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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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tun?«
    Â»Du? Frage lieber, was das verlorene Kind tun sollte!«
    Steiner stöhnte. In welchen Wahnsinn war seine Tochter geraten?
    Â»Was bist du für ein guter Papi. Dabei wollte sie mir weismachen, du wärst ihr Feind – der böse Stachel in ihrem Fleisch, der vernichtet werden müsste.«
    Steiner verstand gar nichts mehr.
    Â»Sie sagte, sie sei mit mir seelenverwandt. Als ich einen Beweis von ihr verlangte, hat sie versagt.«
    Â»Was wollen Sie?«
    Â»Eigentlich sollte diese Verbindung tot sein – so tot wie du.«
    Â»Wollen Sie Geld? Sagen Sie mir wie viel!«
    Â»Nicht alles auf dieser Welt kann man mit Geld bezahlen«, kam es kichernd durch die Leitung, so dass Steiner eine Gänsehaut bekam. »Meine Menschlichkeit ist in der Höllentiefe des Verrats erfroren. Meine Existenz ist aus ihren Wurzeln gerissen und zum Sterben verurteilt worden. Mein Erzeuger hat mich vernichtet. Geld ist nichts wert. Ich brauche roten Lebenssaft, um in den Tiefen meiner Seele zu existieren.«
    Â»Hören Sie, ich gebe Ihnen alles, was Sie wollen. Wir können auch einen Tausch vornehmen. Sie exerzieren alle Ihre Rituale an mir und lassen dafür meine Tochter gehen.«
    Â»So viel Liebe! Und dann behauptet dein junges, frisches Blut – von deinen Lenden gezeugt – niemals einen Vater gehabt zu haben. Aber ich muss deinen Vorschlag ablehnen. Dein Kind ist so jung und süß. Ich kann ihre Jugend in ihrem Blut schmecken. Das tausche ich doch nicht gegen einen vertrockneten Greis, der nur nach Versagen schmeckt.«
    Steiners Grauen wuchs.
    Die Zeit verging, wo er außer Rauschen nichts durch das Handy hörte.
    Â»Sind Sie noch dran?«
    Â»Ja! Ich denke über die Schönheit des Todes nach. Das braucht seine Zeit.«
    Wieder überkam Steiner Entsetzen.
    Â»Bitte, nehmen Sie mich. Lassen Sie mein Kind gehen.«
    Kichern, sonst nichts.
    Steiner befürchtete schon, der Akku an seinem Handy könnte den Geist aufgeben. Hastig suchte er nach dem Ladegerät und schloss es ans Stromnetz an, während er die Verbindung aufrechterhielt.
    Â»Aber, ich gebe dir noch eine Chance«, kam es endlich, als er schon dachte, alles sei verloren. »Vielleicht ist Anne meiner nicht würdig. Ihr Blut birgt Bitterkeit und Versagen. Wer sagt mir, dass es von diesen Defor­mationen gereinigt werden kann. Sollte ich von diesem verdarbten Blut kosten, gehe ich das Risiko ein, selbst so zu werden wie sie.«
    Â»Nehmen Sie mich! Ich bin nicht alt und nicht verbittert.« Steiner schöpfte neue Hoffnung.
    Â»Aber Abaddon liebt das Risiko!«
    Hatte er Steiner nicht zugehört?
    Â»Der Hass ist flüssige Lava. Eine wilde Explosion, deren Wogen alles verschlingen.«
    Er ließ Steiner zappeln.
    Â»Das ist es, was die Menschen dazu bringt, sich zu ertränken, zu erhängen, von Brücken zu springen. Ich liebe die Grausamkeit.«
    Â»Was muss ich tun?«
    Wieder trat eine kurze qualvolle Pause der Ungewissheit ein.
    Â»Du kommst heute um Mitternacht zum Steinbruch an den Schwedenschanzen. Allein – ohne Polizei! Sonst bekommst du deine Tochter in einer Weise zurück, die dir zeigt, wer Abaddon ist.«
    Â»Ich werde da sein. Allein. Das verspreche ich.«
    Aber das Gespräch war schon beendet.
    Steiner fühlte sich, als sei er in zwei Teile zerrissen. Einerseits sollte er Jürgen Schnur informieren, aber etwas anderes hielt ihn davon ab. Was war nun richtig? Er wusste es nicht. Er spürte, wie die Angst Oberhand gewann und er sich dafür entschied, den Versuch zu wagen, seine Tochter allein zu befreien. Die geistige Verfassung des Entführers riet ihm zu allergrößter Vorsicht.
    Moritz lag vor ihm, die Augen geschlossen, der Atem ruhig und regelmäßig.

Kapitel 40
    Der Besprechungsraum war voll, die Stimmung gedrückt, alle Augen auf Jürgen Schnur gerichtet. Er wusste auch warum. Wieder saß Forseti am Kopfende des langen Tisches. Unter Aufbringung all seiner Beherrschung begrüßte er den Kriminalrat mit einer Freundlichkeit, die nichts zu beanstanden ließ.
    Ann-Kathrin Reichert reagierte blitzschnell. Sie zog einen Stuhl herbei, veranlasste den Polizeibeamten neben ihr, etwas zur Seite zu rücken, womit sie für Jürgen Schnur einen Platz direkt neben ihr freimachte.
    Das Gemurmel der Bediensteten verstummte.
    Schnur dankte der Staatsanwältin mit einem verschmitzten Augenzwinkern. Die

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