Conni-Erzählbände, Band 5: Conni reist ans Mittelmeer
schnorcheln zu den Felsen hinüber, um alles zu beobachten.
Zuerst merken Sybilla und Sigrid gar nichts. Dann aber sackt das Boot immer tiefer ins Wasser.
âDu, da stimmt was nicht mit dem Bootâ, meint Sigrid plötzlich.
âStimmtâ, nickt Sybilla. Sie kneift in den Bootsrand, der längst nicht mehr so hart und fest ist wie zu Anfang ihrer Paddelpartie. âIrgendwie geht da Luft raus, oder?â
Da endlich bemerken sie die Luftblasen, die unter ihrem Boot hervorsprudeln.
âWir haben ein Leck!â, schreit Sigrid auf. âSchnell zurück an den Strand!â
Die beiden paddeln aus Leibeskräften. Das Schlauchboot wird dabei immer schlapper und schlapper.
âSchneller, du lahme Ente!â, feuert Sybilla ihre Schwester an.
âMach doch selber schneller!â, faucht Sigrid zurück. Doch zu spät: Mit einem Mal gibt das Boot endgültig unter ihnen nach.
âHilfe!â, kreischt Sybilla. âWir sinken!â
Und im nächsten Moment liegen die beiden schon prustend und wild um sich schlagend im Wasser.
Conni und Rosa kichern los. Und damit die Zwillinge sie nicht hören, tauchen sie schnell unter und lachen unter Wasser weiter. Ãber ihnen brodeln die Kicherluftblasen!
âEs ist wirklich Zeit, dass die zwei endlich mal richtig baden gehen!â, gluckst Conni, als sie wieder auftauchen.
âUnd das Schönste ist: in voller Monturâ, gickelt Rosa.
Sybilla und Sigrid schwimmen ein paar Züge und dann sind sie schon so nah am Strand, dass sie Boden unter den FüÃen haben. Schnaufend ziehen sie das platte Schlauchboot hinter sich her. Aus ihren dünnen, langen Haaren rinnt das Wasser und ihre Kleidung klebt am Körper.
âSo ein Mist, meine Sonnenbrille ist wegâ, schimpft Sybilla gerade, als ihr Vater am Strand auftaucht. Für ein paar Sekunden bleibt er mit offenem Mund wie angewurzelt stehen. Dann trabt er zu seinen Töchtern.
âSeid ihr nun vollkommen übergeschnappt? In drei Minuten kommt der Bus! Und ihr seid pitschnass! Los, aufs Zimmer! Ihr habt Stubenarrest, und zwar bis morgen Abend!â Er schreit so laut, dass es selbst Conni und Rosa in den Ohren dröhnt.
Die Zwilling erwidern etwas. Ganz leise und kleinlaut, so dass Conni und Rosa es nicht verstehen können.
âEs ist mir ganz egal, dass morgen der letzte Tag ist!â, brüllt Herr Hartmann. âAb ins Hotel!â
âEin bisschen tun sie mir ja leidâ, meint Rosa. âBei so einem Vater â¦â
Aber dann muss sie doch noch mal kichern.
âMir tun sie auch leidâ, grinst Conni. Sie hält Daumen und Zeigefinger so zusammen, dass sie sich fast berühren.
âAber nur so viel!â
Delfine ahoi!
Der nächste Tag ist auch für Conni leider schon der letzte Urlaubstag auf Kreta. Aber sie hat zum Glück keinen Stubenarrest. Im Gegenteil: Heute machen die Klawitters noch einmal einen Ausflug. Und was das Schönste ist: mit den Mouzas zusammen! Mit dem Bus fahren Mama, Papa, Jakob und Conni noch einmal nach Iráklio. Am Hafen treffen sie dann die Mouzas.
âHallo, Conni!â, ruft Rosa sofort. Sie nimmt Connis Hand und führt sie zu einem kleinen Fischerboot. âGuck mal, das ist unser Boot!â, sagt sie stolz. âDas heiÃt, eigentlich gehört es meinem Opa. Er war Fischer. Jetzt fährt er nur noch ganz selten raus. Und wir können mit dem Boot Ausflüge machen!â
Das Boot gefällt Conni sofort. Es ist ganz aus Holz und türkis-blau angestrichen. Auf dem Boden liegt noch ein riesiges Fischernetz.
âUnd wohin fahren wir?â, fragt Conni. Die Mouzas hatten die ganze Zeit ein Geheimnis darum gemacht und nichts verraten.
âZur Insel DÃaâ, flüstert Rosa Conni ins Ohr. âDa gibt es jede Menge Ziegen.â
âZiegen?â, fragt Conni. âAber hoffentlich nicht solche Zimtzicken wie Sybilla und Sigrid!â
âNeeâ, kichert Rosa. âEchte kretische Wildziegen!â
Es gibt wirklich jede Menge Ziegen auf der Insel. Kein Wunder: DÃa ist ein Reservat für wilde Ziegen. Aber es gibt auch wunderschöne Strände. Und in einer einsamen Bucht gehen die Mouzas und Klawitters baden. Fast den ganzen Tag lang.
Auf dem Rückweg zum Ankerplatz besuchen sie noch die kleine Taverne am Strand und essen eine Kleinigkeit.
âMhmâ, Rosa nascht eine Olive nach der anderen. âLos, Conni, probier doch mal!
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