Conni & Co, Band 4: Conni, Anna und das wilde Schulfest
Schwanz, als er die drei Mädchen unter der Tanne entdeckt.
»Oh, nein!«, stöhnt Billi, als Nicki ihr mit seiner rosa Zunge begeistert das Gesicht abschleckt.
»Verflixt!«, schimpft Conni. Sie versucht, Billi von Nicki zu befreien, aber der lässt sich nicht wegschieben und drängelt nur umso wilder in das Tannenversteck hinein.
»Nicki!«, ertönt im selben Moment Annas Stimme. »Wo bist du? Hierher!«
Conni erstarrt. Anna klingt ziemlich nah. Sie schiebt Nicki schnell unter einem Tannenzweig hindurch und gibt ihm einen kleinen Klaps auf das Hinterteil. »Zisch ab! Lauf zu Frauchen!«
Nicki bellt erschrocken auf und schießt wie eine kleine Kanonenkugel unter der Tanne hervor, allerdings nur, um sofort umzudrehen und sich erneut wild bellend auf die Mädchen zu stürzen. Das Versteckspiel scheint ihm wirklich großen Spaß zu machen.
Als plötzlich Annas Schuhe vor ihrer Nase auftauchen und über ihrem Kopf ein großer Tannenzweig angehoben wird, wünscht Conni sich, auf der Stelle unsichtbar zu sein. Oder zumindest bis über die Ohren im Erdboden zu versinken und erst irgendwo am anderen Ende der Welt wieder aufzutauchen.
»Könnt ihr mir bitte erklären, was das hier zu bedeuten hat?« Anna betont jedes einzelne Wort. Ihre Stimme klingt eiskalt und schneidend. Ihr Gesicht ist blass.
Conni schluckt. »Hallo, Anna«, sagt sie leise.
»Shit«, murmelt Billi.
Dinasenkt den Kopf.
Annas Miene ist starr. Wie eine Maske, denkt Conni erschrocken. »Wir können dir alles erklären«, sagt sie schnell. »Es ist nicht so, wie es aussieht!«
»So?« Anna lacht bitter. »Wie sieht es denn aus?« Sie fuchtelt mit Nickis Leine vor Connis Nase herum. »Meine besten Freundinnen spionieren mir hinterher! Gebt es zu: Ihr wolltet euch über mich lustig machen!« Ihre Stimme überschlägt sich, so wütend ist sie. Wütend und gekränkt.
Conni kann sehen, dass Anna mit den Tränen kämpft, und fühlt sich miserabel.
»Es tut mir leid«, bringt sie mühsam hervor. Sie steht auf und will einen Schritt auf Anna zugehen, aber die weicht ihr aus. »Bleibt doch, wo ihr seid!«, schnaubt sie. »Ihr habt alles verdorben, alles!«
»Anna, wir wollten nicht ...«, setzt Billi an.
Anna unterbricht sie.
»Haltet den Mund!«, ruft sie und schluchzt auf. »Ihr seid nicht mehr meine Freundinnen. Ihr habt mir und Moonwalker aufgelauert, um über uns herzuziehen, und jetzt habt ihr alles kaputt gemacht! Gebt es doch endlich zu!«
»Nein«, sagt Conni leise. »Das stimmt nicht. Wir wollten auf dich aufpassen. Mehr nicht. Wir haben uns Sorgen gemacht.« Einen Moment lang ist es ganz still in dem kleinen Wäldchen im Park. Conni holt tief Luft.
»Auf mich aufpassen?«, wiederholt Anna langsam. Ihre Stimme bebt. »Glaubt ihr tatsächlich, dass ich nicht auf mich selbst aufpassen kann? Bildet ihr euch ein, ich brauche euch?«
Sie mustert Conni, Billi und Dina der Reihe nach und schütteltden Kopf. »Ich brauche niemanden. Und euch schon gar nicht!«
Sie fährt herum und stürzt tränenblind davon. Sie sieht die beiden Radfahrer nicht, die ihr Rennen um den Wald noch nicht beendet haben und in hohem Tempo um die Kurve schießen. Laut aufschluchzend verbirgt sie das Gesicht in beiden Händen.
»Anna!«, schreit Conni entsetzt. »Pass auf!«
Billi und Dina stehen stocksteif neben ihr.
Nicki bellt erschrocken auf.
Endlich reißt Anna die Hände vom Gesicht und bleibt wie erstarrt stehen. Die Radfahrer rufen ihr etwas zu. Sie sind viel zu schnell und können nicht mehr bremsen. Aber Anna ist wie gelähmt. Mit herabhängenden Armen, die Augen weit aufgerissen, bleibt sie mitten auf dem Weg stehen. Sie öffnet den Mund, als wolle sie etwas sagen. Im selben Moment wird sie schon vom ersten Rad erfasst und zu Boden gerissen.
»Anna! Nein!« Conni hört den Schrei, ohne zu wissen, dass sie es ist, die geschrien hat.
Beide Radfahrer stürzen. Sie rollen sich geschickt ab und bleiben benommen auf dem Sandweg liegen. Das zweite Rad schießt durch die Luft auf Anna zu, die bewegungslos und seltsam verkrümmt neben dem Weg liegt. Das Vorderrad trifft sie hart am Kopf.
»Nein!«, schluchzt Dina auf.
Billi rennt als Erste los. Kurz vor Anna bleibt sie stehen.
»Anna?«, fragt sie leise.
Anna antwortet nicht.
Die beiden Radfahrer haben sich mühsam aufgerappelt.
»Um Himmels willen!«, ruft der eine. Er blutet aus einer Platzwunde an der Stirn. »Ich ... ich konnte nicht mehr bremsen! Ich hab sie zu spät gesehen!«
Der andere zückt schon
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