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Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition)

Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition)

Titel: Coolman und ich. Voll auf die zwölf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Bertram
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erwidert sie, wieder mit dieser kieksigen Ich-bin-ja-so-ein-süßes-Mädchen-Stimme, und erst jetzt fällt mir auf, dass die Farben, die sie trägt, genau die Farben unseres Schulwappens sind.
    »Du?«
    »Glaubst du etwa, ich kann das nicht?«, antwortet sie beleidigt und geht sofort in Positur. Nach zwei Aufwärmübungen vollführt sie ein paar einfache Sprünge und brüllt dabei aus vollem Hals:
    »Hey, ho, ha! Die Bergschule ist da!
    Bey, bo, bu! Die Talschule macht zu!«
    Adolf Schmitz und der Alligator klatschen höflich, Alex, Justin, der Arzt und Major Horst begeistert.
    »Vielleicht treten ich und die anderen Girls auch bei deinem Kampf auf. Die ganze Schule redet seit gestern von nichts anderem mehr. Ich bin so stolz auf dich«, erklärt Anti noch leicht außer Atem.
    »Wir haben gerade darüber geredet. Das wird wohl leider nichts ...« Ich lasse den Satz unvollendet und zeige nur Mitleid heischend auf meinen dicken Verband. Dass darunter nur ein aufgeschnittener Pickel ist, muss Anti ja nicht wissen. »Du kannst mir glauben, das bedauert keiner mehr als ich, denn ...«
    Ich werde unterbrochen, weil schon wieder die Tür aufgeht und diesmal Kauffmann, mein Sportlehrer, hereinschlurft.
    »Tut mir leid, dass ich nicht früher kommen konnte«, entschuldigt er sich. »Aber ich habe dein Zimmer nicht gleich gefunden. Es gibt hier so viele davon. Unmengen von Zimmern. Man weiß gar nicht, welche Tür man zuerst aufmachen soll.«
    Die Erwachsenen starren ihn verwundert an. Die kennen Kauffmann ja auch nicht.
    »Jetzt bin ich da, und die Hauptsache ist, du bist wieder fit, wenn der Kampf stattfindet. Ich habe dir dafür auch was mitgebracht!« Aus einer Plastiktüte kramt er einen roten Bademantel aus Kunstseide. Auf der Rückseite steht in blauer Schrift: »Killer-Kai, der Bergschulen-Tiger«.
    »Das wäre doch nicht nötig gewesen«, murmele ich. »Und außerdem wird das nichts mit dem Kampf ...«
    Ich zeige wieder auf meinen Verband, denn der sagt mehr als tausend Worte. Kauffmann braucht trotzdem eine halbe Ewigkeit, bis er kapiert, dass der Boxkampf ausfällt.
    »Ach, so ist das. Klar, verstehe. Aber du hättest gewonnen! Ich weiß, dass du gewonnen hättest.« Kauffmann sieht enttäuscht aus und stopft den Bademantel wieder zurück in die Tüte. »Rocky Hagen kann von Glück sagen, dass ...«
    Wieder öffnet sich die Tür, und wenn das so weitergeht, hat sich bald ganz Keinklagenstadt in meinem Krankenzimmer versammelt. Beim nächsten Mal sollten sie mein Bett in der Stadthalle aufstellen, da ist mehr Platz.
    Auch diesmal ist es nicht COOLMAN. Leider.

    Es ist Lena, die mich mit Carl-Philipp, dem Fußballstar, besuchen kommt. Es ist schon ziemlich eng in dem winzigen Zimmer, und sie muss sich zwischen den anderen Besuchern nach vorn durchdrängeln, um an mein Bett zu gelangen. Lena sieht ehrlich besorgt aus, Carl-Philipp grinst.
    »Wie geht es dir?«, fragt sie.
    Statt einer Antwort stöhne ich nur matt und fasse mir an den Verband. Das kann ich mittlerweile richtig gut.
    »So schlimm?«, seufzt Lena und greift mitleidig nach meiner Hand. »Du Ärmster! Auf dem Schulhof erzählen sie, du könntest nie wieder laufen, weil man dir beide Beine abgenommen hat.«
    »Nein, nein, keine Sorge, so schlimm ist es auch wieder nicht«, hauche ich.
    »Aber schon schlimm, oder?«, fragt Carl-Philipp. »Ich meine, boxen kannst du nicht mehr, oder?«
    Er sieht mich erwartungsvoll an, und ich schüttele traurig den Kopf.
    »Prima! Äh, ich mein, das ist natürlich superschade«, sagt Carl-Philipp und rückt ganz nah an Lena heran. »Wir hatten alle voll auf dich vertraut, dass du es diesem Rocky Hagen mal so richtig zeigst!«
    Plötzlich wird mir klar, was hier abgeht. Jetzt, wo ich als scheinbar lebenslanger Pflegefall ans Bett gefesselt bin, ist der Weg für ihn frei, endgültig bei Lena zu landen. Aber das kann ich natürlich nicht zulassen. Lieber lasse ich mich im Boxring von Rocky Hagen verprügeln, als dass ich Lena diesem eingebildeten Föhnfrisur-Stürmer kampflos überlasse.
    »Danke für deine mitfühlenden Worte«, heuchele ich und richte mich in meinem Bett auf. »Die haben mir neue Kraft gegeben. Euer Vertrauen darf einfach nicht enttäuscht werden.« Ich setze mich auf die Bettkante. »Ich spüre schon, wie meine Kräfte wiederkehren.«
    Ich stehe auf und schlage drei Haken gegen einen imaginären Gegner in die Luft.

    Dann nehme ich Kauffmann die Tüte aus der Hand, ziehe den Bademantel über und verkünde so

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