Conni & Co, Band 8: Conni, Paul und die Sache mit der Freundschaft
Umgebung!«
Sie schlüpft in ihre Sachen und föhnt kurz die Haare trocken, dann verabschiedet sie sich von den anderen und springt hinaus.
Nach dem feuchtwarmen Chlor- und Schwimmhallenmief tut die frische Luft unglaublich gut. Sie atmet ein paarmal tief ein und aus, bevor sie ihr Handy zückt und Phillips Nummer wählt.
»Ich hab’s überlebt«, verkündet sie, kaum dass er sich meldet. »Soll ich dich abholen, oder wollen wir uns gleich bei Paul treffen?«
Phillip schlägt vor, ihr mit dem Rad ein Stück entgegen zu fahren und sich unterwegs zu treffen. »Dann kannst du mir auf dem Weg zu Paul alles erzählen.«
»Gute Idee«, lächelt Conni.
»Bis gleich«, sagt Phillip.
Conni zieht ihr Rad aus dem Ständer und macht sich auf den Weg.
Kurz darauf kommt Phillip ihr entgegen. Sie kann ihn schon von weitem sehen. Seine blonden Locken flattern im Fahrtwind, so schnell ist er auf seinem Rennrad unterwegs. Conni, die den Radweg ganz gemächlich entlang gerollt ist, zieht die Handbremse und hält an.
»Hi«, sagt sie.
»Hi!« Phillip bremst haarscharf neben ihr und beugt sich zu ihr herüber, um ihr ein Begrüßungsküsschen zu geben. »Du schmeckst nach Vanille«, stellt er fest. »Und ein bisschen nach Mandarine.«
Conni spürt, dass sie rot wird.
»Ist wohl mein Shampoo«, sagt sie. »Und das Duschzeug.« Und das Lipgloss, das ich mir neulich gekauft habe, fügt sie im Stillen hinzu. Das soll nämlich kusszarte Lippen machen. Aber das verrät sie Phillip lieber nicht. Stattdessen erzählt sie ihm von ihrem ersten offiziellen Schwimmtraining und wie gut es ihr gefallen hat, während sie mit ihren Rädern den Weg zu Paul einschlagen.
»Weiß Paul eigentlich, dass wir kommen?«, fragt sie, als sie den Ahornweg erreicht haben.
»Nö«, sagt Phillip und schiebt sein Rad in die Einfahrt.
Conni folgt ihm.
Als sie klingeln, bleibt im Haus zunächst alles still. Dann schlägt irgendwo eine Tür. Katrin Hauser öffnet die Haustür und macht ein erstauntes Gesicht, als sie Conni und Phillip sieht. Aber nicht nur das. Conni fällt auf, wie blass Pauls Mutter ist.
Sie sieht schrecklich müde aus, denkt Conni. Fast, als wäre sie auch krank. Geht vielleicht doch irgendein fieser Virus um, der nicht nur Paul, sondern gleich die ganze Familie erwischt hat?
Conni lächelt ihr zu.
»Hallo«, sagt Phillip. »Ist Paul da?«
»Er ist oben in seinem Zimmer«, nickt Pauls Mutter. »Geht ruhig rauf.«
Conni und Phillip stapfen die schmale Treppe hinauf und bleiben vor Pauls Zimmertür stehen. Durch die Tür dringen gedämpfte Geräusche. Conni kaut auf ihrer Unterlippe. Bestimmt hockt Paul vor seinem Computer. Das bedeutet, dass es ihm nicht ganz so schlecht gehen kann, überlegt sie. Sonst würde er todsicher ihm Bett liegen und still vor sich hin leiden.
Phillip klopft an.
»Ja?«, ruft Paul. Es hört sich nicht sehr einladend an. Phillip macht die Tür trotzdem auf.
»Hi!«, sagt er.
Hinter ihm schlüpft Conni ins Zimmer und grinst. »Hallo, Paul.«
Paul sitzt tatsächlich an seinem PC , in einer ausgebeulten Jogginghose und einem viel zu großen Fußballtrikot. Seine Haare stehen zerstrubbelt in alle Himmelrichtungen, als wäre er gerade erst aufgestanden und hätte noch keine Zeit gehabt, sich zu kämmen.
Conni sieht sich in seinem Zimmer um. Das Bett ist zerwühlt. Neben dem Schreibtisch steht ein Tablett auf dem Fußboden. Darauf ein angebissenes Marmeladenbrot, ein halb leerer Becher Kakao, ein zerknülltes Müsliriegelpapier.
»Wie geht’s dir denn?«
»Spitze«, antwortet Paul. Er speichert in Ruhe seinen Spielstand, bevor er auf Pause drückt und sich seinen Freunden zuwendet. Conni ist sich nicht sicher, ob er mit »spitze« das Computerspiel oder seinen Gesundheitszustand meint, aber sie verzichtet darauf, nachzufragen. Hauptsache, Paul geht’s gut.
»Hier sind die Hausaufgaben.« Phillip legt einen Packen Arbeitsblätter neben die Tastatur. Er hat die Blätter zusammengerollt in seiner Jeanstasche transportiert. Sie sehen etwas mitgenommen aus, aber das scheint Paul nicht zu stören.
»Wir schreiben nächste Woche Latein«, sagt Phillip.
»Und Erdkunde«, fügt Conni hinzu. »Außerdem sollen wir in Deutsch ein Referat über irgendeinen bedeutenden Dichter des 19. Jahrhunderts ausarbeiten. Du kannst dir einen aussuchen.«
»Einen Dichter?«, fragt Paul. Er macht ein Gesicht, als hätte Conni ihm einen Teller Nacktschnecken mit Zuckerkruste angeboten. »Ist ja cool!«
Conni überhört den
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