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Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
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heftigere Bö würde mit Sicherheit ihr Ende bedeuten.
    »Hilfe!«, schrie sie durch den Lärm der Maschine. »Hilfe! Kann mir bitte jemand helfen?«
    Aber wer sollte sie hören, wenn draußen unablässig der Wind heulte?
    »Das war ein Schuss«, sagte Con scharf.
    Lizzies Herz ballte sich zusammen. Ob diese Frau Bree wehtun würde?
Warum sollte sie das tun?
»Ich habe nichts gehört.«
    »Ich schon.« Con presste dem Roller alles ab, was er an Motorkraft zu bieten hatte, und legte sich in die Abzweigung zur Bettencourt-Farm. An der Windmühle angekommen sprang er ab und zog sie mit sich. »Du musst in Deckung gehen. Da drin. Sofort.«
    »Was?«
    »Ich habe einen Schuss gehört. Dir wird da drin nichts geschehen. Ich sehe mich inzwischen um.«
    Sosehr sie auch glauben wollte, dass er sich irrte – sie kannte ihn inzwischen gut genug, um sein Gehör nicht infrage zu stellen.
    Sie rannten über den Kiesweg auf die Tür zu, die jedoch verschlossen war.
    Con fluchte leise und zückte seine Waffe. Dann schob er Lizzie hinter sich und feuerte zweimal auf das Schloss; es war so laut, dass sie sich die Ohren zuhalten musste. Die Tür sprang auf, er schob sie hinein und – erstarrte.
    »Was –«
    »Schsch!« Er legte ihr eine Hand auf den Mund und schloss die Augen.
    Lizzie hörte nichts als das infernalische Kreischen der Räder und ein Stöhnen, das klang wie …
    Eine Frau, die nach Hilfe rief!
    Con hechtete auf die Treppe zu und verschwand, drei Stufen auf einmal nehmend, nach oben ins Dunkel. Lizzie folgte ihm; in dem von Mauern umschlossenen Treppenaufgang war der Laut jetzt auch für sie klarer zu hören.
    Als sie der Biegung der Stufen weiter folgte, musste sie im Dunkeln blinzeln, doch dann erkannte sie Con, der sich über einen zusammengesunkenen Körper beugte.
    »Bree!« Sie warf sich daneben auf den Boden, doch als Con die Frau herumdrehte, starrte Solange sie aus leblosen Augen an. Aus einem Loch in ihrer Brust sickerte Blut.
    »Hilfe!«
    Für einen Sekundenbruchteil starrten sie sich entsetzt an, dann sprangen sie gleichzeitig auf und nahmen im Laufschritt die letzten Stufen.
    »Das ist Brianna!«, rief Lizzie und glitt beinahe aus bei dem Versuch, wie er drei Stufen auf einmal zu nehmen.
    Con war als Erster an der Tür, hob ein Bein und trat mit voller Wucht dagegen. Lizzie stieß ihn förmlich beiseite, doch er hielt sie zurück. Hinter der Tür, die den Treppenaufgang abschloss, war alles offen, ein fünfzig Zentimeter breiter Umlauf führte ohne jede Absicherung um die Kuppel herum.
    »Bree!« Sie machte einen Schritt auf die Kante zu, doch Con riss sie zurück und kauerte sich an den Rand.
    Lizzie ging ebenfalls auf die Knie, und ein Schrei bildete sich in ihrer Lunge, als sie Bree entdeckte, ein Stück unterhalb des Umlaufs, zwischen zwei riesigen Zahnrädern eingeklemmt. Aus ihrer Schulter troff Blut.
    »Um Gottes willen!«
    Con schob sie zurück. »Du musst die Bremse finden, Lizzie! Draußen ist eine Bremse, unterhalb des Windrades! Ein Hebel oder ein Seil, irgendetwas, das dieses Ding anhält. Geh du suchen, während ich da runtergehe und sie raushole.« Im Nu war er über die Kante gesprungen, und benommen beobachtete sie, wie er zielsicher auf einem der Zahnräder landete und mit seinem Gewicht etwas Druck von Bree nahm.
    »Geh die Bremse suchen!«, schrie er.
    Sie schoss los.
    »Geh nach unten!«, rief er ihr nach. »Schau unter dem Windrad!«
    Lizzie sprang über Solanges Leiche und stolperte gleich darauf über einen losen Stein; um nicht zu fallen, stützte sie sich an der Mauer ab. Dann folgte sie der gewundenen Treppe nach unten und rannte nach draußen.
    Unter dem Windrad.
Darunter?
    Flach gegen die Mauer gepresst schob sie sich Stück für Stück in Richtung der Frontseite, wo die riesigen Rotoren in irrem Tempo über ihren Kopf hinwegfegten. Sie musste sich mit voller Kraft dem Wind entgegenstemmen.
    Als sie aufblickte, entdeckte sie ein Seil, das ziemlich altersschwach aussah und drei Meter über ihr endete.
    Wenn sie es erreichen wollte, musste sie die Mauer hochklettern. Sie durfte nur nicht rücklings fallen, sonst würden die Flügel sie in Stücke reißen. Und die Klippen unter ihr waren nicht minder tödlich.
    Con würde ihre Schwester nie aus dem Räderwerk befreien können, wenn sie es nicht anhielt.
    Von Kopf bis Fuß zitternd suchte sie mit den Händen Halt und begann, die Wand hochzuklettern. Ihre Finger krallten sich in den kalten, harten Stein, während hinter ihr

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