Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Constantine

Constantine

Titel: Constantine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire
Vom Netzwerk:
wahrscheinlich auch der Moment gewesen, in dem er diesen Entschluss gefasst hatte. Während er um das Leben der einen Frau gekämpft und die andere eine solch unglaubliche Stärke, Energie und Entschlossenheit an den Tag gelegt hatte.
    Er hatte Lizzie Dare in jeder Hinsicht unterschätzt. Er hatte wirklich gedacht, er könnte seinen Spaß mit ihr haben, sie verraten, anlügen, bestehlen und dann einfach von der Bildfläche verschwinden – doch seit heute war alles anderes.
    Vor allem, nachdem er seine fatale Vergangenheit vor ihr ausgebreitet hatte, und sie nicht schreiend davongelaufen war.
    Ich finde nicht gut, was du getan hast, aber ich habe das Gefühl, dass in dir noch ein ganz anderer Kerl steckt.
    Die Worte hatten ihn umgehauen, und sie hatten ihn zu einem Entschluss gebracht. Vielleicht würde er auch diese Frau wieder verlassen, doch er würde sie nicht um ihr Zepter und ihren Diamanten betrügen.
    Als er auf der Suche nach seinem Telefon die Stufen hinabblickte, fiel ihm ein Stein ins Auge, der schief im Gemäuer hing und einen Spalt frei ließ. Super. Sein Handy konnte überall sein. Er trat gegen den Stein, um ihn zurück an seinen Platz zu bewegen, was aber nur zur Folge hatte, dass er noch weiter herausrutschte. Auf den Knien versuchte er, die Öffnung zu schließen, stellte jedoch dabei fest, dass das Ganze mit Absicht so angelegt war. Hinter dem Loch befand sich ein rechteckiger Hohlraum, so breit wie die Stufe und mindestens einen Meter tief.
    Er studierte die anderen Stufen. Ob sie alle so gebaut waren? Als er die nächsthöhere testete, passierte nichts. Er arbeitete sich weiter nach oben vor und fand tatsächlich eine weitere Stufe, die zu öffnen war.
    Darin lag eine eiserne Schatulle.
    Con zog sie heraus und stellte sie auf die Nachbarstufe. Nachdem er den Metallhaken umgelegt hatte, der sie verschloss, klappte er den Deckel auf. Schwarz beschriebene Pergamente kamen zum Vorschein. Zum Lesen war es hier oben zu dunkel, deshalb nahm er den Kasten mit nach unten und nutzte das Licht, das durch ein Fenster hereindrang.
    Unfassbar.
    Es war das Ladungsverzeichnis der
El Falcone
. Genau die gleiche Liste, deren Kopie die Ermittler von Bullet Catcher in der Bibliothek in Havanna gefunden hatten. Das hier musste das Original sein.
    Das nächste Schriftstück war ein detaillierter Vertrag zwischen Kapitän Aramis Dare und Carlos Bettencourt über die Zahlung von Goldbarren für die Lieferung zweier identischer Zepter mit blauen Diamanten, die dem portugiesischen Königspaar anlässlich seiner Hochzeit überreicht werden sollten.
    Des Weiteren war da ein Brief von Kapitän Dare, in dem dieser die Bezahlung für die Zepter einforderte, mit dem Hinweis, dass er mit seinem Schiff vor der Insel Corvo liege.
    Con las sich alles Wort für Wort durch, während draußen die Sonne immer höher stieg und immer mehr Licht in die ganze Sache kam. Den Dokumenten zufolge war eines der Zepter an Bettencourt ausgeliefert worden, während Kapitän Dare das andere bis zur Zahlung zurückbehalten hatte.
    Neben den Schriftstücken enthielt der Kasten Bilder von Artefakten. Manche davon hatte er bereits in Malcolm Dares Tagebuch gesehen, andere hatte er selbst schon in der Hand gehalten, wie das Maria-Dolorosa-Medaillon. Den Schreiben zufolge war die
El Falcone
nachts in See gestochen, und zwar mit einem der Zepter an Bord.
    War das andere etwa … hier? An Ort und Stelle?
    Con legte die wertvollen Pergamente in die Kassette zurück und ging zurück zu den Stufen, um sie eine nach der anderen einer genauen Prüfung zu unterziehen. Ziemlich weit oben entdeckte er eine weitere, die hohl war. Als er sie geöffnet hatte, sah er etwas Weißes hervorlugen, das sich als Samt entpuppte, wie er durch Ertasten herausfand. Als er zugriff, spürte er, dass etwas Hartes darunter verborgen sein musste – eine längliche, starre Form, die ihm sehr vertraut war.
    Con nahm den Stab vorsichtig heraus und legte ihn auf die Stufe, um ihn behutsam auszuwickeln. Kaum zu glauben – es war das zweite Zepter, das genauso aussah wie das, das er bereits in der Hand gehalten hatte, mitsamt dem gleichen atemberaubend schönen blauen Diamanten.
    Grundgütiger Himmel. Es war die ganze Zeit hier gewesen.
    Er strich über den goldenen Schaft, der viel mehr glänzte als der andere, der all die Jahre unter Wasser gelegen hatte, dann über den Edelstein. Allein der Diamant war von unschätzbarem Wert.
    Keine Frage, was er jetzt zu tun hatte, um ans Ziel zu

Weitere Kostenlose Bücher