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Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Titel: Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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einzuholen. Als ich die Meldung auf der ersten Seite las, ging mir plötzlich ein Licht auf. Ich hatte die Antwort gefunden — oder glaubte wenigstens, sie gefunden zu haben. Jedenfalls sprach sehr viel dafür, daß ich diesmal auf der richtigen Fährte war.
    George Bishop, ein reicher Grubenbesitzer, hatte San Francisco am Dienstagabend verlassen, um eine seiner Gruben im Norden von Kalifornien aufzusuchen. Er hatte sein Reiseziel niemals erreicht.
    Den Berichten zufolge hatte man heute früh an der Straße nach Petaluma Bishops Cadillac entdeckt. Der Vordersitz und die Innenseite der Windschutzscheibe waren mit Blutspritzern übersät. Aufgrund einer Untersuchung der Spuren konnte man davon ausgehen, daß der Wagen seit mindestens fünf Tagen an diesem einsamen Fleck stand. Allem Anschein nach wurde Bishop auf der Fahrt überfallen, und zwar sehr wahrscheinlich von Anhaltern, die er in seinem Wagen mitgenommen hatte und die ihren Wohltäter ermordeten und beraubten.
    Es war bekannt, daß Bishop auf seinen Geschäftsreisen für gewöhnlich hohe Geldbeträge mit sich führte. Er wollte diesmal die ganze Nacht durchfahren, um seine Grube in Siskiyou County zeitig am Mittwochmorgen zu erreichen.
    Im Kofferraum des Wagens fand die Polizei einen Handkoffer und eine Ledermappe, die George Bishops Reiseausrüstung und Toilettensachen enthielten. Bishops Frau hatte beide Gepäckstücke identifiziert.
    Die Polizei hatte die Umgebung sofort nach Bishops Leiche abgesucht, bisher jedoch ohne Erfolg. Sie vermutete deshalb, daß der oder die Täter die Leiche während der Fahrt aus dem Wagen geworfen hatten, bevor sie ihn auf dem Seitenweg abstellten. Die Suchtrupps konzentrierten sich aus dieser Erwägung heraus vor allem auf die Böschung der verkehrsreichen Autostraße.
    Aus den Blutspuren im Wagen ließ sich mit ziemlicher Sicherheit entnehmen, daß Bishop durch Schüsse vom Rücksitz aus getötet worden war. Außerdem legten sie die Vermutung nahe, daß sogar zwei Menschen dem Mordanschlag zum Opfer gefallen waren. Jedenfalls vertrat einer der Experten vom Morddezernat die Ansicht, daß die Person, die rechts vom Fahrer saß, entweder auch getötet oder zumindest schwer verletzt worden sei.
    Die Zeitung brachte außerdem ein Bild von der trauernden Witwe, die gerade den Inhalt des Koffers überprüfte. Sie war offenbar eine sehr attraktive Frau und hatte es trotz ihrer >gramgebeugten Haltung< verstanden, sich der Kamera in einem besonders fotogenen Blickwinkel zu stellen.
    Die Bishops wohnten draußen in Berkeley, und ich beschloß, meine Kenntnisse aus zweiter Hand durch den Augenschein zu vertiefen. Meine Sparsamkeit hätte Bertha höchlichst beeindruckt. Da ich von Elsies Geld möglichst wenig verbrauchen wollte, fuhr ich mit dem Bus.
    Die Haltestelle lag ungefähr drei Häuserblocks von der Residenz der Bishops entfernt. Ich ging das letzte Stück zu Fuß. Am Ziel angekommen, fielen mir sogleich zwei dort geparkte Wagen auf, die unverkennbar amtlichen Charakter trugen. Ich mußte über eine halbe Stunde warten, bis die Luft wieder rein war, und trieb mich während dieser Zeit in der Nachbarschaft herum.
    Das Haus der Bishops war ein recht ansehnliches Besitztum, am Berghang gelegen, von einem gepflegten englischen Rasen umgeben, mit einem beneidenswerten Fernblick und einem Schwimmbassin. Seitlich vom Haus türmte sich mindestens eine Tonne zerkleinertes Felsgestein, das offenbar zum Auffüllen von Terrassen und anderen gartenbaulichen Anlagen dienen sollte. Ich schätzte das Haus samt Grundstück auf fünfundsiebzigtausend Dollar, wobei ich die zusätzlichen Verbesserungen nicht mit einrechnete.
    Sobald die beiden Wagen abgefahren und außer Sichtweite waren, stieg ich kühn die Freitreppe hinauf und läutete. Ein farbiges Mädchen kam an die Tür. Ohne mich auf langatmige Erklärungen einzulassen, tippte ich mit der Hand an den Aufschlag meines Jacketts, sagte: »Richten Sie Mrs. Bishop aus, daß ich sie sprechen möchte«, und begab mich ins Wohnzimmer, ohne den Hut abzunehmen.
    Das Mädchen folgte mir ziemlich eingeschüchtert: »Aber Mrs. Bishop ist im Moment sehr erschöpft.«
    »Ich auch«, antwortete ich und setzte mich auf die Kante eines Lesetischchens aus Mahagoni. Den Hut behielt ich auch weiterhin auf dem Kopf.
    Im Polizeipräsidium würde man über meine widerrechtliche Amtsanmaßung kein Wort verlieren, das wußte ich genau. Im Gegenteil, ich konnte mir die verdutzten Mienen lebhaft vorstellen, wenn das

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