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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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– du solltest mal sein Strandhaus sehen. Es ist total klein und bis unters Dach vollgestopft mit all dem Kram, den er über die Jahre angesammelt hat. Vielleicht ist Bree dort.«
    »Sie sollte sich zuerst durch diese Stapel arbeiten.« Die deckenhohen Regale bogen sich unter der Last von Lexika, Aktenordnern, Zeitschriften und Magazinen, vergilbten Zeitungsausschnitten und Schuhkartons voller Krimskrams und Fotos.
    »Ich weiß, okay? Deshalb ist sie ja auch nicht mit auf dem Schiff. Wir müssen all das hier durchackern.«
    Der Boden war übersät mit Umzugskartons, Holzkisten und Plastikboxen, alles wild durcheinander. Die Wände waren voll mit Fotos von Schiffen, Münzen, Schmuck, angeschlagenem Porzellan und schwarz gewordenen Bronzewerkzeugen; andere zeigten strahlende Gesichter, fast immer mit einer Tauchermaske gekrönt, ausgestreckte Hände mit geborgenen Schätzen. Oft war es Lizzies Vater, flankiert von zwei Mädchen mit der gleichen strahlenden, triumphierenden Miene. »Wo ist denn deine Mutter?«
    »Sie starb, als ich neun war«, erklärte sie und blickte auf das Foto eines jungen Paares mit einem Kleinkind. »Das ist sie, damals war sie mit Brianna schwanger.«
    »War sie krank?«
    »Oh ja, schwerkrank. Aber wir haben uns irgendwie durchgemogelt. Ich habe es geschafft, Brianna lebendig durch ihre Teenagerzeit zu bringen.« Sie lachte leise. »Das war eine ziemliche Leistung.«
    »Du hast das gemacht?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Mein Vater war immer weg, tauchen oder forschen oder irgendwo Vorträge halten. Ich bin einfach eingesprungen und hab den Job gemacht.« Sie sah sich um und ging dann auf einen kleinen Computertisch zu, die einzige freie Oberfläche im ganzen Raum. »Wo immer sie ist, sie hat ihren Laptop mitgenommen. Das ist seltsam.«
    Con fiel auf, dass der Drucker blinkte; das Papierfach war leer. Er nahm ein paar leere Blätter von einem Stapel und schob sie hinein, woraufhin das Gerät ansprang.
    »Der Drucker hat noch was in der Warteschleife.« Sekunden später kam der Ausdruck.
Delta Airways. Boardingpass. Brianna Lynn Dare
. »Könnte sie nach Lissabon geflogen sein?«
    Lizzie lachte. »Kann ich mir nicht vorstellen.« Als sie den Ausdruck las, den er ihr hinhielt, wurde sie leicht blass. »Wenn sie wirklich nach Portugal gereist ist, bring ich sie um.«
    »Warum? Sie ist doch kein Kind mehr.«
    Ihre Augen funkelten. »Ich weiß, aber …« Den Blick auf dem Boardingpass, wedelte sie mit der Hand. »Es muss eine andere Erklärung geben. Ich werde sie anrufen.«
    Sie zog ihr Handy aus der Seitentasche ihrer Cargohose und wählte.
    »Ich glaube zwar nicht, dass ich sie in Europa erreichen –« Durch den Flur tönte ein digitaler Klingelton. »Verdammt«, murmelte sie und drückte eine Taste. »Warum sollte sie das tun?«
    »Sie ist eine erwachsene Frau, Lizzie. Ist es denn wirklich so undenkbar, dass sie verreist ist? Vielleicht konnte sie dich einfach nicht erreichen.«
    »Kann schon sein. Bei ihr muss man mit allem rechnen. Es ist nur …« Sie seufzte. »Sie ist alles, was ich habe. Ich habe mich immer für sie verantwortlich gefühlt, und seit Dad tot ist, noch viel mehr.«
    »Aber sie hat ihren Laptop mitgenommen«, sagte er. »Du kannst ihr doch eine E-Mail schreiben. Mein Telefon hat Internet.«
    Sie nahm sein Handy und schrieb an Brianna, während Con die Papiere durchblätterte, die auf dem Schreibtisch, auf den Schränken und überall im Raum herumlagen.
    »Alachua High Springs«, las er von einem Notizblock vor. »Ich war mal –«
    »Was hast du da?« Lizzie legte das Telefon weg und ging zu ihm hinüber. »Das ist die Handschrift meines Dads«, sagte sie leise und ließ die Schultern sinken. »Das müssen die Notizen von seiner letzten Tauchexpedition sein. Dort ist er umgekommen.«
    »Beim Höhlentauchen?«
    Sie sah ihn an. »Du kennst den Ort?«
    »Ich bin dort schon getaucht, oben in Suwannee County. Ich bin in Tarpon Springs aufgewachsen, das ist nicht weit von dort. Ja, ich kenne die Gegend ziemlich gut; es gibt da massenweise Grotten und Höhlen.« Mit gerunzelter Stirn studierte er die Karte. »Als du sagtest, dass er an Tiefenrausch gestorben ist, dachte ich, es wäre bei einer Bergung in besonderer Tiefe passiert. Aber das …« Er deutete auf den von Hand skizzierte Plan auf dem Block. »Das ist etwas ganz anderes. Höhlentauchen ist ja mehr etwas für Leute, die den ganz besonderen Kick suchen.«
    »Ich weiß, deshalb war das ja auch so seltsam. Er hat uns

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