Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft
dieser Beziehung scheinen die Jungs alle gleich zu sein. Nur keine Gefühle zeigen.«
»Ziemlich blöd«, findet Billi.
Conni, Anna und Dina stimmen ihr zu.
Phillip, Mark und Tim holen die Mädchen ein. Phillip tippt Conni von hinten auf die Schulter.
»Hey«, sagt er leise, und die kleinen goldenen Sprenkel in seinen Augen blitzen auf. »Bist du sauer auf mich?«
»Ein bisschen«, gibt Conni zu.
Sie bleiben neben einem Schaukasten stehen und lassen den Schülerstrom an sich vorbeiziehen. Conni wirft einen Blick auf die emaillierten Tongefäße und Figuren hinter dem Glas, die irgendeine Klasse im Kunstunterricht getöpfert hat.
»Wollen wir Paul heute Nachmittag besuchen? Ich wollte sowieso mal bei ihm vorbeifahren, ihm die Hausaufgaben bringen und fragen, wie’s ihm geht.« Phillip gibt Conni einen kleinen Stups auf die Nase und lächelt sein spezielles Phillip-Lächeln, bei dem Conni augenblicklich weiche Knie bekommt.
»Geht leider nicht«, antwortet sie zerknirscht. »Ich muss zum Probeschwimmen.«
»Ach ja, stimmt.«
Sie gehen weiter. Es hat schon zum zweiten Mal gegongt, die Gänge leeren sich. Wenn sie sich nicht beeilen, kommen sie zu spät zu Bio.
»Und danach?«, fragt Phillip und hält ihr die Tür zum Bioraum mit ausgestrecktem Arm auf. Conni schlüpft darunter hindurch.
»Falls ich danach noch lebe, gerne«, lächelt sie. »Ich ruf dich an, okay?«
***
Am Nachmittag hat Conni das Gefühl zu schweben – so weit man in Chlorwasser schweben kann.
»Super, Conni!«, ruft Johanna ihr zu. »Das war deine beste Zeit bisher!«
Die Trainerin steht am Beckenrand, eine Stoppuhr in der Hand, und reckt den Daumen nach oben.
Conni versucht, ihren aufgeregten Herzschlag zu beruhigen. Das 4 x 100 m-Staffelschwimmen hat es echt in sich. Sie kann sich nicht daran erinnern, jemals zuvor so schnell gekrault zu sein. Dazu die Übungen, die Johanna zwischendurch mit ihnen macht. Die Koordination der Arm- und Beinbewegungen; das richtige Atmen; das Anschlagen; die schnellen Wechsel ... Das ist ganz schön viel auf einmal. Aber es ist toll, denkt Conni.
Beide Unterarme auf den Beckenrand gelegt, paddelt sie sachte mit den Füßen im tiefen Wasser. Dass das Schwimmen in einem Team so großen Spaß macht, hätte sie nicht für möglich gehalten. Es ist ungewohnt und anstrengend, klar, aber alle sind supernett zu ihr. Und das Beste: Sie hat sich nicht blamiert. Ganz im Gegenteil!
»Klasse!«, sagt ein Mädchen neben ihr, dessen Namen sie schon wieder vergessen hat, und klopft ihr anerkennend auf die Schulter.
»Toll, Conni!«, strahlt Ariane von der anderen Seite. »Ich wusste, dass du’s bringst!«
Conni stopft eine widerspenstige Haarsträhne unter die Badekappe und lächelt selig.
»Schluss für heute!«, verkündet Johanna. »Schwimmt noch ein, zwei ruhige Bahnen für euch, macht ein paar Dehnübungen, und dann ab unter die Dusche!« Sie legt ihr Klemmbrett auf eine Bank und kommt auf Conni zu. »Das war wirklich gut für das erste Mal«, lobt sie. »Hast du dich schon entschieden?«
»Ob ich wiederkomme?« Conni taucht kurz unter und kommt wieder hoch. »Hm, ja, ich glaub schon. Ich fand’s cool. Wie oft ist denn Training? Einmal in der Woche?«
»Nein.« Die Trainerin lacht. »Wir trainieren mindestens zwei bis drei Mal pro Woche. Und an den Wochenenden finden Vergleichskämpfe mit anderen Vereinen statt.«
»Upps«, macht Conni. »Das wusste ich nicht.«
Wieder lacht Johanna. »Wir würden uns auf jeden Fall freuen, wenn du dabei wärst. Du passt gut in die Mannschaft. Und für die Staffel könnten wir eine Schwimmerin wie dich brauchen. Willst du den Aufnahmeantrag gleich mit nach Hause nehmen? Du kannst es dir in Ruhe überlegen und auch mit deinen Eltern darüber reden. Sie müssen den Antrag unterschreiben. Bring ihn einfach zum nächsten Training mit. Wir sehen uns übermorgen. Tschüs.«
»Tschüs«, erwidert Conni. Übermorgen ist schon wieder Training? Au Backe ...
Sie schwimmt noch zwei langsame Bahnen und verschwindet anschließend unter der Dusche. Als das warme Wasser auf sie niederprasselt, spürt sie jeden einzelnen Muskel. Ob man vom Schwimmen Muskelkater bekommen kann? Oder sind das die Nachwirkungen des Sportunterrichts? Frau Sprinter hat ihrem Spitznamen alle Ehre gemacht und die Klasse kreuz und quer über den Sportplatz gescheucht.
»Junge, Junge«, murmelt Conni und schließt die Augen. »Wenn ich so weitermache, bin ich bald die fitteste Zwölfjährige in Neustadt und
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