Conni-Erzählbände, Band 5: Conni reist ans Mittelmeer
haben und gar nicht wie echte Löwen aussehen.
âGuckt mal, die Mähne haben die wohl mit Lockenwicklern gekräuselt, oder was!â, lacht sie.
âHier gibt es noch ein paar schöne alte Häuser und Kirchen zu sehenâ, meint Papa nur. Er hat seine Nase schon wieder im Reiseführer.
âDarf ich mal?â Mama nimmt Papa den Reiseführer einfach aus der Hand. âEine malerische Marktgasse, mit Sonnendächern überspanntâ, liest sie vor. âDas wäre doch jetzt eine nette Abwechslung! Und sie ist gleich da vorne!â
Mama übernimmt jetzt die Führung.
âIst es nicht schön hier im Schatten?â, fragt sie erleichtert, als sie in den überdachten Basar einbiegen.
âNa jaâ, meint Papa. Ihm ist es etwas zu voll. Denn abgesehen von ein paar Griechen, die hier einkaufen, bummeln eine Menge Touristen durch die enge Gasse.
Aber Conni gefällt es! Und wenn sie ehrlich ist, findet sie es hier sogar spannender als im Museum.
Ein Laden drängt sich an den nächsten. Und alle haben vor der Tür ihre Stände aufgebaut: mit Obst, Wein, duftenden Gewürzen, eingelegten Oliven, Andenken und Ledertaschen, die Connis Ansicht nach ziemlich stinken.
âOh nein!â Conni verzieht das Gesicht: Vor einer Metzgerei hängt ein totes Schwein â komplett mit Kopf und Ringelschwanz. Da gefällt ihr der Laden mit den SüÃigkeiten viel, viel besser!
Staunend bleibt sie stehen. Was es da nicht alles gibt: kandierte Früchte, türkischen Honig, Nüsse und Rosinen, Sesamstangen und natürlich jede Menge Bonbons. Sehen die lecker aus!
Ob wir nicht ein paar kaufen könnten?, überlegt Conni. Au ja, am liebsten die im rosa Papier! Oder doch lieber die roten? Ach, einfach von allen etwas!
âDu, Papa!â, flötet Conni und dreht sich um. Aber Papa ist gar nicht da. Und Mama und Jakob auch nicht! Wo sind die bloÃ? Eben waren sie doch noch hier!
Conni schaut die Gasse hoch und runter. Lauter Menschen drängen sich an den Ständen vorbei. Doch Mama, Papa und Jakob sind nicht zu sehen!
Conni spürt plötzlich einen Kloà im Hals.
Halb so schlimm, denkt sie tapfer. Die können doch noch nicht weit sein!
Schon stürmt Conni los, gar nicht so einfach bei den vielen Leuten. Aber sie drängelt sich einfach durch. Und dabei hält sie Ausschau nach Mama, Papa und Jakob. Doch sie sieht nur fremde Gesichter. Und dann hat Conni plötzlich das Ende der Gasse erreicht. Sie läuft hinaus, auf einen groÃen Platz, doch auch da sind Mama, Papa und Jakob nicht. Spätestens dort hätten sie doch auf sie gewartet! Ganz bestimmt!
Conni überlegt: âWenn sie nicht am Ausgang warten, müssen sie noch in der Marktgasse sein. Aber wo, verflixt noch mal?â
Der Kloà in Connis Hals wird gröÃer und gröÃer, als hätte sie eine ganze Melone verschluckt.
âDie können sich doch nicht einfach in Luft auflösen!â, stöhnt sie.
Vielleicht sind sie ja in einen Laden gegangen, fällt ihr mit einem Mal ein. Ja, das wird es sein: Sie muss die Läden absuchen!
Am besten ich fange wieder beim Bonbonladen an, nimmt sich Conni vor. Und dann schaue ich nach und nach in alle Geschäfte rein.
Conni rennt also die Gasse wieder zurück.
Bei der Suche nach Mama und Papa hatte sie gar nicht auf die Geschäfte geachtet. Jetzt kommen ihr alle ganz unbekannt vor. Und wo ist bloà dieser blöde Bonbonladen? Doch wie weit Conni auch läuft, sie findet den Laden nicht mehr. Und auch die Fleischerei mit dem Schwein kann sie nicht entdecken. Das gibt es doch gar nicht!
âMama, Papa, Jakob!â, ruft Conni einfach drauflos. Dabei rennt sie immer weiter. Ein paar Leute schauen sich nach ihr um, gucken aber gleich wieder weg.
âMama! Papa! Jakob!â
Conni bekommt keine Antwort. Was, wenn Conni sie nicht findet? Wenn sie Mama, Papa und Jakob nie, nie wiederfindet? Conni kommen die Tränen. Sie ist völlig allein, in einer völlig fremden Stadt, in einem völlig fremden Land. Was soll sie denn nur machen?
Einsam und verlassen
âJássu!â Plötzlich steht ein Mädchen vor Conni. Sie hat lange dunkle Zöpfe und redet auf Conni ein.
Conni schüttelt den Kopf: âIch versteh kein Griechisch!â
âAch, du bist Deutscheâ, lacht das Mädchen. âWas ist denn los?â
Conni guckt sie groà an: âDu kannst
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