Conni-Erzählbände, Band 5: Conni reist ans Mittelmeer
gewohnt und gelebt haben.
âFür Kreta ist Archäologe genau der richtige Berufâ, sagt er. âHier kann man an jeder Ecke graben, und schon findet man etwas Spannendes.â
âAuch Schätze?â, fragt Jakob und vergisst für einen Moment sein Spaghetti-Eis.
âFür mich ist alles, was ich finde, ein Schatz!â, sagt Herr Mouza. âAber ich habe natürlich auch schon Schmuck und Münzen aus Gold und Silber gefunden.â
âEcht?â, staunt Jakob. Und er freut sich schon, dass er eine groÃe Schaufel hat. âHaben Sie dann eine ganz groÃe volle Schatztruhe im Keller?â, fragt er.
âNeinâ, lacht Herr Mouza. âAlles, was wir finden, kommt ins Museum.â
âIns Museum?â, fragt Conni. âDa waren wir heute. Haben wir da etwa auch Sachen gesehen, die Sie gefunden haben?â
âDas kann schon seinâ, schmunzelt Herr Mouza. âAber die ganz bekannten Stücke wurden leider schon lange vor meiner Zeit entdeckt. Wirklich schade! Bei der Ausgrabung von Knossos wäre ich zu gerne dabei gewesen.â
âFundort: Knossosâ, das hat Conni doch im Museum immer wieder gelesen.
âWas ist Knossos eigentlich?â, fragt sie.
âKnossosâ, erklärt Herr Mouza, âist eine uralte Stadt mit einem riesigen Palast. Oder zumindest das, was davon übrig ist.â
âIn den nächsten Tagen wollen wir natürlich auch noch Knossos besichtigenâ, sagt Connis Vater schnell. âIch bin schon ganz gespannt darauf.â
âWenn Sie wollen, mache ich eine kleine Führung für Sieâ, bietet Herr Mouza an.
âDas ist schrecklich nettâ, antwortet Mama. âAber ich weià nicht, ob wir das annehmen können. Bei allem, was Sie schon für uns getan haben.â
âNatürlich können Sie das. Es freut mich, wenn ich andere für unsere Kultur begeistern kann.â
âWirklich?â, fragt Papa vorsichtig.
âUnd ich komme auch mitâ, Rosa stöÃt Conni an, âdann sehen wir uns wieder! Das wäre doch toll!â
âAu ja !â, ruft Conni. âIch habe auch noch keinen echten Palast gesehen! Bitte lasst uns Knossos zusammen angucken.â
Mama und Papa schauen sich an.
âBitte, bitte, bitteâ, bettelt Conni. Gestern früh hat Nikos ihr beigebracht, was das auf Griechisch heiÃt: âParakaló, parakaló, parakaló!â
Rosa guckt Conni groà an. âDu kannst ja Griechisch!â
âKlarâ, grinst Conni. âDa staunst du, was?â
Das Labyrinth
Zwei Tage später besucht Familie Klawitter gemeinsam mit Herrn Mouza und Rosa den Palast von Knossos. Conni ist schon ganz gespannt. Doch auf den ersten Blick sieht sie nichts als Steine, Mauerreste und Ruinen.
âDas soll ein Palast sein?â, fragt sie enttäuscht.
âNa ja, das war ein Palastâ, erklärt Herr Mouza, âund zwar ein ganz prächtiger. Wie es sich für den König von Kreta gehörte! Man braucht allerdings ein bisschen Fantasie, um sich die ganze Schönheit von früher vorzustellen.â
âAllerdingsâ, murmelt Conni.
âDer Palast hatte 1400 Zimmerâ, schwärmt Herr Mouza. âEr war wie ein riesiges Labyrinth und es heiÃt, dass kein Besucher ihn ohne Führer betreten konnte. Sonst hätte er sich hoffnungslos verlaufen.â
â1400 Zimmerâ, wiederholt Mama beeindruckt. âWie gut, dass ich da nicht Staub saugen muss.â
âStaubsauger waren damals ja zum Glück noch nicht erfundenâ, lacht Herr Mouza. Er dreht sich zu Conni und Jakob um. âEs gibt auch eine alte Sage, die erzählt, dass es hier in Knossos ein Labyrinth gab. Und in diesem Labyrinth lebte ein schreckliches Ungeheuer.â
Jakob rückt ein bisschen näher an Conni.
âDas Ungeheuer war halb Mensch, halb Stier. Und wisst ihr, was es gegessen hat?â
Conni und Jakob schütteln die Köpfe.
âMenschenâ, antwortet Herr Mouza. Und er sagt es so, dass selbst Conni eine kleine Gänsehaut bekommt. Obwohl das doch nur eine Geschichte ist.
âZum Glück kam eines Tages Theseus, ein Königssohn aus Athen, und hat das Ungeheuer getötet.â
âImmer sind die Männer die Heldenâ, brummt Conni. âDas ist gemein!â
âSo ganz stimmt das hier nichtâ, sagt Herr Mouza schnell. âOhne die Hilfe einer Frau hätte
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