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Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition)

Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition)

Titel: Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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sehen, aber hören, weil es fürchterlich scheppert, als sie mit ihren Rollstühlen die Stufen hinunterpoltern.
    Der Aufzug ist keiner von diesen riesigen Krankenhausliften, in denen zwei Betten auf Rädern und ein Elefant reinpassen. Er ist eher klein und eng, weil er sich im Treppenhaus eines Seitentrakts des Hospitals befindet.
    Als der Fahrstuhl hält, steht darin schon eine Frau. Sie ist furchtbar dick und sieht ziemlich nervös aus. Außerdem stöhnt sie in regelmäßigen Abständen, als hätte sie schreckliche Schmerzen. Ich zögere einen Moment, dann steige ich trotzdem ein. Vielleicht sind Alex und Justin mit ihren Rollstühlen doch schneller, als ich denke, und ich will schließlich auch sehen, wer von den beiden das Rennen gewinnt.
    Die Lifttüren schließen sich, und der Aufzug fährt weiter nach unten.
    Aber nur kurz.
    Dann bleibt er stehen.

    Die Türen gleiten auf, und Alex und Justin humpeln mit ihren Gipsbeinen herein.
    »Die Rollstühle taugen nix, Alter!«
    »Echt, die sind schon auf dem ersten Treppenabsatz Schrott gegangen. Jetzt setzen wir das Rennen im Aufzug fort.«
    »Aber dann seid ihr doch beide gleichzeitig im Ziel«, wende ich ein, während der Lift weiter in die Tiefe gleitet. »Das macht keinen Sinn.«
    Die zwei schauen mich an, als wenn sie daran noch gar nicht gedacht hätten.
    Haben sie bestimmt auch nicht.
    Hinter uns stöhnt die Frau erneut auf, weil der Aufzug schon wieder stehen bleibt. Sie scheint es wirklich eilig zu haben.
    Diesmal geht die Tür nicht auf.
    Es geht gar nichts mehr.
    Wir stecken fest. Zwischen zwei Etagen.
    »So ein Mist, dabei lag ich klar vorn, echt!«, flucht Justin.
    »Alter, so ein Quatsch! Ich bin in Führung, nicht wahr, Kai?«, kontert Alex.
    Ich höre gar nicht hin, sondern starre die Frau an. Sie hat sich auf den Boden gekauert und flüstert: »Ist einer von euch dreien vielleicht zufällig Frauenarzt?«
    Ich schüttele den Kopf.
    »Schade«, seufzt die Frau, und erst jetzt erkenne ich, dass sie gar nicht dick ist, sondern schwanger. Hochschwanger, oder wenn es das gibt: extremstschwanger.
    »Jungs, ich fürchte, ihr werdet mir auch ohne Doktortitel helfen müssen«, sagt die Frau, und nun kapieren auch Alex und Justin, dass hier gleich ein Baby geboren wird.
    »Echt, das geht gar nicht! Das ist sogar amtlich verboten!«, erwidert Justin und zeigt panisch auf ein Schild, das an der Wand der Kabine hängt. »Da steht: ›Der Aufzug ist nur für vier Personen zugelassen!‹ Und wir sind echt schon vier.«
    »Wenn Sie schon ein Kind kriegen müssen, warum sind Sie dann nicht oben im Kreißsaal?! Dort bekommt man Babys, nicht im Fahrstuhl!«, rufe ich aufgeregt.
    Es dauert eine Weile, bis die Frau antworten kann, weil sie schon wieder eine Wehe hat.
    »Ich wollte draußen vor der Tür nur noch kurz eine rauchen und ein Bier am Kiosk trinken«, erwidert sie, als es ihr wieder ein wenig besser geht.
    Ich muss ziemlich blöde gucken, denn jetzt lacht sie. »Das war ein Scherz, meine Güte! Habt ihr keinen Humor?! Ich habe mein Handy im Wagen vergessen und dachte, die Zeit reicht noch, um es zu holen.«
    »Haben Sie denn keinen Mann, der das für Sie erledigen kann?«
    »Ich hatte einen, sonst gäbe es den Kleinen ja nicht«, antwortet sie und streicht über ihren dicken Bauch. »Ich bin übrigens Kathrin.« Dann verzieht sie wieder das Gesicht vor Schmerzen.
    Die Abstände zwischen den Wehen werden kürzer, und selbst ich weiß, was das bedeutet: Die Geburt rückt immer näher.
    »Sie haben echt Glück, dass Killer-Kai, der Bergschulen-Tiger, hier im Aufzug ist. Der macht das schon«, stammelt Justin und zeigt auf mich. Er ist mittlerweile genauso blass wie Alex, der sich in eine Ecke der Kabine verzogen hat. Das Gesicht zur Wand. Justin hockt sich in die andere. Von denen ist in den nächsten Stunden keine Hilfe zu erwarten.

    Ich weiß, es ist verrückt, aber jetzt hätte ich COOLMAN gerne an meiner Seite. Die Situation hier ist so brenzlig, dass selbst er sie nicht schlimmer machen könnte.
    »Du hast nicht zufällig dein Pfadfinderhandbuch dabei, Tiger? Da steht doch bestimmt drin, was man in so einem Fall tun muss«, reißt mich Kathrin aus meinen Gedanken. Sie grinst mich an, und dass sie ihren Humor noch nicht verloren hat, ist ein gutes Zeichen. Den wird sie brauchen.
    Ich schüttele wieder den Kopf. Kathrin sieht nun sichtlich besorgt aus, weil ihr klar wird, dass sie ihr Kind in einem engen Raum mit drei Vollidioten zur Welt bringen wird. Um ihr zu

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