Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer
allmählich«, sagte sie gereizt. »Noch eine solche Bemerkung, und ich lasse Sie rauswerfen.«
»Er war vermutlich versichert«, fuhr ich unbeirrt fort. »Wenn Sie sich etwa in dem Glauben wiegen, daß die Polizei Sie nicht verdächtigt, dann ist Ihnen nicht zu helfen. Ich weiß doch, wie diese amtlichen Gehirne arbeiten die sagen sich, hier ist eine hübsche junge Frau, die ihren langweiligen, alten Trottel von Ehemann abgehalftert hat, um sein Geld einzukassieren und mit einem Galan auf Reisen zu gehen. Wenn man jetzt noch nicht nach Ihrem Liebhaber Ausschau hält, dann wird man damit anfangen, sobald alle anderen Spuren abgegrast sind .«
»Ich nehme an, Mr. Lam, Sie erzählen mir das alles, um mir solch einen Schrecken einzujagen, daß ich Sie schließlich gegen ein anständiges Honorar engagiere.«
»Nein, ich brauche nur ein paar Auskünfte von Ihnen.«
»Na schön, was wollen Sie also wissen, Mr. Lam?«
»Hat Ihr Gatte jemals den Namen Garvanza erwähnt?«
Diesmal war ihr Erschrecken offensichtlich. Sie fand jedoch sehr rasch ihre Fassung wieder und setzte eine Miene auf, die einem Pokerspieler alle Ehre gemacht hätte. » Garvanza «, wiederholte sie versonnen. »Mir scheint, ich hab’ diesen Namen schon mal irgendwo gehört.«
»Vielleicht von Ihrem Mann?«
»Nein, ich glaube nicht. Wir haben fast nie über geschäftliche Dinge gesprochen. Ich habe keine Ahnung, ob er einen Mr. Garvanza kannte oder nicht.«
»Als ich vorhin den Namen Meredith nannte, wollten Sie wissen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Als ich Sie aber eben nach Garvanza fragte, platzten Sie mit einem Nein heraus, ohne sich vorher zu erkundigen, ob ich Mr. oder Miss oder Mrs. Garvanza meinte.«
»Oder das kleine Garvanza -Baby«, fügte sie sarkastisch hinzu.
»Richtig.«
»Ich fürchte, wir zwei werden überhaupt nicht miteinander auskommen, Mr. Lam.«
»Warum denn nicht? Wir verstehen uns doch blendend.«
»Der Meinung bin ich nicht.«
»Wenn Sie erst mal Ihren Ärger über das kleine Versehen mit Garvanza verdaut haben und auf Ihre Pose selbstgerechter Entrüstung verzichten, werden wir bestimmt die besten Freunde sein.«
Die schiefergrauen Augen musterten mich vier oder fünf Sekunden lang, die mir wie ebenso viele Minuten vorkamen. Dann lächelte sie. »Also gut, Mr. Lam, Sie haben gewonnen. Mein Mann kannte Gabby Garvanza . Er erwähnte ihn ein-, zweimal, und als er in der Zeitung von dem Mordanschlag auf Garvanza las, regte er sich furchtbar auf. Er versuchte seine Erregung vor mir zu verbergen, aber ich merkte es ganz genau. Jetzt habe ich Ihre Frage beantwortet. Sind Sie nun zufrieden?«
Ich nickte. »Hat Garvanza Ihren Mann jemals hier aufgesucht?«
»Nein, soviel ich weiß, nicht.«
»Wann stieß Ihr Mann auf die Meldung über Garvanza ?«
»Tja, warten Sie mal, ich glaube, das war an einem Donnerstag, morgens beim Frühstück. Er las wie immer die Zeitung, und ganz plötzlich schrie er auf. Es war eigentlich mehr ein halb ersticktes Stöhnen, als hätte ihm irgendwas einen fürchterlichen Schock versetzt. Als ich erschrocken aufsah, begann er zu husten und griff nach der Kaffeetasse, als wäre ihm was in die falsche Kehle geraten. Dann hustete er weiter.«
»Und Sie?«
»Na, ich spielte natürlich mit. Ich stand auf, klopfte ihm auf den Rücken und sagte ihm, er sollte noch was trinken. Nach einer Weile hörte er auf zu husten, lächelte mir zu und erklärte, er hätte sich verschluckt.«
»Aber Sie wußten, daß er log?«
»Natürlich.«
»Und dann?«
»Nachdem er ins Büro gegangen war, nahm ich mir die Zeitung vor und suchte die Seite heraus, bei der er sich so erschrocken hatte. Da fand ich eine Meldung, daß der Gangster Gabby Garvanza in Los Angeles überfallen und angeschossen worden wäre. Ich wußte, daß George ihn kannte, aber es war mir trotzdem schleierhaft, warum er sich wegen der blöden Schießerei so aufregte. In dem Bericht stand noch, daß Garvanza mit dem Leben davonkommen würde.
Sie müssen verstehen, Mr. Lam, daß ich von alledem auch nicht ein einziges Wort beweisen könnte. Es ist ganz einfach eine Frage der weiblichen Intuition. Ich begreife, ehrlich gesagt, gar nicht, warum ich es Ihnen überhaupt erzählt habe.«
»Vermutlich, weil ich vorhin mit meiner Anspielung auf Ihren Liebhaber ins Schwarze getroffen habe. Deshalb wäre es Ihnen angenehmer, wenn der Fall abgeschlossen würde, bevor die Polizei sich ernstlich mit Ihnen befaßt .«
»Also, Ihre
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