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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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Arbeit zum Vergnügen machen. Nun war er fort – und mit ihm jegliche Motivation.
    Er hörte Schritte.
    Plötzlich stand Rolf West vor ihm.
    Steiner richtete sich auf.
    Â»Was tust du hier?«, fragte er den übergewichtigen Mann, der Mühe hatte, zu Atem zu kommen.
    Â»Ich gehe die Strecke ab, die für die Treiber gedacht ist.«
    Â»Die habe ich gerade festgelegt. Woher wusstest du, welche ich für dieses Jahr wählen würde?«
    Â»Ich wusste es nicht, ich habe nur vermutet, dass es genau dieselbe ist wie im letzten Jahr.«
    Das stimmte. Erst jetzt erkannte Steiner, warum ihm das Festlegen so leicht gefallen war.
    Â»Das ist nicht der einzige Grund, warum ich hier bin«, rückte Rolf West mit der Wahrheit heraus.
    Steiner spürte, wie er sich innerlich auf einen Angriff vorbereitete. Aber es kam anders.
    Rolf West setzte sich auf den Stein, auf dem Steiner gesessen hatte, atmete noch einige Male tief durch und begann: »Ich habe vom alten Kern erfahren, was heute Nacht mit deinem Hund passiert ist.«
    Der Informationsfluss funktionierte tadellos.
    Â»Ich habe meine Jagdlizenz verloren – aber nicht, weil ich die Jägerehre verletzt habe«, sprach er weiter. »Ich hasse nichts mehr als sinnloses Quälen oder Töten von Tieren.«
    Â»Was willst du?«
    Â»Ich will dir nur sagen, dass du Fallen-Helmut nicht unterschätzen sollst. Er baut Fallen, seit er ein Kind war, und ist darin ausgebufft wie kein anderer. Lass deinen Hund nicht frei im Wald laufen, weil niemand weiß, ob er auch Schlingen aufgestellt hat – die sind tödlich.«
    Â»Du verrätst deinen eigenen Kumpel?«
    Â»Ich habe Fallen-Helmut schon oft gesagt, er soll damit aufhören. Aber er hört nicht auf mich.«
    Â»Und jetzt bist du der Meinung, wer nicht hören will, muss fühlen?«
    Â»Nein! Ich will dich nur warnen.«
    Steiner war über diese neu erwachte Loyalität erstaunt. Wenn er diese Geste richtig einschätzte, steckte Rolf West nicht hinter den vielen toten Tieren, die vor sein Haus gelegt wurden.
    Â»Ich überlege ernsthaft, diesem Schurken das Handwerk zu legen«, kündigte Steiner an. »Was er tut, ist nicht nur Tierquälerei, er gefährdet auch meine Arbeit als Förster.«
    Â»Willst du damit zur Polizei? Ha ha ha«, blaffte Rolf West. »Zufällig ist Fallen-Helmut die Polizei.«
    Â»Dafür nimmt er sich zu viel heraus.«
    Â»Das tut er schon lange nicht mehr. Er arbeitet nicht in diesem kleinen Ort, weil er das gut findet.«
    Â»Vielleicht arbeitet er bald nirgends mehr, sondern sitzt«, konterte Steiner.
    Â»Ich habe dich nicht gewarnt, damit du meinem Kumpel schadest, sondern damit du im Wald besser aufpasst.«
    Â»Das hättest du dir früher überlegen sollen.«

Kapitel 14
    Anke Deister fühlte sich erleichtert. Die lästigen Windpocken waren überstanden. Nun wusste sie mit Sicherheit, dass sie als Kind niemals angesteckt worden war. Sonst wäre ihr diese Unannehmlichkeit erspart geblieben. Lisa hatte ihre Pusteln locker weggesteckt, während sie sich vor Juckreiz grämen und dazu mit Fieber herumquälen musste.
    Es war vorbei. Der Arbeitsalltag nahm seinen Lauf.
    Seit Jürgen Schnurs Beförderung zum Hauptkommissar hielt er sich in seinem Elternhaus in Wallerfangen auf. Der neue Fall hatte sich in seinem Geburtsort zugetragen, weshalb er vor Ort ermittelte und alle Anweisungen per Telefon weitergab.
    Sie hatte die angenehme Aufgabe bekommen, Kullmann zu der Entführung zu befragen, die so tragisch endete. Das Ereignis lag inzwischen fünfzehn Jahre zurück.
    Sie parkte vor ihrem Appartementhaus, spazierte durch das Foyer in den Innenhof, wo der kleine Pfad begann, der sie zu Kullmanns Garten führte. Der Weg wurde durch Besenginster, Weißdornsträucher und Buchsbaumhecken gesäumt. Tageslicht gelangte dort kaum noch hin. Der Ginster hatte seine gelben Blüten verloren. Zurück blieben die rutenförmigen Zweige. Das Laub der Weißdornsträucher schimmerte in einem trüben Braun und hing nur noch vereinzelt an seinen starken Ästen. Die Buchsbaumhecken leuchteten in ihrem ewigen Giftgrün.
    In Kullmanns Garten blühten tatsächlich noch Dahlien in kräftigem Rot, daneben bildeten gelbe Chrysanthemen einen angenehmen Kontrast. Im hinteren Teil des Gartens wuchsen hellrosa Alpenveilchen, deren Blüten zu welken begannen. Zwischen den

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