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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
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zu behelligen.« Gillian zwang sich zu einem Lächeln. »Ich schlage vor, wir lassen diese… hm… Befragung fallen, der wir uns gegenseitig unterzogen haben.«
    »Sind wir wieder Freunde?« fragte Christopher und streckte die Hand über den Tisch aus.
    Gillian zögerte einen Moment, ehe auch sie die ihre ausstreckte und Lord Cordrays ergriff. Seine Hand war warm, wie sie feststellte, und kräftig, obwohl er schmale Finger hatte.
    »Also gut, Freunde«, erwiderte sie und fühlte sich eigenartig gehemmt. »Und um meine guten Absichten zu bekräftigen, werde ich die Information preisgeben, dass ich die Jüngste unter zwei Brüdern und vier Schwestern bin, die allesamt verheiratet sind. Zwei meiner Schwestern leben in der Nähe von Netheringham. Meine anderen Geschwister wohnen weiter weg. Meine beiden Brüder sind in Lincoln, und meine andere Schwester lebt in York. Und das ist bestimmt mehr, als jemand über jemand anderen wissen möchte, selbst über einen Freund«, fügte sie lachend hinzu.
    Bei weitem nicht, dachte Christopher und ließ etwas widerstrebend ihre Hand los. Er richtete einen, wie er hoffte, Blick reiner Ehrlichkeit auf Miss Tates hellgraue Augen und empfand dabei eine eigenartige Benommenheit.
    »Ich werde mich erkenntlich zeigen«, sagte er ernst,
    »indem ich Sie informiere, dass ich einer von zwei Söhnen meines verstorbenen Vaters bin. Sein Tod liegt bereits etliche Jahre zurück. Meine Mutter starb ein Jahr vor ihm.
    Mein Bruder, der Ehrenwerte Wilfred Culver, lebt in London, wo er sich, wie ich mir erlaube, Ihnen anzuvertrauen, in den Freundeskreis des Prinzregenten eingeschmeichelt hat und dort ziemlich beliebt ist.«
    »Ich bin gebührend beeindruckt, Mylord«, erwiderte Gillian in gleichermaßen ernstem Ton. »Darf man annehmen, dass er auch zur Clique der Dandys gehört?« Jäh hielt sie inne und legte die Fingerspitzen auf den Mund. »Oje!
    Noch eine Frage. Bitte, vergessen Sie, dass ich sie gestellt habe.«
    »Unsinn!« Christopher lächelte. »Die Antwort ist ein überschwängliches Ja. Wilf hat mir erzählt, dass Seine Königliche Hoheit in allen Fragen modischer Kleidung seinen Rat einholt. Wie Sie sich vorstellen können, bietet er, wenn er in der Bond Street herumstolziert, einen bemerkenswerten Anblick. Sind Sie oft in London, Miss Tate?«
    Falls ihr aufgefallen war, dass er eine weitere Frage an sie gerichtet hatte, so ließ sie sich das nicht anmerken. Sie lachte nur und antwortete: »Du meine Güte, nein! Nur hin und wieder, wenn es Tante Louisa gelingt, Onkel Henry zu dieser Reise zu überreden. Bei diesen Gelegenheiten, die im Allgemeinen mit dem Besuch einer Museumsausstellung oder von etwas verbunden sind, für das Onkel Henry sich interessiert, suche ich mit Tante Louisa eilig Geschäfte und Tuchhändler auf, und dann drängelt sie ihn, mit uns ins Theater zu gehen. Ich muss jedoch sagen, dass wir seit über einem Jahr den Fuß nicht mehr nach London gesetzt haben.«
    »Ich hoffe, Sie werden mich benachrichtigen, wenn Sie das nächste Mal einen Ausflug in die Hauptstadt planen«, erwiderte Christopher in einem Ton, der zugegebenerma
    ßen ein wenig zu glatt in seinen Ohren geklungen hatte.
    »Ich würde die Gelegenheit gern wahrnehmen, um Sie, Ihre Tante und natürlich auch Ihren Onkel ins Theater oder vielleicht zum Abendessen zu begleiten.«
    Miss Tate lächelte schwach. »Das wäre sehr nett«, erwiderte sie in einem Ton, der erkennen ließ, wie wenig sie daran glaubte, dass dieser Vorschlag sich je in die Tat umsetzen lassen werde.
    Nachdem man das Mahl beendet hatte, verließen der Earl und sein Gast die Schänke, begleitet von den eifrigen guten Wünschen des Wirtes, die Herrschaften mögen den Rest des Tages noch angenehm verbringen, und der nicht minder überschwänglich ausgedrückten Hoffnung, sie bei erster Gelegenheit wieder im Gasthaus begrüßen zu dürfen.
    »Wohin jetzt, Miss Tate?« fragte Christopher, während man sich auf den Weg machte.
    Gillian warf einen Blick auf die an ihrem Revers befestigte kleine Uhr und stieß einen leisen Schrei aus. »Du meine Güte! Ich hatte keine Ahnung, dass es schon so spät ist. In kaum einer Stunde wird das Abendessen serviert. Tante Louisa wird überzeugt sein, dass wir von Straßenräubern überfallen wurden.«
    Sie wendete das Pferd, und seufzend folgte Christopher ihr.

    »Aber wir haben kaum die Hälfte meines Besitzes abgeritten«, beschwerte er sich.
    »Es ist nicht meine Schuld, dass Wildehaven ein so ausgedehntes

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