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Coole Geschichten für clevere Leser

Coole Geschichten für clevere Leser

Titel: Coole Geschichten für clevere Leser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Slesar
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Trance.
    »Du sollst dich später an alles erinnern, was jetzt geschieht, Mary«, fuhr er fort. »Wenn du erwachst, wirst du dich viel besser fühlen, weil du die Wahrheit weißt.« Er beugte sich vor. »Mary, wer ist Dr. Dudley?«
    »Der Hypnotiseur.«
    »Kannst du dich an die Dinge erinnern, die in seinem Büro geschahen?«
    »Nein.«
    »Er sprach von einem Straßenschild, nicht wahr? Er sagte dir, du würdest vor dem Schild einen Mann sehen.«
    »Ja«, sagte Mary leise. »Einen Mann.«
    »Der Mann würde dich erschrecken, er würde dich so sehr erschrecken, daß du ihn gar nicht anschauen könntest. Du müßtest die Hände vor die Augen heben. Hat er dir das gesagt, Mary?«
    »Ja.«
    »Du wirst diesen Mann nicht mehr sehen, Mary. Wenn du das nächstemal am Marleybone-Schild vorbeikommst, und alle weiteren Male, wird er verschwunden sein. Verstehst du, was ich dir sage?«
    »Ja.«
    Bart starrte ihr ins Gesicht, erleichtert über ihre gefügige Reaktion, doch noch immer verwirrt und unsicher.
    »Mary, wer war der Mann? Wen hast du auf der Straße gesehen. Was hat dich so verängstigt?«
    »Nein!« stöhnte sie. »Nein, ich kann darüber nicht sprechen …«
    »Der Mann trug unter dem Mantel einen Schlafanzug, Mary. Warum das? Vielleicht, weil dein Vater einen Pyjama getragen hat? Während er krank war?«
    Sie hatte zu schluchzen begonnen.
    »Mary, war der Mann auf der Straße dein Vater? Antworte! Habe ich recht?«
    »Ja!« schrie sie. »Es war Daddy!«
    Mary zögerte, ehe sie den Schlüssel ins Schloß steckte. Dann betrat sie das Haus.
    »Wer ist das da unten?«
    »Ich, Onkel Vernon.«
    Er trat oben an die Treppe und blickte herab. Sein Gesicht war ausdruckslos. Bist du überrascht, Onkel Vernon? dachte sie.
    Er kam herab. Als er den Treppenabsatz erreicht hatte, war sein Gesicht rund vor Freundlichkeit. »Na na«, sagte er. »Dein Einkauf hat aber lange gedauert.«
    »Tut mir leid«, sagte Mary. »Ich habe ein paar Freunde getroffen.«
    »Oh, du brauchst mir keine Rechenschaft abzulegen, Püppchen. Ich habe mir selbst etwas zu essen gemacht. Ich gehe zum Wagen und hole die Sachen herein.« An der Tür blieb er stehen. »Muß ein angenehmes Fahren gewesen sein.«
    »Ja«, sagte Mary. »Ja, es gefiel mir so gut, daß ich zurück den langen Weg genommen habe, über Holrood Hill.«
    »Aha«, sagte Onkel Vernon. »Ja, das ist eine schöne Route.«
    Mary ging ins Wohnzimmer und horchte auf Onkel Vernons Pfeifen, der die Einkaufstüten aus dem Wagen in die Küche brachte. Sie saß in einem Stuhl in der Nähe des Telefons und beobachtete erwartungsvoll den Hörer, forderte den Apparat auf zu klingeln.
    Fünf Minuten später läutete das Telefon.
    »Nun?« fragte Barts Stimme.
    »Ach, guten Tag, Mr. Bogash«, antwortete Mary.
    »Weiter«, sagte Bart. »Ich habe dich und Onkel Vernon aufgefordert, mich in meinem Büro zu besuchen.«
    »Nun, das ist sicher möglich, Mr. Bogash. Ich muß natürlich noch meinen Onkel fragen …« Plötzlich konnte sie nicht weiter; sie fühlte sich völlig ohne Kraft. »Nein«, sagte Mary, »nein, ich schaffe es doch nicht …«
    »Du mußt!« sagte Bart nachdrücklich.
    »Es geht nicht! Wirklich, es geht nicht!«
    »Wenn du es nicht tust, wirst du die Wahrheit nie erfahren!«
    Sie zögerte, dann sagte sie: »Na schön, ich frage ihn – wenn Sie es für wichtig halten.«
    Sie legte auf. Trotz seines Pendelverkehrs zwischen Garage und Speisekammer hatte Onkel Vernon sicher alles mitbekommen. Jetzt erschien er an der Tür. »Wer war denn das, mein Püppchen?« fragte er.
    »Mr. – Mr. Bogash«, erwiderte Mary. »Der Anwalt. Es scheint da ein Problem mit Daddys Testament und dem Nachlaßgericht zu geben. Mr. Bogash möchte uns beide in seinem Büro sprechen, sobald es irgend geht.«
    »Uns beide?«
    »Ja, er will auch mit dir sprechen. Geht das in Ordnung?«
    »Natürlich, Püppchen! Was du willst. Immer zu Diensten.«
    Fünf Minuten später verließen sie das Haus. Mary setzte sich ans Steuer des Combi, und Onkel Vernon nahm neben ihr Platz und machte eine Bemerkung über die laue Luft des nahenden Abends und über seine Hoffnung auf einen herrlichen Sonnenuntergang zwischen den sanft gewellten Hügeln.
    »Ein herrlicher Anblick«, sagte Onkel Vernon. »Ich habe die ganze Welt bereist – doch ein richtiger amerikanischer Sonnenuntergang ist mir am liebsten.«
    Langsam fuhr sie in Richtung Montcalm. Ihre Hände hatten sich um das Steuer verkrampft.
    »Ja, ich bin des Herumziehens müde«,

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