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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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ihnen auf dem Boden ab. »Sicher brauchst du einige dieser Dinge, um deine Fähigkeiten zur Geltung zu bringen. Die Packung Kondome zum Beispiel. Wie ich sehe, fehlt bereits eins.«
    Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, stieg sie aus dem Wagen. Es führte kein Weg daran vorbei, auf die eine oder andere Art würde er Lizzie Dare erneut missbrauchen müssen. Nur so würde er zweifelsfrei beweisen können, dass er nicht der Mann war, für den Lucy ihn hielt.

17
    Der Jetlag musste sie schwer getroffen haben. Brianna drehte sich auf der unbequemen Matratze und blinzelte in die Sonne, die das Zimmer im zweiten Stock des Farmhauses erwärmte. Dem Licht nach zu urteilen, war es bereits Nachmittag.
    Um Himmels willen, wie lange hatte sie geschlafen? Sie stützte sich auf die Ellbogen und spähte durch die staubigen Fenster in das grelle Tageslicht auf die alte Windmühle. So weit weg von zu Hause, und niemand wusste, wo sie war.
    In den Nervenkitzel des Abenteuers mischte sich ein Hauch von schlechtem Gewissen. Irgendwann hätte sie Lizzie wirklich in ihren Plan einweihen müssen.
    Sie streckte sich und wackelte unter der dicken Daunendecke mit den Zehen, während sie den atemberaubenden Blick auf den Ozean genoss.
    Mrs Bettencourt war zu Anfang ziemlich frostig gewesen, aber dann hatte sie sich für das Projekt erwärmt und versprochen zu helfen. Es gab hier eine Bibliothek – so wie in allen alten Häusern –, und vielleicht fand sich hier das letzte Puzzleteil.
    Inzwischen konnte Brianna die Chance nutzen, um sich umzusehen und ein bisschen Sightseeing zu machen. Auch wenn es hier wirklich nicht viel zu sehen gab. Wie schade, dass Carlos Bettencourt nicht aus Monaco stammte – oder irgendeinem anderen Ort, der mehr hergab als das gottverlassene kleine Corvo.
    Immerhin konnte sie ganz selbstständig etwas für Dads Mission tun, statt Berge von alten Unterlagen zu durchstöbern, die nur schmerzvolle Erinnerungen weckten.
    »Ms Dare?« Es klopfte leise an ihrer Tür. »Ich bin es, Gabby. Ich bringe Ihnen Kaffee. Amerikanischen Kaffee, wie wir ihn gewohnt sind.«
    »Moment.« Brianna schlug die Daunendecke zurück und ging in ihrem kurzen Schlafshirt zur Tür. »Sie kommen wie gerufen, Gabby. Ohne Kaffee am Morgen bin ich nur ein halber Mensch.«
    Die Frau war mindestens eins fünfundsiebzig groß und breit wie ein Lkw. Mit einem Kopfnicken walzte sie in den Raum und stellte ihr Tablett auf der antiken Kommode ab. »Keine Ursache.
Madame
–«, sagte sie mit affektiertem britischem Akzent, »würde mich einen Kopf kürzer machen, wenn ich Sie nicht ordentlich versorge.«
    Brianna lächelte und schob ein paar persönliche Dinge beiseite, damit Gabby Platz für das Tablett fand. »Sie scheint eine …« Echte Schreckschraube zu sein. »Schwierige Arbeitgeberin zu sein.«
    Gabby zuckte mit den Schultern. »Ich bin nur für ein paar Tage eingesprungen, weil sie in einer Notlage ist und der Job recht gut bezahlt ist. Nicht dass ich ihre Situation ausnutzen will, aber die Chance war einfach zu verlockend.«
    »Welche Notlage?«
    »Hat sie nichts davon erzählt? Haben Sie denn nichts gehört?«
    Brianna schüttelte den Kopf. »Wovon?«
    »Ihre Krankenschwester Ana. Sie hat sie immer als ihre Haushälterin bezeichnet, aber die ganze Insel wusste, dass Ana Krankenschwester war und dass Mrs Bettencourts Mann sie engagiert hatte, damit sie ein Auge auf seine Frau hat.«
    Brianna sah irritiert von ihrem Kaffee auf, den sie sich gerade eingoss. »Was ist denn passiert? Und warum braucht sie jemanden, der ein Auge auf sie hat?«
    Gabby tippte sich an die Schläfe und ließ kurz ihren Finger kreisen. »Sie ist ein bisschen …«
    »Neben der Spur?«
    Gabby lächelte. »So könnte man es wohl ausdrücken.«
    Mrs Bettencourt war Brianna ganz normal erschienen, aber möglich war alles. »Was ist mit Ana passiert?«
    Gabby verzog traurig das Gesicht. »Es war schrecklich. Sie hat sich umgebracht.«
    »Das ist wirklich schrecklich.«
    »Dort drüben.« Sie deutete auf die graue Mühle, die direkt am Abgrund stand. Die Blätter drehten sich in gleichbleibendem Rhythmus. »Da hat sie sich von den Klippen gestürzt.«
    Brianna riss die Augen auf. »Oh mein Gott. Wann?«
    »Erst vor ein paar Tagen.«
    »Im Ernst?« Ein eiskalter Hauch ließ ihre Nackenhärchen zu Berge stehen. »Wie alt war sie?«
    »Sechsundzwanzig.«
    Briannas Herz zog sich zusammen.
So alt wie ich
. Sie blickte wieder auf die Windmühle, die auf einmal unheimlich und nicht

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