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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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frühen Besucher eintreten.
    Esther saß im hinteren Zimmer am Computer. Als sie Steiner hereinkommen sah, hellte sich ihr Gesicht auf. Mit ihren grünen Augen fixierte sie ihn. Er blieb im Türrahmen stehen und genoss ihren Blick.
    Â»Was treibt dich hierher?«, fragte Schnur hinter dem großen Mann.
    Steiner hielt seinen Blick lange auf Esther gerichtet, die ihre Arbeit am Computer abspeicherte. Ein Lächeln umspielte seine Lippen, als er Schnur antwortete, ohne dabei die blonde Frau aus den Augen zu lassen: »Ich benötige deine Hilfe.«
    Â»Damit gelingt es dir, mich am frühen Morgen zu überraschen. Außerdem stehe ich hinter dir – also genau da, wo du nicht hinschaust.«
    Aber Steiner ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er zog seine Kamera aus der Jackentasche, hielt sie Esther entgegen und erklärte, was sich darauf befand.
    Sie schnappte nach Luft, als sie hörte, was in der Nacht mit Moritz geschehen war.
    Â»Ich werde die Datei sofort auf den PC herunterladen«, meinte sie. »Aber ob uns Bilder helfen können herauszufinden, wer hinter dieser hinter­listigen Falle steckt, wage ich zu bezweifeln.«
    Sie sahen sich gemeinsam die Fotos an. Darauf waren deutlich der silbern glänzende Zaun und das dahinter liegende tote Reh zu erkennen. Leider verrieten sie nichts von der Größe und der Lage des Zauns.
    Â»Du hast keine Gabe für Tatortfotos«, kommentierte Schnur.
    Â»Als ich meinen verletzten Hund sah, war mir seine Versorgung wichtiger.«
    Schnur nickte, was Steiner in Staunen versetzte. Bisher hatte er jede Handlung von Steiner in Frage gestellt.
    Â»Hat dein Brummschädel deine Gefühle verwirrt?«
    Â»Woher weißt du, dass ich einen Brummschädel habe?«
    Â»Ich war in der Papeterie Kern.« Steiner grinste.
    Â»Ach ja! Der Orts-Kern. Dann bist du über alles informiert.«
    Â»So wie ich Kern verstanden habe, treffen sich im Donze die Rand­existenzen des Dorfes«, sprach Steiner weiter. »Der stets adrett aussehende Helmut Brack hat Dreck am Stecken und ist wegen seiner Fallenstellerei nur knapp einer Anzeige entgangen.«
    Â»Glaubst du, er ist für den Hinterhalt der letzten Nacht verantwortlich?«
    Â»Genau das! Die Philosophie des Dorfpolizisten ist sehr undurchsichtig. Wie es aussieht ist er nicht freiwillig auf der Polizeiwache in Wallerfangen geblieben.«
    Â»Herr Psychologe«, nahm Schnur das Gespräch auf. »Sie glauben also, dass Fallen-Helmut der Blutsauger vom Limberg ist?«
    Steiner stutzte über Schnurs Tonfall, sagte aber nichts.
    Â»Was willst du mit deiner Anschuldigung erreichen?«, fragte Schnur.
    Â»Ich will meine Unschuld beweisen.«
    Â»Ich kann leider keine Mannschaft zusammenstellen, die nachts auf dem Limberg den Fallenstellern, Wilderern und sonstigen Lümmeln auflauert«, gab Schnur zu Bedenken. »Ich kann dir nur raten, vorsichtiger zu sein, nicht mehr mit dem Hund in die Dunkelheit loszustürmen. Es ist bekannt, dass Täter nach jeder Tat, die unentdeckt bleibt, wagemutiger werden.«
    Â»Heißt das, du glaubst mir endlich?«

    Steiners Vorbereitungen für die große Treibjagd waren durch die schockierenden Ereignisse ins Stocken geraten. Nun musste er zügig eine Strecke auskundschaften, über die die Treiberwehr marschieren sollte, wobei er Alternativen für den Fall eines Windwechsels mit einplanen musste. Weiterhin oblag es ihm, die Jäger in gleichmäßigen Abständen bestimmten Kanzeln zuzuordnen. Die Schussrichtung für die Schützen musste genau vorgegeben sein. Die dafür geeigneten Ansitze lagen in Kesseln, der Hang diente als Kugelfang. Hinzu kamen die Sonderwünsche der verschiedenen Gäste. Der Eigentümer des Waldes, Monsieur Villeroy bekam den üblichen Sitz, wie er Steiner zu verstehen gegeben hatte. Steiner musste sich von Ernst Barbian erklären lassen, welche Kanzel das sein sollte.
    Er kannte die Stelle, wo sich das Schwarzwild aufhielt. Danach richtete sich die Strecke für die Hundemeute. Mit zügigen Schritten marschierte er durch das unwegsame Gelände.
    Als Steiner seinen Hochsitz passierte, beschloss er, eine Pause einzulegen. Er setzte sich auf den Gedenkstein des ehemaligen Försters, ließ den Blick über die Sonnenkupp und die Schlucht schweifen. Er fühlte sich lustlos, sein Hund fehlte ihm. Der treue Begleiter konnte ihm durch sein fröhliches Wesen die

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