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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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Ur-Ur-Ur-und-so-weiter-Großvater und Ihr … wahrscheinlich genauso alter Schwiegervater einen Kaufvertrag geschlossen, der aber nie … vollzogen wurde.«
    Diese Person wusste viel zu viel. Woher?
    Wenn sie das herausfinden wollte, musste sie sich wohl oder übel etwas freundlicher geben. »Wie überaus interessant«, sagte Solange und deutete auf die Polsterbank am Fenster. »Setzen wir uns doch, und Sie erzählen mir mehr darüber.«
    Brianna strahlte angesichts des unerwarteten Sinneswandels. »Vielen Dank, sehr gern.«
    »Etwas zu trinken? Tee vielleicht oder etwas Stärkeres?«
    »Nein, danke, nicht nötig.«
    Solange ließ sich in einem Sessel nieder und betrachtete ihr Gegenüber. Die junge Frau war zierlich, wirkte aber alles andere als schwächlich. Sie schien ahnungslos, rechnete ganz offensichtlich nicht mit Gefahr. »Dann erzählen Sie mal, wie Sie mich gefunden haben.«
    »Eine Genealogin aus Lissabon hat mir geholfen. Sie hat schon mit meinem Vater gearbeitet, der dieses Projekt begonnen hat.«
    »Ist er mit Ihnen gereist?«
    »Nein. Er ist vor ein paar Monaten gestorben.«
    Solange nickte pietätvoll. »Das tut mir leid.« Bestimmt gab es einen besonderen Platz in der Hölle für Menschen, die Beileid bekundeten, obwohl sie selbst für den betreffenden Tod verantwortlich waren. Aber die Hölle war ihr in diesem Moment egal, schlimmer als ihr Leben hier konnte es dort auch nicht sein. »Dann sind Sie allein hier?«
    »Oh ja«, erwiderte Brianna fröhlich. »Aber das wird mich noch teuer zu stehen kommen, wenn meine Schwester davon erfährt.«
    »Sie weiß nichts davon?«
    »Sie ist immer so besorgt, da hielt ich es für besser, ihr nichts von meinem Abenteuer zu erzählen. Aber ich will nicht Ihre Zeit mit Geschichten über meine Familie vergeuden. Ihre interessiert mich viel mehr.«
    Niemand wusste also, dass sie hier war. »Wie genau kann ich Ihnen helfen?«
    »Nun, da sich dieses Anwesen seit Generationen im Besitz der Bettencourts befindet, hatte ich gehofft, dass Sie vielleicht ein paar alte Dokumente haben, Schriftstücke, die auf einen Handel zwischen meinem Vorfahren, Aramis Dare, und Ihrem, einem Mann namens Carlos Bettencourt, in den 1860er Jahren hinweisen.«
    »Was für Dokumente?«
    »Das kann ich erst wirklich sagen, wenn ich sie sehe. Aramis hat, glaube ich, auf Kuba ein paar Waren gekauft und sie dann hierher auf die Azoren gebracht, um sie an Carlos weiterzuverkaufen. Ich bin auf der Suche nach dem Beweis, dass er für die Waren Geld erhalten hat.«
    Solange lächelte. »Nach all der Zeit dürfte das doch keine Rolle mehr spielen, oder?«
    »Oh, mir geht es nicht ums Geld, Mrs Bettencourt. Ich will die Geschichte geraderücken und den Namen meines Vorfahren reinwaschen, der durch diesen Vorfall besudelt wurde.«
    »Das ist alles?« Solange glaubte kein Wort davon. »Sie machen sich Gedanken um den Ruf eines Mannes, der vor hundertfünfzig Jahren gelebt hat?«
    »Ganz so simpel ist es nicht«, sagte Brianna und lehnte sich etwas entspannter zurück. »Wissen Sie, mein Vater war Unterwasserarchäologe, und er stand kurz vor der Entdeckung von Artefakten, die mit dem Handel damals zu tun hatten.«
    Sie sprach von
Artefakten
, also mehreren. »Was für Artefakte?«
    Brianna atmete zögernd durch. »Sehr wertvolle.«
    »Wem sollen sie gehört haben?«
    »Genau das versuche ich herauszufinden.«
    »Das klingt, als würde es um viel mehr gehen als nur um ein paar alte Papiere. Arbeiten Sie ganz allein an dieser Sache?«
    »Tja, um ehrlich zu sein, ist meine Schwester auf einer Tauchexpedition, denn die Artefakte werden auf dem Grund des Meeres vermutet.«
    »Tatsächlich. Stehen Sie in Kontakt mit ihr?«
    »Täglich.«
    Solange unterdrückte ihren Zorn. Von dem Schiff sollte nichts nach draußen dringen. »Das ist ja außerordentlich faszinierend. Ich würde gern mehr hören.«
    »Dann würden Sie mir helfen? Würden Sie das Haus, die Stadt und historische Archive nach Dokumenten durchsuchen?«
    »Ich möchte nicht, dass Sie sich allzu große Hoffnungen machen. Es ist wenig wahrscheinlich, dass nach all den Jahren noch etwas zu finden ist, denken Sie nicht?« Was hatten ihr noch ihre eigenen Fachleute gesagt?
Papier ist nicht so lange haltbar
. Es sei denn, es wird in einem kalten Steingrab aufbewahrt. »Aber ich muss zugeben, dass mich Ihre Geschichte wirklich fasziniert.«
    In neunzehn Jahren an der Seite des raffiniertesten Mannes von ganz Amerika hatte sie viel gelernt. Lass deine Feinde

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