Conni & Co, Band 4: Conni, Anna und das wilde Schulfest
hinterherlaufen.
Die Polizistin kommt auf sie zu und räuspert sich. »Hallo, Conni«, sagt sie ruhig. »Deine Freundinnen haben mir gesagt, wie du heißt. Mein Name ist Bente Dörfler. Ich habe ein paar Fragen an dich. Meinst du, du kannst sie mir beantworten?«
Conni hebt den Kopf. Frau Dörfler sieht nett aus. Sie ist noch sehr jung, stellt sie fest, hat braune Augen und ein warmes Lächeln.
Conni nickt. »Ich hab alles gesehen«, sagt sie leise. »Ich bin schuld. Ich weiß es.«
»Nein, Conni«, sagt die Polizistin, »das stimmt nicht. Niemand gibt dir die Schuld. Wir haben Aussagen von verschiedenen Augenzeugen. Die Radfahrer waren viel zu schnell. Sie haben den Radweg verlassen und sind auf dem Gehweg gefahren, was im Park verboten ist. Deine Freundin hatte keine Chance, sie rechtzeitig zu sehen oder ihnen auszuweichen. Es war ein Unfall.«
»Aber ich bin schuld an dem Unfall«, murmelt Conni. »Ich ganz allein.«
Die junge Polizeibeamtin schüttelt den Kopf und seufzt. »Deiner Freundin geht es bestimmt bald besser«, sagt sie. »Mach dir keine Sorgen, und vor allem keine Vorwürfe. Ich habe mit dem Notarzt gesprochen. Er vermutet, dass Anna eine Gehirnerschütterung und ein gebrochenes Bein hat. Ganz genau wird man das erst in der Klinik feststellen können. Annas Elternhaben wir schon informiert. Sie sind auf dem Weg ins Krankenhaus.« Sie legt Conni eine Hand auf die Schulter und mustert sie aufmerksam. »Willst du mir jetzt meine Fragen beantworten? Es geht nur darum, was du und deine Freundinnen gesehen habt. Wir können uns in den Streifenwagen setzen. Du siehst aus, als ob du frierst. Anschließend bringen wir euch nach Hause und sprechen mit euren Eltern. Einverstanden?«
»Okay«, nickt Conni.
Billi und Dina sitzen schon im Streifenwagen. Billi hat Nicki auf dem Schoß und drückt ihn an sich. Dinas Augen sind rot und verquollen. Beide blicken Conni ängstlich entgegen. Dina fängt sofort wieder an zu weinen.
Conni erzählt der Polizistin, was sie gesehen hat. Warum sie und Billi und Dina sich unter der Tanne versteckt hatten, interessiert die Beamtin nicht. Sie fragt nur immer wieder nach den Radfahrern, wie schnell sie waren, wo Anna stand, und aus welcher Richtung sie kamen.
Conni versucht sich zu konzentrieren und beantwortet die Fragen, so gut sie kann, aber in Gedanken ist sie bei Anna.
Ob sie inzwischen in der Klinik ist?
Sie fühlt sich wie in Eiswasser getaucht, ganz steif und starr. Wie lange die Befragung gedauert hat, weiß Conni nicht. Erst als der Streifenwagen sich endlich in Bewegung setzt und wenig später zu Hause anhält, fängt sie wieder an zu zittern.
Frau Dörfler bringt Conni zur Haustür und klingelt.
Papa ist zu Hause. Er wird blass, als er Conni und die Polizistin sieht.
»Meine Güte«, sagt er erschrocken. »Ist etwas passiert?« Conni fällt ihm um den Hals. »Papa!«, schluchzt sie. »Papa!«
FrauDörfler kommt mit hinein und erklärt Connis Vater, was geschehen ist.
Conni sitzt auf dem Sofa und klammert sich an Papas Arm. Ihre Knie zittern. Wenn Mama doch nur hier wäre, denkt sie. »Ich rufe gleich meine Frau an«, sagt Papa zu Frau Dörfler, als die sich verabschiedet. »Sie ist Kinderärztin.«
Die Polizistin nickt. »Das ist gut. Vielleicht kann sie Ihrer Tochter etwas zur Beruhigung geben.« Sie wendet sich an Conni. »Wir bringen jetzt Billi und Dina nach Hause. Und dann fahren wir ins Krankenhaus, um zu sehen, wie es deiner Freundin Anna geht. Wir brauchen auch noch ihre Aussage. Mach dir keine Sorgen. Es wird alles gut.«
Sie reicht Conni die Hand. Die bringt nur ein kleines Lächeln zustande. »Danke«, flüstert sie.
»Kein Problem, dafür sind wir da.« Frau Dörfler setzt ihre Dienstmütze auf und lässt sich von Papa zur Tür bringen.
Conni hockt sich auf die Kante des Sofas. Als Mau neben sie springt und seinen Kopf liebevoll an ihrem Bein reibt, nimmt sie ihren kleinen Kater in den Arm und drückt ihn ganz fest an sich. Schon bald ist sein Fell nass von ihren Tränen.
Kapitel 9
Als wenig später Mama nach Hause kommt, springt Conni auf und wirft sich ihr in die Arme.
»Oh, Mama«, schluchzt sie.
Mama streichelt ihr sanft über den Rücken. »Scht, scht«, macht sie. »Ganz ruhig. Alles wird gut.«
Das hat die Polizistin auch gesagt, denkt Conni. Aber woher wollen die das so genau wissen?
»Nichts ist gut! Gar nichts!«, stößt sie hervor.
»Papa hat mir am Telefon erzählt, was passiert ist«, sagt Mama. »So einen Unfall
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