Coolman und ich. Ganz großes Kino (German Edition)
Ich gehe direkt zur Polizei.
Schlechter Plan, denn mein Opa steckt da ja auch irgendwie mit drin.
2) Ich, Alex und Justin stürmen die Garage und setzen die Gangster außer Gefecht.
Schlechter Plan, denn sie könnten bewaffnet sein.
3) Ich gehe zurück zum Hotel und warne Mike Taenner.
Guter Plan, denn von allen ist das mit Sicherheit der ungefährlichste.
Also doch lieber zurück ins Hotel. Ich gebe Alex und Justin ein Zeichen, mir unauffällig zu folgen. Genau in dem Moment hat Alex den Scheinwerfer vom Kotflügel gelöst. Dabei kippt das Blech um und knallt laut scheppernd auf den Asphalt.
Für unauffälliges Verschwinden ist jetzt keine Zeit mehr. Alex, Justin und ich springen auf und rennen über den Hof auf die Straße.
»Hey! Bleibt ihr wohl stehen, ihr miesen kleinen Schnüffler!«
Aber so doof sind nicht einmal Alex und Justin.
8. Kapitel
Mission »Rette den Star«
Als ich sicher bin, dass uns die beiden Gangster nicht verfolgen, zeige ich auf den Scheinwerfer, den Alex und Justin sich beim Laufen wie einen Ball hin und her werfen.
»Was wollt ihr überhaupt mit dem Ding?«
»Alter, der ist besser als jede Taschenlampe«, erklärt Alex.
»Echt, nachts, wenn alles dunkel ist, gibt’s nichts Besseres als so einen Autoscheinwerfer«, ergänzt Justin.
Es ist wirklich verblüffend!
Die drei schaffen es immer wieder, mich zu überraschen.
»Und wie, bitte schön, soll das gehen? So ganz ohne Batterie.«
Alex und Justin sehen mich an, als hätte ich gerade vor ihren Augen mit bloßen Händen ein Atom gespalten.
»Alter, du hast völlig recht! Wir müssen uns erst noch eine Autobatterie organisieren«, erklärt Alex und bleibt vor einem Mercedes stehen.
»Ich glaube, das ist keine gute Idee«, sage ich, als Alex in aller Seelenruhe mit seinem Taschenmesser die Kühlerhaube knackt und die Klappe aufmacht.
Aber das beeindruckt ihn genauso wenig wie die Alarmanlage, die laut heulend anspringt.
Der Lärm scheint hier überhaupt niemanden zu interessieren.
Typisch Großstadt! Bei uns in Keinklagenstadt führt das Aufjaulen einer Alarmanlage zur sofortigen Benachrichtigung der Kriminalpolizei, des Bundesgrenzschutzes und eines Sondereinsatzkommandos der Bundeswehr.
Alex beugt sich über den Motor und macht sich in aller Ruhe an die Arbeit.
»Echt, Kai, du bist genauso genial wie dieser Garagen-Bernd!«, brüllt Justin, weil die Alarmanlage immer noch so laut ist. Dabei hält er den Scheinwerfer in die Höhe, als wollte er Alex damit Licht geben. »Wie der das mit dem Lösegeld durchdacht hat, das war echt Laser.«
Das erinnert mich wieder daran, dass wir eine Mission haben, und diese Mission lautet nicht: »Besorg dir eine Autobatterie.«
Unsere Mission lautet: »Rette den Star!«
»Vielleicht sollten wir uns etwas beeilen!«, schreie ich, damit die zwei mich trotz der kreischenden Alarmanlage hören können. »Wir haben noch etwas Wichtiges zu erledigen.«
Bei dem Lärm ist es nur eine Frage von Sekunden, bis der Besitzer des Mercedes hier auftaucht. Und ich bezweifle, dass er den Verlust seiner Autostromversorgung genauso locker sieht wie meine beiden Freunde.
Plötzlich verstummt die Alarmanlage.
»Schon fertig, Alter«, erklärt Alex. Stolz hält er die ausgebaute Batterie hoch und grinst zufrieden.
Justin trägt den Scheinwerfer, Alex die Batterie. Sie sehen aus wie zwei junge Automechaniker, die auf dem Heimweg sind und sich Arbeit mit nach Hause genommen haben.
Mit dem alten Scheinwerfer und der ölverschmierten Autobatterie lässt der Portier Alex und Justin nicht ins Hotel.
Sie wollen draußen auf mich warten und ein paar Deals machen. Ich möchte gar nicht so genau wissen, was das für Deals sind. Vielleicht verkaufen sie den Scheinwerfer, vielleicht aber auch nur die Batterie. Mit ehrlicher Arbeit haben ihre Geschäfte bestimmt nichts zu tun.
Da bin ich mir ganz sicher.
Die Lobby ist noch voller als heute Vormittag. Überall drängeln sich Leute, die so tun, als wären sie furchtbar wichtig. Zwischen ihnen läuft Lenas Vater herum und verteilt wieder seine Prospekte für Keinklagenstadt. Der ganze Teppich-boden liegt schon voll damit, weil die Promis sie sofort unauffällig auf die Erde fallen lassen. Einige von ihnen erkenne ich wieder, weil ihre Bilder regelmäßig in den Klatschzeitungen meiner Mutter auftauchen. Während sie miteinander reden, halten sie die ganze Zeit Ausschau, ob nicht jemand da ist, der ein noch größerer Star ist als ihr derzeitiger
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