradunterstand auf sie. Von Dina ist noch nichts zu sehen. Conni lässt ihr Rad vor den Freundinnen ausrollen. »Hast du das Teil?«, fragt sie atemlos.
Anna nickt. »Ich hab sogar neue Batterien eingelegt. Damit kann das Ding stundenlang laufen, ohne den Geist aufzugeben.«
Gemeinsam schieben sie die kleine Kamera in die Werkzeugtasche. Das Objektiv passt genau in das vorbereitete Loch.
»Maßarbeit«, sagt Conni zufrieden.
»Wir sollten eine Probeaufnahme machen«, meint Billi. »Sonst haben wir nachher vielleicht nur die Füße auf dem Video.«
In diesem Moment kommt Dina angelaufen. Ihr Gesicht ist gerötet. »Sorry, ich hab den Bus verpasst. Komme ich zu spät?
»Nein.
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