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Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See

Titel: Conte-Krimi - 13 - Hetzjagd am Grünen See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Schwab
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Unterhaltung zu folgen. »Den Sinn hast du jetzt gefunden?«, fragte er verunsichert.
    Â»Siehst du das nicht?«, kam es trotzig zurück.
    Â»Dein Sinn soll wohl sein, einen Schuldigen für den Tod deiner Mutter zu finden. Aber da muss ich dich enttäuschen. Ich habe deine Mutter fünfzehn Jahre nicht mehr gesehen. Also kann ich ihr nichts angetan haben.«
    Â»Das ist ja wieder typisch!« Anne Richters Stimme wurde schrill. »Den Lügner hinter dem Ahnungslosen verstecken wollen. Du wusstest genau um deine Pflichten, nachdem du meine Mutter und mich verlassen hattest. Aber bei Micky den selbstlosen Samariter spielen.«
    Â»Ich habe euch nicht verlassen«, widersprach Steiner. »Deine Mutter …«
    Â»Mir machst du nichts vor. Ich habe dich durchschaut.«
    Â»Deshalb willst du mich fünfzehn Jahre später erschlagen?«
    Â»Ich habe Zeit gebraucht, um die Veränderung der Realität zu begreifen«, verkündete sie. »Zum Glück musste ich meinen Zwiespalt nicht allein mit mir austragen. Ich habe viel gelernt und nun ist es soweit. Mein Herz tut weh von der Grausamkeit, die du mir und meiner Mutter angetan hast. Endlich weiß ich, was zu tun ist.«
    Steiner starrte seine Tochter eine Weile verständnislos an, bis er endlich hervorbrachte: »Lass uns bitte vernünftig über alles sprechen. Den Schlag auf den Hinterkopf wollen wir einfach vergessen und jetzt und hier neu anfangen. Es ist noch nicht zu spät dafür.«
    Anne Richter reagierte nicht.
    Plötzlich hörten sie ein Geräusch am offenen Fenster.
    Erschrocken drehten sich beide um und sahen in das Gesicht von Jürgen Schnur.
    Â»Ich störe euer Familientreffen nur ungern. Aber die Arbeit ruft.«
    Er hatte alles gehört.
    Steiner fühlte sich gestört und erleichtert zugleich. Das Gespräch mit seiner Tochter brachte ihn emotional an seine Grenzen. Er öffnete dem Polizeibeamten die Tür. Ohne zu fragen, stellte er eine dritte Tasse hinzu.
    Â»Ich bin froh, Sie hier anzutreffen«, richtete sich Schnur an Anne Richter. »Wir sind auf der Suche nach Oliver West. Der ganze Wald wurde durchkämmt, aber keine Spur von ihm. Da Sie Ihren inneren Zwiespalt nicht alleine austragen mussten, gehe ich davon aus, dass es sich bei Ihrem Seelenretter um Oliver West handelt. Deshalb vermute ich, Sie wissen, wo er steckt.«
    Anne Richter schnappte nach Luft.
    Wie war das zu deuten? War sie erschrocken über Oliver Wests Verschwinden oder fühlte sie sich ertappt? Sie sagte nichts, um das Rätsel zu entwirren.
    Â»Bekomme ich eine Antwort von Ihnen?«
    Â»Haben Sie mir eine Frage gestellt?«, konterte Anne Richter scharfzüngig.
    Schnur rollte die Augen. »Man sagt Satanisten eine hohe Intelligenz nach. Ich sehe das hier bestätigt«, provozierte er, was prompt gelang.
    Â»Ich bin kein Satanist«, blaffte sie laut und schlug gleichzeitig mit beiden Händen auf den Tisch. »Ihr Bullen seid einfach unfähig, den Unterschied zu erkennen. «
    Â»Wen Sie anbeten ist mir egal, solange Sie mir Antworten geben«, gab Schnur genauso unfreundlich zurück. »Wo ist Oliver West?«
    Â»Keine Ahnung! Ich habe ihn seit einigen Tagen nicht mehr gesehen.«
    Â»Und wer hat mit Ihnen Ihren inneren Zwiespalt bekämpft?«
    Â»Meine Worte waren nicht für Ihre Ohren bestimmt!«
    Â»Sondern?«
    Â»Sie können nur in einem festgefahrenen Schema denken.«
    Â»Oh, wie weitsichtig Sie doch sind«, gab Schnur sarkastisch zurück. »Was geht denn in meinem Gehirn vor?«
    Â»Sie denken, Olli und ich seien ein Paar. Aber das sind wir nicht.«
    Â»Was ist Oliver denn für Sie? Ein Seelenklempner bestimmt nicht. Er hat den Beruf und die Mentalität eines Holzfällers.«
    Â»Dann haben Sie sich die Antwort schon selbst gegeben.«
    Mit diesen Worten stand Anne Richter auf und wollte das Haus verlassen.
    Â»Sie halten sich zur Verfügung!«, rief Schnur hinterher.
    Â»Für wen? Für Sie, Sie geiler Sack? Hätten Sie wohl gern!« Die Tür knallte hinter ihr ins Schloss.
    Â»Was war das?« Schnur fühlte sich überrumpelt.
    Steiner konnte nur mit den Schultern zucken. Seine ersten Begegnungen mit seiner Tochter nach fünfzehn Jahren hatten auch ihm Rätsel aufgegeben. Er schaute aus dem geöffneten Fenster. Dort sah er sie durch den Hof eilen.
    Â»Marianne«, rief er gegen jede Vernunft.
    Sie

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