Conni & Co, Band 9: Conni, Phillip und ein Kuss im Schnee (German Edition)
sagt er. »Ich muss noch was holen.«
Er verschwindet im Flur. Conni hört seine Jacke rascheln. Dann kommt er mit mehreren kleinen eingewickelten Geschenken wieder. »Das ist für dich«, sagt er ein bisschen verlegen und reicht Conni eins davon. Conni schaut ihm in die Augen. Am liebsten würde sie ihm um den Hals fallen.
Aber bestimmt nicht, wenn meine Familie zuguckt, denkt sie und beschränkt sich auf ein Lächeln.
»Danke. Das hier ist für dich.« Sie reicht ihm das weiche Päckchen mit dem roten Herzen. Dann verteilt sie die anderen Geschenke und nimmt ihre eigenen in Empfang.
Während sie überlegt, welches sie zuerst auspacken soll, macht ihr Herz einen Sprung. Phillip hat also doch an sie gedacht!
Er packt den Schal aus. »Hey, der ist ja klasse!«
»Selbst gestrickt!«, sagt Conni stolz.
Phillip hebt beeindruckt die Augenbrauen. »War das zufällig dein Weihnachtsgeheimnis?«
»Ganz zufällig … ja«, gibt Conni zu. »Ich wusste nicht, ob ich ihn rechtzeitig fertig bekomme.«
Phillip schlingt sich den Schal doppelt um den Hals, genau so, wie Conni es sich vorgestellt hat. Er steht ihm unheimlich gut. Die warmen Regenbogenfarben passen perfekt zu seinen blonden Haaren.
»Danke!«, strahlt er.
»Bitte«, lächelt Conni. Sie beschließt, zuerst die Geschenke von Mama, Papa und Jakob auszupacken. Das von Phillip will sie sich bis ganz zum Schluss aufheben. Nacheinander kommen eine Thermojeans mit Blümchenfutter, zwei Bücher, neue Bettwäsche, eine DVD und ein himmelblauer Lampenschirm für ihr Zimmer zum Vorschein. Alles, was auf ihrem Wunschzettel stand.
»Vielen Dank! Die Sachen sind toll!«, sagt sie zu Mama und Papa.
Die haben ihre Geschenke inzwischen auch ausgepackt und bedanken sich ihrerseits. Von Phillip haben sie Pralinen und einen Mini-Weihnachtsstern bekommen. Für Jakob hat er ein Lego-Auto besorgt.
Jakob sitzt in einem Riesenberg Geschenkpapier und jubelt laut, als er zuerst das Auto und dann die Star-Wars-Figur sieht, die Conni für ihn ausgesucht hat. Sie fehlte tatsächlich noch in seiner Sammlung. Conni bekommt von ihm einen witzigen Gelschreiber mit Sternchen. Phillip ein Radiergummi in Fußballform.
In dem ganzen Trubel hockt Kater Mau seelenruhig unter dem Weihnachtsbaum und tapst mit einer Pfote nach einem Strohstern. Conni lockt ihn mit einem Geschenkband an und bindet es ihm als Schleife um den Hals. Dann zeigt sie ihm sein Geschenk und hilft ihm beim Auspacken. Als sie die Maus aufzieht und auf dem Parkett sausen lässt, springt Mau begeistert hinterher.
Papa steht auf und legt eine CD mit Weihnachtsliedern auf, die Jakob ihm geschenkt hat. Dann verschwindet er mit Mama in die Küche, um sich mit ihr um das Essen zu kümmern. Es soll Kartoffelsalat mit Würstchen geben und zum Nachtisch Vanilleeis mit heißen Himbeeren.
»Willst du’s nicht auspacken?« Phillip zeigt auf sein Geschenk, das Conni vorhin auf den Tisch gelegt und noch nicht angerührt hat. Er hat immer noch den Schal um, und es sieht nicht so aus, als wollte er ihn demnächst ablegen.
Conni zögert. Mama und Papa sind in der Küche. Jakob ist mit seiner Star-Wars-Figur beschäftigt. Der Zeitpunkt ist perfekt!
Mit klopfendem Herzen nimmt sie das Geschenk vom Tisch, wickelt langsam die Schleife ab und öffnet das dunkelblaue Papier. Etwas Gläsernes kommt zum Vorschein.
»Ein Einhorn!«, sagt Conni und hält es vorsichtig in der Hand. Es ist so zart, dass sie Angst hat, es könnte jeden Moment zerbrechen.
»Ich hab’s auf dem Weihnachtsmarkt entdeckt, als ich mit den Jungs auf der Eisbahn war«, sagt Phillip. »Hoffentlich magst du’s.«
»Und wie!« Conni betrachtet das Einhorn von allen Seiten und nickt glücklich. Sie ist sich ziemlich sicher, noch nie so etwas Schönes geschenkt bekommen zu haben. »Danke!«
»Bitte schön. Einhörner sollen magische Kräfte haben.«
»Wirklich?« Conni hält die Figur ins Licht.
»Jepp!«, sagt Phillip. Und so, wie er es sagt, zweifelt Conni keine Sekunde daran, dass er Recht hat.
***
Es ist kurz vor halb elf, als es an der Haustür klingelt. Paul steht draußen und wünscht frohe Weihnachten. Conni und Phillip springen auf. Nach dem Essen haben sie mit Mama, Papa und Jakob am Wohnzimmertisch ›Monopoly‹ und ›Wer war’s?‹ gespielt und dabei ganz die Zeit vergessen.
Sie ziehen ihre Jacken an, schlüpfen in ihre Stiefel, verabschieden sich von Jakob, Mama und Papa und laufen hinaus in die Winternacht.
Conni hat Ohrwärmer aus Plüsch
Weitere Kostenlose Bücher