Constantine

gemeldet haben. Ich bin seine Tochter und muss Ihnen leider mitteilen, dass er verstorben ist. Würden Sie Ihre Auskünfte bitte an meine E-Mail-Adresse weiterleiten?
Sie fügte ihre Adresse an und ging auf Senden, um ihr eigenes E-Mail-Programm zu öffnen und festzustellen, dass ihre Schwester nicht geschrieben hatte.
    Sie schrieb ihr erneut und bat sie eindringlich darum, sich zu melden. Genau in dem Moment, als sie die Mail abschickte, ertönte das kurze Signal einer hereinkommenden Nachricht.
    Von [email protected]. Wow, das war aber schnell gegangen.
    Ich habe meine Informationen bereits an Ihre Schwester weitergegeben, als ich sie in Lissabon getroffen habe. Ich glaube, sie wollte im Anschluss sofort die Quelle in Corvo aufsuchen. Maria Rossos Della Buonofuentes.
    Corvo? Wo war das denn? Lizzie schnappte sich die Maus und ging auf Google, erstarrte dann aber mitten in der Bewegung, als sie hörte, wie ein Wagen vor dem Haus hielt.
    Verdammt
.
    Ob er sie doch gefunden hatte? Er wusste gar nicht, wo sich dieses Haus befand, und selbst seine allwissenden Connections waren hier machtlos, weil es auf den Mädchennamen ihrer Mutter lief, den er nicht kannte.
    Die Arme schützend um die Taille geschlungen, ging sie ins Wohnzimmer. Der flache Bau lag am Ende einer Sackgasse in einem wenig bekannten Abschnitt von Vero Beach. Es standen nur zwei weitere Häuser in der Straße, und Verkehr gab es so gut wie keinen.
    Sie spähte durch das Fenster, konnte aber nur das wuchernde Gesträuch davor sehen. Sie würden jemanden engagieren müssen, der diesem Dschungel Einhalt gebot.
    Draußen schlug eine Autotür.
    Aber er fuhr ein Motorrad. Sie atmete durch und rechnete trotzdem damit, seine tiefe Stimme zu hören, die ihren Namen rief.
Lizzie! Ich weiß, dass du –
    »Lizzie, bist du da?«
    »Sam!« Es war so wunderbar, die vertraute Stimme eines Freundes zu hören, dass sie die Tür aufstieß und ihm um den Hals fiel. »Woher wusstest du, dass ich hier bin?«
    »Ich kenne dich ziemlich gut, Lizzie«, sagte er lächelnd. »Du solltest nicht hierher kommen und dich mit Erinnerungen quälen.«
    Sie zuckte mit den Schultern und bat ihn hinein. »Ich hatte nur keine Lust, in meine Wohnung in Cocoa zurückzukehren.« Dort würde Con mit Sicherheit zuerst nach ihr suchen.
    »Also hast du dich hier verkrochen.«
    Lächelnd nickte sie. »Wie geht’s Charlotte?«
    »Sie ist ganz außer sich wegen Alita und den endlosen Befragungen. Es tut ihr leid, dass die Expedition zu Ende ist. Macht sich Sorgen um dich. Sie hat mich hergeschickt, um dich abzuholen.« Sam musterte ihr Gesicht und ihr ungekämmtes Haar. »Du siehst aus, als könntest du ein bisschen Liebe und Fürsorge gebrauchen.«
    »Ich bin einfach nur völlig fertig. Die Nacht und der heutige Vormittag waren höllisch.«
    Sam blickte sich um. »Wo ist Brianna?«
    Lizzie zog sich auf einen der beiden klapprigen Barhocker und stützte sich mit den Ellbogen auf der gelben Arbeitsplatte auf. »In Europa.«
    Er wich zurück. »Was? Wo?«
    »Ich glaube, in Lissabon.«
    »Du glaubst? Hat sie es dir denn nicht erzählt?«
    Lizzie schüttelte den Kopf. »Aus gutem Grund. Ich bin einfach überfürsorglich.«
    »Ist sie mit Freunden unterwegs?«
    »Ich habe wirklich keine Ahnung. Mein Gefühl ist, dass sie irgendeiner Spur folgt; mein Vater hat ein bisschen Ahnenforschung betrieben …« Sie verstummte frustriert. »Sie ist auf einer Insel namens Corvo.«
    Sam fiel beinahe vom Hocker. »Auf den Azoren? Brianna ist auf den Azoren?«
    »Ich weiß nicht. Kann sein. Ich habe mit einer Ahnenforscherin korrespondiert, die für meinen Vater recherchiert hat, und sie sagte, sie habe meiner Schwester bereits alle Informationen übermittelt, als sie sich kürzlich in Lissabon getroffen hätten; und dann fügte sie hinzu, dass Bree wohl auf dem Weg nach Corvo wäre.«
    Sam sah genauso betroffen aus, wie sie sich fühlte. »Ich war noch nie dort, aber nach allem, was ich weiß, ist es die kleinste, am weitesten abgeschiedene Azoreninsel, rund tausend Meilen vor Portugal gelegen. Das dürfte Briannas Abenteuerlust entgegenkommen.«
    Tausend Meilen vor Portugal? »Das ist ja mitten im Atlantik.« Besorgnis regte sich in ihrem Herzen. »Ich muss sie wirklich finden.«
    »Warum bittest du nicht Con um Hilfe? Er schien nie um eine gute Ideen verlegen und …« Sam grinste sie vielsagend an. »Char hat mir erzählt, dass ihr euch ziemlich gut verstanden habt.«
    »Jeder macht mal Fehler«, erwiderte