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Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne

Titel: Cora - MyLady 329 - Barbour, Anne - Die geheimnisvolle Schöne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Barbour
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einem mir seelenverwandten Menschen zusammen zu sein.«
    Wieder lachte sie, doch er bemerkte verblüfft, dass seine Äußerung der Wahrheit entsprach. Miss Tate war etwas Besonderes. Schon nach der ersten Begegnung mit ihr hatte er diesen Eindruck gehabt und sich zu ihr hingezogen gefühlt, wie er es selten erlebt hatte. Gewiss, er mochte Frauen. Er genoss das Zusammensein mit ihnen in des Wortes wahrster Bedeutung, aber im Allgemeinen freundete ein Mann sich nicht mit jemandem vom schönen Geschlecht an, da der Verstand einer Frau selten mehr zu verkraften schien als den neuesten Klatsch oder Gerede über die Garderobe. Man tauschte frivole Bemerkungen oder vielleicht eine wohl überlegte Anzüglichkeit. Er fragte sich, ob Miss Tate vielleicht an einer wohl überlegten Liebelei interessiert sein mochte. Das herauszufinden würde zweifellos interessant sein. Er ahnte jedoch, dass er diesbezüglich mit größter Finesse vorgehen musste.
    »Also gut, Christopher. Möchten Sie einen Ausritt über Ihren Besitz unternehmen oder lieber etwas weiter in die Gegend reiten, vielleicht nach Cambridge?«
    Christopher fiel auf, dass Miss Tate ihn nicht aufgefordert hatte, sie beim Vornamen zu nennen. Finesse war in der Tat gefragt!
    »Nun, Madame Fremdenführerin, ich möchte mit einem kurzen Ritt durch die nähere Umgebung beginnen. Mit Cambridge bin ich einigermaßen vertraut. Den Ritt dorthin können wir uns vielleicht für einen anderen Tag aufheben, dann verbunden mit einem Mittagessen im ,Pelikan’?«
    »Ja«, antwortete Miss Tate hörbar distanziert. »Vielleicht.«
    Hm! Im Stillen korrigierte Christopher den Plan, mit Finesse vorzugehen. Eine ausgemachte Belagerung war das Mittel der Wahl.
    Innerlich lächelte Gillian. Das Raubtier in Lord Cordray, das sie schon bei der ersten Begegnung erahnt hatte, war jetzt eindeutig auf Beutezug. Ja nun, sie mochte den Earl und war stets zu einer Herausforderung aufgelegt. Es müsste sich als amüsant herausstellen, sich mit ihm zu messen.
    Wenig später war man bis zur Grenze des Gutes geritten.
    Gillian machte den Earl, während man durch frisch gepflügte Felder ritt, auf die verschiedenen Bauernhäuser der Pächter aufmerksam und gab zu erkennen, dass sie von Landwirtschaft etwas verstand.

    Christopher war beeindruckt und brachte es zum Ausdruck.
    »Ich lebe jetzt seit drei Jahren im Cottage und bin mit den meisten Ihrer Pächter gut bekannt, natürlich auch mit Mr. Jilbert, der oft zu uns kommt und mit Onkel Henry plaudert. Natürlich sind alle Ihre Aktivitäten hier von größtem Interesse. Man fragt sich, wieso Seine Lordschaft Anfang April herkam, obwohl jetzt keine Jagdsaison ist.«
    »Ich sagte Ihnen bereits, Miss Tate«, erwiderte der Earl irritiert, »dass ich lediglich der Enge der Stadt entfliehen und frische Landluft atmen wollte. Ich…«
    Gillian hob die Hand. »Bitte, Mylord! Sie sind mir keine Erklärung schuldig. Ich habe nur den Klatsch erwähnt, der seit Ihrer unvorhergesehenen Ankunft eingesetzt hat.« Sie unterdrückte ein Schmunzeln. »So, hier, wo das Gelände anzusteigen beginnt, fangen die Gog-Magog-Berge an.«
    »So viel wusste ich«, sagte Christopher und bedachte seine Lehrmeisterin mit einem strengen Blick. »Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, warum sie so heißen. Gibt es einen Grund für die Annahme, das berühmte mythologische Paar habe hier in der Gegend gelebt?« Er schaute sich um, als erwarte er, dass zwei mit Fellen bekleidete Giganten am Horizont erschienen.
    »Nicht dass ich wusste. Vielleicht haben sie hier nur kurz angehalten, um etwas Unheil anzurichten, ehe sie nach London weiterzogen und dann die Stadt in Angst und Schrecken versetzten. In jedem Fall ist es eine hübsche Gegend.«
    »Ja, das stimmt. Und die kleine Gastwirtschaft da drüben sieht sogar noch hübscher aus. Sollen wir uns eine Erfrischung genehmigen?«
    »Hm, ja«, antwortete Gillian und streckte sich im Sattel.
    »Eine Tasse Tee wäre jetzt wunderbar.«
    Nachdem man es sich im Schankraum bequem gemacht hatte, der einen ebenso freundlichen Eindruck hinterließ wie der Wirt, schaute Christopher Miss Tate über den Tisch hinweg an. Er fragte sich, welchen Zweck sie damit verfolgte, sich so nachdrücklich in sein Leben zu mischen.
    War es Neugier? Miss Tate schien keine Frau zu sein, die sich dummem Geschwätz hingab, nur um den Dorfklatsch mit neuer Nahrung versorgen zu können. Nein, sie schien eher ein Spiel mit ihm zu treiben und ihn durch ihre unbefangenen Fragen aufs

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