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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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gegenseitig Mut zu machen, besiegelten sie ihren Beschluss per Handschlag. Dann drehte Joanna sich um und verließ das Labor.
    Deborah sah ihr hinterher. Sie kannte ihre Mitbewohnerin gut genug, um zu wissen, dass sie gerade vollkommen aufgelöst gewesen war, aber sie wusste auch, dass Joanna nicht unterzukriegen war. Wenn es darauf ankam, konnte man sich darauf verlassen, dass sie ihr Ziel erreichte.
    Deborah ging zurück zu ihrem Mikroskop und versuchte zu arbeiten. Doch sie war viel zu aufgedreht, als dass sie sich auf eine so gewissenhaft auszuführende Tätigkeit wie das Entkernen von Ova hätte konzentrieren können. Außerdem befürchtete sie jeden Moment, dass Joanna anrief und mitteilte, dass Randy Porter nicht in seiner Nische saß. Nachdem fünf Minuten verstrichen waren, ohne dass das Telefon geklingelt hatte, stand sie auf und steuerte den Arbeitsplatz ihrer Kollegin an. Als Mare Deborah neben sich registrierte, sah sie von ihrem Mikroskop auf.
    »Ich habe noch eine Frage«, sagte Deborah. »Wo hast du die Eizellen, mit denen wir arbeiten, eigentlich vorhin hergeholt?«
    Mare deutete mit dem Daumen über ihre Schulter. »Aus dem Inkubator dahinten am Ende des Labors.«
    »Und wie kommen die Eizellen in den Inkubator?«
    Mare bedachte Deborah mit einem Blick, der noch nicht ganz als finstere Missbilligung durchgehen mochte, allerdings alles andere als freundlich war. »Du stellst eine Menge Fragen.«
    »Das haben angehende Forscherinnen so an sich«, entgegnete Deborah. »Wissenschaftler, die keine Fragen stellen, sollten sich zur Ruhe setzen oder sich einen anderen Job suchen.«
    »Die Eizellen kommen im Inkubator mit einem Speisenaufzug zu uns nach oben«, erklärte Mare. »Das ist alles, was ich weiß. Man hat mich weder ermutigt, weitere Fragen zu stellen, noch habe ich mich dazu bemüßigt gefühlt.«
    »Und wer kann meine Frage beantworten?«
    »Ich denke Miss Finnigan.«
     
    Randy stemmte beide Hände auf die Lehnen seines Schreibtischstuhls und hievte sich vorsichtig hoch. Er wollte unbemerkt prüfen, ob Christine, seine Abteilungsleiterin, an ihrem Platz war. Wäre er aufgestanden, hätte sie ihn womöglich ertappt, doch indem er sich zentimeterweise von seinem Stuhl hochhievte, konnte er innehalten, sobald er ihren riesigen Lockenkopf erblickte. Bingo! Sie saß an ihrem Schreibtisch. Langsam ließ er sich wieder auf seinen Stuhl hinab.
    Da er nun wusste, dass seine Vorgesetzte in der Nähe war, stellte er den Ton seiner Computerlautsprecher leise. Zu Hause drehte er gern voll auf, um sich von den Sound-Effekten animieren zu lassen, doch im Büro sah er sicherheitshalber davon ab, erst recht, wenn Christine in Hörweite war.
    Als Nächstes holte er den Joystick hinter dem Monitor hervor und positionierte ihn exakt auf dem Schreibtisch. Dann brachte er sein Hinterteil in die für ihn angenehmste Stellung. Wenn er beim Spielen sein Bestes geben wollte, musste er bequem sitzen. Als alles zu seiner Zufriedenheit war, griff er nach der Maus, um sich ins Internet einzuklicken. Doch dann hielt er plötzlich inne. Obwohl er schon voll und ganz auf sein nächstes Spiel eingestellt war, ging ihm seltsamerweise plötzlich etwas anderes durch den Kopf.
    Er hatte die Tür des Server-Raums nicht nur so programmiert, dass er bei jedem Öffnen umgehend alarmiert wurde, sondern er hatte zusätzlich dafür gesorgt, dass die Identität jedes Kartenbesitzers gespeichert wurde, der seine Zugangskarte durch den Schlitz der Server-Raum-Tür zog und sich Zutritt verschaffte.
    Mit ein paar schnellen Mausklicks öffnete er das entsprechende Fenster. Er ging fest davon aus, seinen eigenen Namen als letzten auf der Liste vorzufinden; schließlich hatte er kurz nach dem Rechten gesehen, nachdem Helen Masterson im Server-Raum gewesen war. Damit wäre seine Vermutung bestätigt, dass er die Tür nicht fest genug zugezogen hatte und sie von allein aufgegangen war. Doch zu seiner Überraschung stand nicht sein Name als letzter in der Reihe, sondern der von Dr. Spencer Wingate, dem geschätzten Gründer der Klinik. Er hatte den Raum um 11.10 Uhr an diesem Vormittag betreten.
    Randy starrte verwirrt und ungläubig auf den Eintrag. Wie konnte das möglich sein? Als echter Computerspiel-Freak führte er über seine Siege und seine seltenen Niederlagen exakt Buch. Er verkleinerte das Fenster, das über den Server-Raum Auskunft gab, und rief seine Spielstände für Unreal Tournament auf. Da stand es schwarz auf weiß: Er war um 11.11

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