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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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gestanden hatte. Heute bildeten dort vier abgesägte Pfosten die stummen Zeugen des schauerlichen Ereignisses, das Steiners Herz schwer werden ließ. Daneben stand der Gedenkstein des Försters Eduard Zimmer.
    Kullmann ging einige Male hin und her, ließ seinen Blick über den Abgrund wandern, um sich schnell wieder zurückzuziehen und mit der Besichtigung der abgesägten Holzstümpfe fortzufahren.
    Â»Die Kriminaltechnik hat kein passendes Werkzeug bei den Stammgästen des Donze gefunden«, sprach er zu Steiner. »Diese Männer scheiden als Verdächtige aus.«
    Sein Blick glitt zu dem Gedenkstein.
    Â»Ich erinnere mich an diesen Ort«, fügte er an. »Ich erinnere mich auch, dass ich schon damals meine Probleme damit hatte, in den Abgrund zu schauen. Ich erreiche höchstens, dass ich selbst unten lande. Wie hat es Otto Siebert geschafft, von hier aus einen Toten in der Schlucht zu entdecken?«
    Steiner konnte nur mit den Schultern zucken. Er hatte zu dieser Zeit noch nicht auf dem Limberg gearbeitet, war also über die Einzelheiten dieses Todesfalls nicht informiert.
    Â»Wie haben Sie es fertiggebracht, den Jungen dort unten zu finden?«, fragte Kullmann weiter. »Nach meinem Kenntnisstand lag er genau an der gleichen Stelle.«
    Â»Ich kann Ihnen die Stelle zeigen, von der aus man bis zum Grund der Schlucht sieht«, schlug Steiner vor.
    Die abenteuerliche Fahrt über Stock und Stein ging weiter. Wieder sprachen sie kein Wort. Am Ziel angekommen waren alle drei Insassen erleichtert, der Enge des Wageninneren zu entkommen.
    Kullmann spazierte auch hier auf und ab, schaute sich alles genau an, zog sogar sein Fernglas hervor, womit er die Steilhänge, die Felsspalte und die Umgebung absuchte.
    Mit einem Nicken bekundete er, dass er genug gesehen hatte. Die Fahrt führte weiter zu dem Platz, wo die Holzspaltmaschine bis zu dem Mord an Bernd Schumacher gestanden hatte. Dort hielt sich Kullmann nur wenige Minuten auf, bis er zur Weiterfahrt drängte. An der alten Scheune stand ein Polizeibeamter, der den Tatort absicherte. Nachdem Kullmann ihm ein Papier vorgelegt hatte, ließ er die drei passieren.
    Steiner beschrieb Kullmann jedes Detail, was Kullmann aufmerksam registrierte.
    Auf dem Rückweg blieb die Spannung unter den drei Insassen ungebrochen.

Kapitel 38
    Zum zweiten Mal fuhren Schnur und Esther auf Otto Sieberts Anwesen. Zum zweiten Mal fühlten sie sich überwältigt von dem Besitztum. Das Haus beeindruckte sogar bei dem grauen und nassen Wetter. An der Pforte wurden sie wiederum von der Hausangestellten hereingelassen.
    Â»Ich werde mich mit der Haushälterin unterhalten«, flüsterte Schnur seiner Mitarbeiterin zu. »Du wirst von Otto Siebert mehr erfahren, wenn du allein zu ihm gehst.«
    Esther nickte zustimmend, obwohl sie sich von Schnurs Taktik überrumpelt fühlte.
    Otto Siebert saß in einem Wintergarten, ein Glaspalast voller Pflanzen in allen Formen und Farben. Die Luft war schwül, der Duft der Blumen süßlich.
    Esther brach der Schweiß aus. Sie musste an dem tropischen Ort ihre Winterjacke ausziehen.
    Siebert lächelte die Kommissarin auf eine Weise an, die ihr verriet, dass genau das sein Plan war. Er fixierte sie mit einer Schärfe, als wollte er in sie hineinsehen. Esther ahnte, welchen Plan Schnur damit verfolgte, sie allein zu diesem Mann zu schicken. Otto Siebert wähnte sich in ihrer Gegenwart in Siegerlaune. Das Spiel konnte sie mitspielen. Im Flirten war sie nicht nur gut, darin war sie Weltspitze.
    Seine stechenden Augen taxierten sie genüsslich. Eines musste sie ihm lassen: Diese Augen waren ein Trumpf – ein Ass im Ärmel. Sie strahlten in einem tiefgründigen Blau. Nichts an ihnen verriet sein Alter. Seine Gesichtsfarbe war gebräunt, seine Falten um Augen und Mund bewiesen, dass er zu leben verstand. Die eisgrauen Haare, die mit einem unsichtbaren Gel zurückgekämmt waren, ließen ihn gebieterisch aussehen. Esther genoss seine Bewunderung. Einerseits war es Teil ihrer Aufgabe, andererseits konnte sie nicht leugnen, dass es ihr Spaß bereiten würde, ihre Reize bei diesem Mann auszuspielen.
    Â»Ich freue mich, dass Sie wieder den Weg zu mir gefunden haben«, begann er zu sprechen. »Nur muss ich Ihnen gestehen, gibt es weitaus schmeichelhaftere Gründe, weshalb Sie mich besuchen könnten.«
    Â»Wir wollen doch nichts ausschließen, oder?«
    Siebert

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