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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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denn noch für Gründe?«
    Sie wippte auf ihren Fersen, weil sie keinerlei Lust verspürte, sich wieder auf ihren Stuhl zu setzen. Es war viel schöner, ganz nah bei ihm zu sein und in sein kantiges Gesicht zu sehen. Fast ein bisschen zu schön.
    »Meinem Vater war es immer ganz wichtig, dass wir von einer echten Seefahrerfamilie abstammten. Wenn man noch mal hundert Jahre zurückgeht, findet man einen weiteren berühmten Seekapitän mit Namen Dare; von Antoine Dare hast du vielleicht schon gehört. Er hat als Einziger sein Schiff durch den Sturm gelenkt, in dem 1715 alle elf Galeonen der spanischen Silberflotte vor der Küste Floridas sanken.«
    Con nickte, während er zwischen ihr und dem Diamanten hin- und hersah.
    »Die Wracks von 1715 befinden sich alle vor der Küste, und alle paar Jahre wird wieder eines entdeckt. Vor Jahren hat mein Vater eins gefunden; und weil es ein Schiff aus Dares Flotte war, bedeutete ihm der Fund sehr viel. Um es kurz zu machen: Judd Paxton erschien auf der Bildfläche und erhob Ansprüche darauf. Er hat einen Ruf, er hat Geld, und Skrupel hat er keine. Egal wer ein Wrack findet – immer ist es Judd, der Ruhm und Rubel einheimst. Er ist nicht besser als ein gemeiner Pirat. Er geht nur ein bisschen anders vor, er hat einfach die Hälfte aller Beamten von Florida in der Tasche.«
    Con hielt ihr den Stein hin, und er sah aus, als hätte er sich immer noch nicht von dem Schock erholt. »Du kannst den Stein unmöglich an Bord behalten.«
    »Ich weiß. Kannst du dir vorstellen, was passiert, wenn das bekannt wird? Die würden alle über uns herfallen.«
    »Ich werde dir helfen.«
    Vor Erleichterung setzte sie beinahe auf. »Gut. Ich kann das Zepter nämlich nicht nachts allein hochbringen.«
    Er warf ihr einen ungläubigen Blick zu. »Ich meinte, ich werde dir helfen, das hier zu verstecken. Ich kann es an einen sicheren Ort an Land bringen.«
    »Was?« Sie versuchte, den Diamanten zu nehmen, doch er hielt ihn fest. »Ich weiß, wo er sicher ist – im Tresor meiner Familie.«
    »Wie willst du ihn dorthin bringen?«
    »Da fällt mir schon etwas ein. Du musst mir nur helfen, das Zepter aus dem Wasser zu bergen.«
    »Lizzie, es ist Millionen –«
    »Viele Millionen wert, ich weiß«, stimmte sie zu. »Und mit dem Zepter sogar noch viel mehr, und ich werde unter keinen Umständen zulassen, dass die beiden Dinge getrennt werden. Es ist mir schon schwer genug gefallen, das Zepter in dem Steinhaufen zu lassen.«
    »Deshalb wolltest du nicht, dass ich dort suche, stimmt’s?«
    »Natürlich. Und wenn ich zu lange warte, wird es garantiert jemand finden. Ich muss das Zepter bergen, ohne dass es jemand mitbekommt, und dann beides an Land bringen. Ich werde heute Nacht runtergehen, wenn alle schlafen, und dazu brauche ich deine Hilfe; du musst den Kompressor für den Atemschlauch bedienen.«
    Er sah sie fassungslos an. »Du willst mitten in der Nacht da runter, um das Zepter zu holen?«
    »Ja!« Sie stand auf und setzte sich ganz nah neben ihn und drehte seine mächtigen Schultern zu sich, damit er sie ansah. »Das ist alles, was du für mich tun musst, Con, versprochen, tiefer muss ich dich da nicht mit reinziehen. Es wird kein Problem für mich sein, die Sachen an Land zu schaffen und in ein sicheres Versteck zu bringen.«
    Con erwiderte nichts, sondern legte nur stumm den Edelstein auf das Kopfkissen hinter sich und griff nach dem Tagebuch. »Was für Beweise sind da drin, dass deine Geschichte stimmt?«
    Sein Tonfall gefiel ihr nicht, doch sie verstand, dass er mehr wissen wollte. »Aufzeichnungen, Abschriften von Dokumenten und Briefen, die beweisen, dass Kapitän Aramis Dare nach Portugal gereist ist, um die Zepter zu verkaufen, und ein paar andere Schätze, die er in Havanna legal erworben hatte. Unterlagen, die nahelegen, dass er in Portugal einen Abnehmer hatte, der dann aber versuchte, ihn zu betrügen, sodass Aramis die meisten seiner Güter an Bord behielt. Die
El Falcone
wurde bis hierher verfolgt.« Sie deutete auf die Stelle im Wasser, wo das Wrack lag. »Und versenkt.«
    »Angenommen, das stimmt; hätten sie dann nicht das Schiff geentert und die Beute mitgenommen?«
    »Er hat alles über Bord geworfen, als sie angegriffen wurden. Es ist tief hier, über fünfzehn Meter, und sie hatten mit Sicherheit keine Tauchausrüstung an Bord. Bergungen wurden damals nur in flacheren Gewässern durchgeführt. Der Mann, der ihn verfolgt hat – um deine Frage gleich vorwegzunehmen, ich weiß

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