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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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möglichst nah an dich heran. Und dann vernichte sie, ohne Spuren zu hinterlassen.
    »Wie wäre es, wenn Sie für eine Weile hierblieben und wir zusammen suchen?«, schlug Solange vor. »Da es ja, wie Sie schon bemerkt haben, kein Hotel in Corvo gibt, sind Sie auf die Gnade …« Sie lächelte wohlwollend. »Oder die Milde von Fremden angewiesen.«
    Briannas Augen leuchteten dankbar. »Das wäre wundervoll, Mrs Bettencourt.«
    »Bitte, nennen Sie mich Solange.«
    »Und ich bin Brianna.«
    Solange hielt ihr die Hand hin. »Ich bin sicher, wir werden uns bestens verstehen.«

15
    »Ich weiß genau, was da los ist.« Lizzie saß auf dem Passagiersitz, in eine Wolldecke gewickelt, die sie in der Kombüse gefunden hatte, während sie das Meer nach Hinweisen auf die verschwundene
Gold Digger
absuchten. »Das haben wir in der ersten Woche der Expedition auch gemacht.«
    »Das Schiff vor Abstaubern versteckt?«, fragte Con und wählte erneut die Nummer der Brücke. »Daran habe ich auch schon gedacht. Aber über Funk sollten sie trotzdem antworten.«
    »Flynn hat totale Verdunklung angeordnet. Der Kapitän hat uns dann rund zehn Meilen weiter nach Westen gebracht, wo wir Motoren und Lichter abgeschaltet haben. Paxton hat eine Heidenangst davor, entdeckt zu werden.«
    Con überlegte, ob er die Küstenwache anrufen sollte, doch Judd Paxton wäre darüber sicher nicht begeistert, deshalb beließ er es bei einer SMS an Lucy, um zu erfahren, ob die Bullet Catcher von dieser Maßnahme in Kenntnis gesetzt worden waren. Doch dann hätte man ihm bestimmt schon Bescheid gesagt.
    In der Zwischenzeit hatten sie zwei Möglichkeiten: an der Stelle warten, wo das Schiff gelegen hatte, oder in der Schwärze des nächtlichen Ozeans danach suchen.
    »Ich schätze, die sind morgen früh wieder da«, sagte sie und zog schaudernd die Decke enger um sich.
    »Du solltest nach unten gehen«, schlug er vor. »Hier oben wirst du bald vor Kälte schlottern. Ich halte weiter Ausschau.«
    »Ich?« Sie wedelte mit einem Zipfel der Decke. »Du bist derjenige, der kein T-Shirt anhat.«
    »Bei mir ist alles okay.«
    »Viel mehr als das.«
    Oh je. Das könnte schlimmer kommen, als er gedacht hatte. Er schenkte ihr ein angedeutetes Lächeln, ohne jedoch den Blick vom Horizont zu nehmen. »Pass auf, dass du mich nicht zum Superhelden stilisierst.« Vor allem schätzte sie ihre Lage vollkommen falsch ein.
    »Träum weiter, Xenakis.« Sie lächelte verschmitzt. »Wobei die nackte Brust echt nicht von schlechten Eltern ist.«
    Sein Lächeln weitete sich. »Ach nein? Erst hast du keine zwei Cent auf mich gewettet und jetzt …« Seit sie ihn für einen Undercoveragenten hielt, war sie plötzlich ganz scharf auf ihn.
    »Ich habe zweimal mit dir geduscht. Das ist mein Wetteinsatz.«
    »Das war beide Male eine lebensrettende Maßnahme.«
    Sie zog die Decke abermals enger, während er sich mit einem frustrierten Seufzer auf den Kapitänsitz sinken ließ. »Hier draußen ist niemand, Lizzie.«
    »Zehn Meilen in westlicher Richtung, glaub mir. Probier’s aus.«
    »Also gut.« Er ließ die Motoren leicht aufheulen und blickte auf das GPS . »Wir haben nichts zu verlieren.«
    Eine Hand am Gashebel lehnte er sich zurück, ohne sich vom zunehmenden Fahrtwind auf seiner Haut beeindrucken zu lassen. Nach etwa einer Meile stand Lizzie auf.
    »Gehst du runter?«, fragte er.
    »Nein.« Sie schlüpfte hinter ihn und öffnete ihre Decke, um sie wie ein Cape um seine Schultern zu legen und sich von hinten an ihn zu schmiegen.
    Ihre Körperwärme wirkte fast wie ein Schock auf ihn.
    »Dir muss wirklich kalt sein«, sagte sie.
    »Mir war schon kälter, aber danke.«
    Sie neigte ihr Gesicht näher an seines, und ihre Wange fühlte sich weich wie Seide an, als sie seine Haut streifte. »Ich weiß. Ich war dabei, als du letztes Mal unterkühlt warst, schon vergessen?«
    »Eine der besten Wiederbelebungsmaßnahmen überhaupt.«
    Sie lachte leise, und das leichte Beben ihres Körpers übertrug sich unmittelbar auf seinen Rücken.
    »Wie oft ist dir das passiert?«
    »Bei der Navy-Seals-Ausbildung? Mehr als einmal.«
    »In dieser einen Höllenwoche? Davon habe ich gehört. Ist es wirklich so schlimm, wie man sagt?«
    »Nein.« Er lachte. »Viel schlimmer.«
    »Was hat dich dazu gebracht, zu den Seals zu gehen? Und warum bist du wieder ausgestiegen?«
    »Die beiden Fragen haben so wenig miteinander zu tun, dass sie nicht im gleichen Gespräch vorkommen können.«
    »Wirklich?« Sie schob

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