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linken Auge nach übrig gebliebenen Robotwächtern Ausschau, obwohl ich nur herumliegenden Schrott sah. Außerdem suchte es nach einer Möglichkeit, eine Kom-Verbindung zur Basis zu schaffen, doch weit und breit war nichts von einem Anschluss zu sehen. Ich musste durch die Öffnung in der Wand treten und das Beste hoffen…
Dann bemerkte ich das warnende Symbol und die Schrift:
BIOGEFAHR
HOHES RISIKO FÜR ORGANISCHES LEBEN
Der gepanzerte Raum sollte eigentlich nur einen Zugang haben. Ich sah ihn auf der anderen Seite: eine schwere Luftschleuse mit massiven, sich überlappenden Verschlüssen. Fast genauso beeindruckend wirkte ein Dutzend große Kühler, jeder von ihnen mit drei Schlössern und Gummisiegeln ausgestattet, um sie vor Missbrauch zu schützen.
Aber jemand hatte sie missbraucht, geschickt die Alarmvorrichtungen von zwei Lagerungseinheiten umgangen und neue Öffnungen geschnitten, um die Schlösser zu meiden. Kalter Dampf kam aus den Löchern, während Wärmepumpen versuchten, die vorgesehene niedrige Temperatur zu halten. Doch jene Kälte war nichts im Vergleich mit dem Frost, der mein Herz heimsuchte, als ich die auf dem Boden verstreuten Einbrecherabfälle sah: metallene Tabletts und zerrissene Plastikabdeckungen mit weiteren BIOGEFAHR-Symbolen. Ohne eine bewusste Anweisung meinerseits richtete das Implantat den Zoom auf einige Etiketten mit Kennzeichnungen wie Luft-Saringenia und Tumoformia Phiddipidesia: weiterentwickelte Art.
Clara hat mir einmal von Saringenia erzählt, einer wirklich scheußlichen organischen Krankheit, die während des Fiaskokrieges getestet worden war. Was Phiddipidesia betraf: Eine müde Variante, die vor zehn Jahren entkam, verursachte den Südwestlichen Ökotoxischen Aquiferstreifen. Es lief mir kalt über den Rücken, als ich mir vorstellte, was eine »weiterentwickelte Art« anrichten konnte.
Nach dem formellen Vertrag hätten die Lagerbestände schon vor Jahren vernichtet werden sollen.
Web-Zyniker haben natürlich immer erschreckende Geschichten über dunkle Verschwörungen erzählt. Sie behaupteten, dass solche Horte existieren mussten. Weil es nicht in der menschlichen Natur lag, Dinge wegzuwerfen, die sich als Waffe verwenden ließen.
Ich stand dort, halb durch die Öffnung in der Metallwand, blickte in ein Verpfeiferparadies und fragte mich, wie groß die Belohnung sein mochte, wenn ich dies in den offenen Netzen preisgab. Und ich fragte mich, wie es den Dodeks gelungen war, die Existenz eines solchen Ortes in unserer heutigen Zeit geheim zu halten. Besser gesagt, ich hätte mich solche Dinge gefragt, wenn ich nicht vor absolutem Grauen wie gelähmt gewesen wäre. Insbesondere als ich einige glitzernde Splitter auf dem Boden entdeckte… Glasteile von Phiolen, die beim hastigen Raub heruntergefallen waren.
Es nützte jetzt nichts mehr, den Atem anzuhalten.
Ich weiß nicht, wie lange ich dort gestanden und auf den glänzenden Tod hinabgestarrt habe. Ein Geräusch weckte mich schließlich aus meiner Starre – pochende Schritte, die eine vertrautere und greifbarere Gefahr ankündigten. Eine, die mein Verstand fassen konnte.
»Ah, Morris. Da sind Sie ja.« Betas Stimme stieß mich vom hohen Gipfel der Furcht. »Jetzt wissen Sie, worum es geht. Warum sind Sie kein braver kleiner Schnüffler und weichen von dort zurück, hm?« Aus den Schatten hinter mir kamen sechs der stämmigen Kriegsditos, die Beta aus dem Reservearsenal gestohlen hatte. Geduckt marschierten sie durch den niedrigen Tunnel.
Als sie sich näherten, fühlte ich, wie etwas Kostbares zu verschwinden begann: meine Kraft zu reagieren. Die Ereignisse zu beeinflussen. Für mich kann jene Kraft mehr bedeuten als ein mieses Leben, sogar mehr als ein reales. In diesem Fall bedeutete es viel mehr.
Ich sprang in den Lagerraum und eilte zur Tür auf der anderen Seite. »Nein!«, rief der nächste Beta. »Überlassen Sie dies mir! Sie wissen nicht, was Sie machen. Ihre Körperwärme könnte…«
Ich versuchte, das große Rad zu drehen, das die acht Bolzen der Türverriegelung kontrollierte. Um den Zugang von innen zu öffnen, sollte eigentlich kein Code oder etwas in der Art nötig sein, oder? Ich spürte, wie es sich zu bewegen begann…
Kampf-Golems sind schnell. Sie erreichten mich, als sich das Rad erst um dreißig Grad gedreht hatte. Kräftige Hände lösten meinen Griff, was dem verletzten Daumen weiteren Schmerz bescherte, und ein Jumbo-Beta klemmte mich unter einen Arm – ein Gefühl, das
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