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Cook, Robin

Titel: Cook, Robin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Schock
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Bildschirm wurde schwarz, und sie stopfte hastig die Hacker-Software in ihre Handtasche. Nun musste sie nur noch die ursprüngliche CD zurück in das Laufwerk schieben. Als ihr Handy vibriert hatte, hatte sie sich gerade erst an dem Computertisch niedergelassen. Leider hatten die paar Minuten nur für die allerersten Schritte gereicht, die für die Einrichtung eines eigenen Zugangs erforderlich waren.
    Außer sich vor Angst schnappte sie sich ihre Handtasche vom Computertisch und stürmte zur Tür, doch als sie sie gerade öffnete, hörte sie im gleichen Moment, wie die Tür am Ende des kurzen Ganges aufgeschoben wurde. Panisch ließ sie die Klinke los und trat wieder zurück in den Server-Raum. Sie war der Verzweiflung nahe, denn jetzt saß sie in der Falle. Da sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, hastete sie hinter die Reihe mit den diversen elektronischen Modulen, von denen jedes in etwa die Maße eines schmalen Aktenschrankes mit vier Schubladen hatte. Hinter dem letzten ging sie in die Hocke, krümmte sich zusammen und versuchte sich so klein wie nur irgend möglich zu machen. Es war ein ziemlich schlechtes Versteck, aber sie hatte keine andere Wahl.
    Ihr Herz schlug so laut, dass, wer immer auch gleich den Raum betrat, es unweigerlich hören musste. Es pochte ihr buchstäblich in den Ohren. Sie merkte, wie sich in ihren zusammengepressten Fäusten, die sie mit aller Kraft gegen ihre Wangen drückte, der Schweiß sammelte. Innerlich bereitete sie sich darauf vor, gleich entdeckt zu werden, und überlegte, was sie dann sagen sollte. Das Problem war nur: Ihr fiel beim besten Willen keine vernünftige Ausrede ein.
     
    Von dem Augenblick an, in dem Randy seine Arbeitsnische verlassen hatte, hatte er sich langsam in seine Wut hineingesteigert. Irgendjemand hatte es gewagt, ihn bei seinem Computerspiel zu unterbrechen, woraufhin er von seinem Gegner getötet worden war, und das ärgerte ihn viel mehr als die Tatsache, dass offenbar jemand in seinen Server-Raum eingedrungen war. Als er schließlich zur Stelle war, dachte er mehr daran, so schnell wie möglich eine neue Runde Unreal Tournament zu spielen und seinen Kontrahenten SCREAMER zur Revanche aufzufordern, als dem Unbekannten, der da in seine Domäne eingedrungen war, eine Lektion zu erteilen.
    »Was zum Teufel soll das?«, rief er, als er die offene Tür des Server-Raums sah. Er sah sich um, nahm die zum Gang führende Außentür ins Visier, die er angelehnt gelassen hatte, und fragte sich, wie der unbefugte Eindringling ungesehen herausgekommen sein mochte. Dann betrat er den Raum und inspizierte ihn. Es war alles in Ordnung. Das Schaltpult sah genauso aus, wie er es hinterlassen hatte. Auf dem Monitor lief der Bildschirmschoner. Er griff nach der Tür und schwang sie ein paar Mal auf und zu. Vielleicht, ging ihm plötzlich durch den Kopf, hatte er sie bei seinem letzten Besuch nicht richtig einschnappen lassen, so dass sie von allein wieder aufgegangen war.
    Er zuckte mit den Schultern und zog die Tür hinter sich zu. Ein leises Klicken verhieß, dass sie fest geschlossen war. Er versuchte sie erneut aufzuschieben, doch sie war definitiv geschlossen. Mit einem letzten Achselzucken drehte er sich um, eilte zurück über den Gang und hatte nur noch eins im Sinn: zurück an seinen Schreibtisch zu kommen und es SCREAMER zu zeigen.
     
    »Es ist alles okay!«, redete Deborah mit sanfter Stimme auf ihre Freundin ein. Sie hielt Joanna bei den Schultern und versuchte, sie zu beruhigen. Joanna zitterte am ganzen Leib und schluchzte alle paar Sekunden laut auf. Sie waren im Labor und standen in der Nähe des Fensters, an dem Deborah früher am Vormittag mit Spencer Wingate gesprochen hatte. Mare hatte sie hereinkommen sehen und sie in Ruhe gelassen; offenbar hatte sie erkannt, dass es Joanna nicht gut ging.
    Als Deborah plötzlich Randys Kopf über der Trennwand hatte auftauchen sehen und der Computer-Experte der Wingate Clinic eilig aus seiner Nische gestürmt war, hatte sie Joanna sofort auf ihrem Handy angerufen. Da Randy quasi im Laufschritt davoneilte, musste Deborah im Laufen telefonieren. Zu ihrem blanken Entsetzen stürmte der Netzwerk-Administrator schnurstracks über den Hauptflur in Richtung Server-Raum. Da sie Joanna nirgends entdecken konnte, sagte ihr ihre Intuition, dass sie es nicht geschafft hatte, den Raum rechtzeitig zu verlassen.
    Als Randy dann auch noch zielstrebig die zum Server-Raum führende Außentür angesteuert hatte, hatte Deborah

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