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Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer

Titel: Cool und Lam 13 - Die goldgelbe Tuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Problem handelt es sich?« fragte er nach einer Weile.
    »Um John Carver Billings den Zweiten. Das ist der Bursche, der ausgesagt hat, er wäre vorigen Dienstag mit Maurine zusammen gewesen, nachdem sie mit ihren Freunden Streit bekommen hätte.«
    »Weiter.«
    »Ich möchte herausbekommen, wo er an jenem Abend wirklich gewesen ist.«
    »Und wer hindert Sie daran?«
    »Niemand.«
    »Na, dann finden Sie’s doch heraus.«
    »Ich bin ja gerade dabei.«
    »Hier werden Sie die Antwort nicht erhalten.«
    Ich grinste und zündete mir eine Zigarette an. Der Gorilla befragte Gabby mit einem Blick, ob er mich aus dem Fenster werfen oder mit einem Fußtritt auf den Korridor befördern sollte.
    Gelassen blies ich das Streichholz aus und sagte: »Billings junior behauptet, er hätte Maurine becirct und in ein anderes Lokal entführt, wo sie dann im Waschraum verschwand und nicht mehr zum Vorschein kam.«
    »Und das leuchtet Ihnen nicht ein?«
    »Nein.«
    »Sprechen Sie weiter«, sagte er einladend.
    »So, wie ich mir die Sache vorstelle, war Maurine mit Burschen zusammen, die nicht mit sich spaßen lassen — vermutlich so eine Art Geleitschutz, der aufdringliche Subjekte von ihr fernhalten sollte. Da erzählt der junge Billings nun eine wunderhübsche Geschichte, wie er ganz ahnungslos mitten in die Gesellschaft platzt, Maurine zum Tanz auffordert und schließlich mit ihr abhaut, als wäre sie eine kleine Stenotypistin, die mit ein paar Kollegen auf dem Bummel ist. Also — wer das glaubt, ist dümmer, als die Polizei erlaubt .«
    »Denken Sie ruhig laut weiter.«
    »Folglich lügt Billings junior . Ich sehe daher nicht ein, warum er etwas ausbaden soll, was er nicht getan hat — was er gar nicht getan haben kann. Deshalb frage ich mich, ob Sie vielleicht seinetwegen nach San Francisco gekommen sind.«
    Gabby Garvanza lachte. »Weiter.«
    »Das ist alles.«
    »Dort ist die Tür!«
    Ich schüttelte den Kopf. »Zuerst möchte ich wissen, ob Sie hergekommen sind, um Billings eins auszuwischen und...«
    »Los, hauen Sie ab«, knurrte der Gorilla.
    Ich rührte mich nicht.
    Gabby nickte, und sein Leibwächter bewegte sich langsam auf mich zu.
    »Ich bin vielleicht irgendwann mal in der Lage, Ihnen einen Gefallen zu erweisen«, versuchte ich das drohende Unheil abzuwehren.
    »Warte noch«, sagte Gabby zu seinem Beschützer.
    »Nicht gleich. Später«, fügte ich hinzu.
    »Wann später?«
    »Sobald ich den Grund weiß, warum ein Mensch freiwillig den Kopf in die Schlinge steckt.«
    »Und was, glauben Sie, könnte der Grund sein?«
    »Es gibt eigentlich nur einen, der zwingend genug ist: Er hat Angst, daß ihm ein anderer den Strick um den Hals legt.«
    Gabby Garvanza dachte darüber nach. Nach einer Weile sagte er: »Sie können sich gar nicht vorstellen, wie gleichgültig mir dieser Billings-Junge ist.«
    »Seine Aussage müßte Sie aber eigentlich interessieren.«
    »Diese Geschichte ist mir wirklich zu dumm.«
    »Sie glauben sie also nicht?«
    »Sie sind wirklich naiv, Lam. Erst lassen Sie sich von irgendeinem jungen Schnösel ein Märchen aufhängen, wie er in die Höhle des Löwen ging, dem Löwen ein Stück Fleisch vor der Nase wegschnappte und verduftete, und dann fällt Ihnen nichts Besseres ein, als den Löwen zu fragen, ob die Geschichte wahr ist.«
    »Sind Sie der Löwe?«
    Gabby betrachtete mich schweigend. »Sie stellen zu viele Fragen, Lam. Ich hab’ Ihnen alles gesagt, was ich sagen will. Und jetzt verschwinden Sie endlich, zum Donnerwetter noch mal!«
    Der Gorilla riß die Tür auf. Ich ging.
    Während ich im Lift nach unten fuhr, überlegte ich fieberhaft. John Carver Billings der Zweite hatte sich anscheinend einen Mordfall ausgesucht, von dem er glaubte, er würde ihm nicht allzu gefährlich werden. Sein Motiv? Er hatte Angst, in einen Mord verwickelt zu werden, bei dem er unter die Räder kommen konnte. Soviel ich wußte, war am vergangenen Dienstag in San Francisco kein Mord verübt worden, aber das besagte ja nichts. Ich war nachgerade fest davon überzeugt, daß ich irgend etwas Wichtiges übersehen hatte.
    Von einer Telefonzelle aus rief ich unseren Verbindungsmann in San Francisco an und bat ihn um eine Liste aller als vermißt gemeldeten Personen der letzten Woche. Ich sagte ihm, er solle die Rechnung an unser Büro in Los Angeles schicken und sich mit der Aufstellung beeilen. Ich würde ihn später noch einmal anrufen.

11

    Die Abendzeitungen ersparten mir die Mühe, den Bericht unseres Verbindungsmannes

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